Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
geschlagen, weil sie die Ruhe behielt und keinerlei Unsicherheit zeigte. Eine böse Stimme in ihr sagte: Es ist ja auch nicht ihr Bruder!
Dabei war ihr Plan völlig verrückt und eine unnötige Quälerei für Vulcan gewesen. Cat wurde nur noch wütender, weil sie unbedingt an seinem Leben festhalten wollte. Die Aussicht, ihn zu verlieren, war einfach unerträglich. Und nun…?
Wenn alles umsonst gewesen war, dann würde er erneut sterben. Und wenn Nico Recht behielt, würde Vulcan sie nach seinem Erwachen bis zum Ende seines Lebens hassen. Dann würde nicht er verloren sein sondern ganz allein sie.
    „Solltest du nicht bei deinem Bruder sein?“ Rys materialisierte sich so plötzlich neben Cat auf dem Dach, dass der Moment der Überraschung tatsächlich auf seiner Seite war.
Wie zwei finstere Gargoyles standen sie da, starrten auf die Stadt herunter und ließen das Bild auf sich wirken ohne es in seinen Details wahrzunehmen. Zwei schwarze Rächer, die selbst dem Überlegensten ihrer Feinde furchtlos ins Gesicht blicken und kämpfen würden, um diejenigen, die sie liebten, zu schützen.
    „Ich würde Theron nicht allein lassen, wenn er verletzt und dem Tode nahe dort unten liegen würde. Glaubst du nicht, es würde ihm helfen, sich anzustrengen? Er braucht seine Schwester. Mehr denn je. Lass diese Chance, seine Hand zu halten, nicht verstreichen“
Vor allem dann nicht, wenn er tatsächlich sterben sollte. Nathan hatte Rys zu Cat nach oben auf das Dach geschickt. Sein Waffenbruder hatte eingesehen, dass er in seinem Versuch, sie irgendwie zu trösten, bestimmt nur das Falsche sagen würde. Er war zu besonnen. Zu ruhig. Niemals würde er in Kauf nehmen, sie herauszufordern und zu verletzen. Rys dagegen hatte keine Angst, aus schwindelnder Höhe auf das New Yorker Straßenpflaster zu klatschen. Und er fürchtete sich auch nicht davor, Klartext zu sprechen.
    „Das, was Nico getan hat, war entweder verdammt klug oder verdammt dumm. Einen Sterblichen zu Einem der Unseren zu machen. Das ist... Cat, ich hoffe wirklich, er schafft es. Aber Vulcan ist nicht Brock. Er war eigentlich nie dazu bestimmt. Mach deiner Sophora keine Vorwürfe, wenn es zum Äußersten kommt, ja? –Sie hat nur versucht zu helfen. So wie du ihrem Vater geholfen hast.“
    Rys trat ganz nah an das kleine Geländer heran und stellte einen Fuß darauf. Der schwere Stiefel drückte die obere Kante ein klein wenig ein. Wind zerrte an seinen Klamotten und versuchte, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Doch Rys hatte keine Angst. Nicht vor dem eigenen Tod. Aber seinen Bruder oder Romana zu verlieren, war mitunter seine größte Furcht. Er wollte um nichts auf der Welt mit Cat und ihrer Situation tauschen wollen.
    „Du bist eine Kriegerin, Cat. Also zeig das auch und hab den Mut, den Tatsachen ins Gesicht zu blicken. Niemand erwartet von dir, tapfer zu sein und keine Emotionen zu zeigen. Wein ruhig, wenn dir danach ist. Meinetwegen darfst du auch Nathans Apartment demolieren. Nur versteck dich nicht hier auf dem Dach, während Vulcan mit einer vollkommen Fremden an seiner Seite um sein Leben ringt. Geh da runter in sein Zimmer und halte in der für euch beide schwersten Stunde seine Hand, Catalina. Wenn du es nicht tust, wirst du dir ewig Vorwürfe machen.“
    Und allen anderen auch. Sie würde Nico unbewusst immer irgendwie vorwerfen, nicht doch alles versucht zu haben, um Vulcan zu retten oder dass er gleich hätte sterben sollen, statt ihn mit einer unnötigen Prozedur zu quälen. Es würde einen Keil zwischen die Freundinnen treiben, so wie es fast bei ihm und Theron gewesen war, nachdem die Umstände von Malakais Tod sich vollkommen offenbart hatten.
    Cat war zu Rys herum gefahren und starrte ihn mit aggressiv blitzenden Augen nieder. Sie versuchte es zumindest, aber er würde keinen Schritt zurückweichen, das wusste sie, selbst wenn sie ihm damit drohen sollte, ihn über das Geländer auf die Straße zu werfen.
Nathan war ein schlauer Fuchs, nicht selbst zu erscheinen, sondern einen Stellvertreter zu schicken, der sie bis aufs Blut reizen würde, wie er es selbst niemals wagen würde. Beinahe hätte sie bitter aufgelacht, als Rys ihr großzügig anbot, doch Nathans Apartment zu demolieren. Einen Augenblick dachte sie daran, sich an seiner Visage gütlich zu tun, doch der Impuls verschwand sofort wieder. Es würde Vulcan auch nicht am Leben halten, wenn sie ihre Wut an dem Mann ihrer besten Freundin ausließ. Deshalb war sie ja auch nach oben

Weitere Kostenlose Bücher