Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
bei sich zu suchen. Wer sonst brachte sie in diesen Zustand?
„Hör zu, wenn du dir Sorgen um Brock machst...“ Damon machte eine wegwerfende Geste. „... er kann sich gut behaupten.“ – Besser als ich jedenfalls.
„Komm schon, ich hab ihn doch nicht gekillt. Ich will nur, dass er so gut auf dich aufpasst wie es nötig ist.“
Nico war schon so weit gewesen, nach Hause zu gehen. In ihr Zuhause, da sie fürchtete, Damon würde wirklich nicht mehr zurückkommen. In dem Handtuch hatte sie schließlich begonnen zu frieren und sich deshalb umgezogen, es war schließlich nicht mehr Sommer und sie würde bald ihren ersten Winter in New York erleben.
Der verspielte gelbe Pyjama mit dem gestickten Lochmuster am Ausschnitt des Spaghettiträgerhemdchens und um die Beinabschlüsse der luftigen Dreiviertel-Hose war jedoch nur warm genug, wenn man sich unter eine Decke oder an jemanden kuscheln konnte, so dass sie ein langärmeliges Shirt von Damon aus dem Schrank herausgesucht hatte, in das sie geschlüpft war, um sich wieder auf die Couch zu legen. Das konnte sie mitnehmen und darin schlafen, falls er wirklich nicht mehr nach Hause kam, weil er sein Ärger auf sie zu groß war.
Sie konnte gar nicht reagieren, als er so plötzlich wieder im Zimmer stand und hörte mit großen Erstaunen, dass Brock ihm gleich folgen würde. Was sollte das heißen, dass er ihren Beschützer nicht umgebracht hatte?
Damon ging auf das Sofa zu und gab ihr einen aufmunternden Kuss auf den wieder lockigen Haaransatz. Warum war sie immer so unglücklich? Wo war die kämpferisch unbeschwerte Nico geblieben, die er in der Nacht des Feuers kennen gelernt hatte?
War er wirklich so schlecht mit ihr umgegangen, dass er diesen Zug vollkommen erstickt hatte? Hatte sie solche Zweifel durch seine Schlechtigkeit angenommen, dass er sie nie wieder würde ausmerzen können. Egal, was er auch sagte?
„Nico! - Was ist los?“ Damon fragte leise aber schon fordernd, hockte sich vor die Couch, griff nach ihren feinen Händen und hoffte, sie würde nicht schon wieder anfangen, ihm auszuweichen.
Langsam setzte Nico sich auf, ohne ihm die Hände zu entziehen, obwohl sie den Impuls dazu kurzzeitig hatte aufflackern spüren.
„Das fragst du noch? Ich dachte, du kommst nicht mehr wieder… Du bist gegangen, ohne mir die Chance zu geben, dir zu erklären, was passiert ist! Zu Brock! …Habt ihr euch etwa geprügelt?!“, fragte sie schockiert.
Nicos Stirn umwölkte sich und sie wusste gar nicht, was sie bei dieser Vorstellung empfinden sollte, dass die beiden Männer völlig sinnlos aufeinander einhieben. Sie konnte in seinem Gesicht keine Verletzung feststellen, allerdings hatte er sich etwas steif bewegt, zudem hatte ihn der ertappte Blick in seinen Augen verraten.
„Häh?“ Damon zuckte zurück, wobei sich ein leicht stechender Schmerz in der Region ausbreitete, auf der Brock soeben noch gesessen hatte und verstand nicht, worauf Nico hinaus wollte. Warum sollte er denn nicht mehr wiederkommen? Er hatte doch gesagt, er wäre gleich wieder da. War er tatsächlich so ein unglaubwürdiges Arschloch?
Damons Gesicht verdüsterte sich etwas. Er würde seine Verfehlungen also nicht wieder gut machen können und verschlimmerte sie zudem noch, indem er auf seine Art versuchte, auf Nico aufzupassen. Tatsächlich empfand er es plötzlich als schöne Schnapsidee, zu Brock rübergegangen zu sein und ihm Eine, nein, Zwei verpasst zu haben.
Nico wandte den Kopf zur Tür, als sich Brock dort bemerkbar machte, indem er dezent an den Rahmen geklopft hatte. Mir plötzlich geschärftem Blick fiel ihr die kleine Platzwunden an seiner Lippe auf, die gleich verschwunden sein würde.
„Habt ihr beide komplett den Verstand verloren?! Ich bin doch keine Trophäe, um die man sich prügelt! Ich fasse es nicht! Das hätte ich niemals von dir erwartet! Und von dir auch nicht!“, wandte sie sich an den Wolf, bevor er meinte, dass er sich nicht angesprochen zu fühlen brauchte.
Brock grinste Damon entschuldigen an, da er ihm keine Gelegenheit gegeben hatte, auf seine Worte zu reagieren. Er war einfach verschwunden, bevor er mit ihm ausmachen konnte, dass die Sache am besten unter ihren beiden blieb. Er hatte gewusst, dass Nico sich darüber aufregen würde. Außerdem hatte er in seiner Wut vielleicht nicht die besten Worte gewählt, um Damon mitzuteilen, dass er nicht ganz unwissend über die Vorkommnisse war, die den Beginn seiner Beziehung zu Nico überschattet hatten. Er hatte sich
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