Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
und attackierte sie damit. Nico parierte nach einer Finte und ließ sich von einem Schnitt über ihren rechten Oberarm nicht aus der Fassung bringen. Sie entwand ihm das Messer scheinbar mit einem Taschenspielertrick und musste in Gegenwehr zustechen, als er eine Schusswaffe zog und auf sie richtete.
Ein Gurgeln entrang sich seiner Kehle, dann fiel er vor ihr auf die Knie.
„HURE… HURE DES TEUFELS!“, keuchte er und starrte hasserfüllt auf ihre rötlich glühenden Augen und die Fangzähne, deren Wachsen sie nicht mehr hatte unterdrücken können.
„TÖTET SIE BEIDE!“, schrie er dann außer sich, dass er diesen Teufel, der sich hinter der Fratze eines Mädchens verbarg, nicht früher durchschaut hatte.
„VULCAN!“, schrie Nico angsterfüllt auf und sah sich dann mit zwei weiteren Gegnern konfrontiert, die von dem inzwischen wehrlosen Vulcan abgelassen hatten. Zwei zu allem entschlossene Jäger, die sie als Abschaum aus der Hölle betrachteten.
„Die gehören mir, Schätzchen, geh aus dem Weg!“
Nico hätte vor Erleichterung aufschluchzen können, als die grollende Stimme des Wolfes vernahm, der eben die Tür eingetreten hatte, so dass sie krachend gegen die Wand polterte. Brock füllte den Türrahmen aus und wirkte in dem schicken Zwirn, den er zur Arbeit getragen hatte, völlig deplatziert.
Mit lauten Kampfschreien gingen die Männer aufeinander los und Nico setzte mit einem wilden Aufblitzen ihrer Augen zum Angriff auf den letzten Jäger an. Kein Zögern, kein Überlegen, keine Angst. Nur von dem Gedanken erfüllt, Vulcan zu retten. Der Mann drehte sich mit einem halb ängstlichen halb angewiderten Gesichtsausdruck zu ihr um und seine Hand fuhr zu seinem Waffengürtel, dann war sie schon über ihm und jagte ihre Zähne tief in das Fleisch seiner Kehle. Sie biss so fest zu, wie sie konnte. Blut spritzte, die Augen des Mannes rollten nach oben, bis nur noch das Weiße darin zu sehen war, dann brach er tot zusammen und sie warf ihn ungeduldig zur Seite, um sich neben dem verletzten Vulcan auf die Knie fallen zu lassen.
„Vulcan… Oh, nein… Vulcan! Mach bitte die Augen auf! Sieh mich an!“, forderte Nico eindringlich und stieß ein leises Wimmern aus, als ihr klar wurde, dass sie wahrscheinlich ein paar Sekunden zu spät reagiert hatte. Das darf nicht sein, das darf einfach nicht sein!
In seinem Oberbauch steckte ein Dolch! Und über seine Lippen lief schon schaumig rotes Blut.
-CATALINAAAAAAAA…-
Der entsetzte Aufschrei erreichte sie in der Umkleide der Einsatz-Zentrale. Sie und Mina gingen nach dem Duschen und Umziehen noch Einzelheiten des Trainings durch, da Cat von der Technik der erfahrenen Jägerin ziemlich beeindruckt war, auch wenn sie in ihrem Unterbewusstsein spürte, dass auch hier ihr Herr Vater die Finger im Spiel gehabt haben musste. Sie hatte ihn schließlich ein Mal in der Arena erlebt, als er Nathan schmerzhaft mit einem Hieb seines Schwertes getroffen hatte.
Das eben noch gelöste Lachen gefror in ihrem Gesicht zu einer eisigen Maske und sie schoss wie ein Blitz von der Bank hoch, auf der sie eben noch locker gesessen und ihre langen Haare durchgekämmt hatte. Mina spürte sofort, dass etwas nicht stimmte und auch durch sie ging ein heftiger Ruck.
„Nico! Es ist Nico! Sie braucht mich! Ich muss gehen!“, sagte Cat atemlos, weil sie sich größte Sorgen um ihre Sophora machte. Die Angst flackerte in ihr auf, dass Vulcan sie vielleicht getäuscht hatte, aber der Zweifel verflog so schnell, wie er gekommen war. Das würde er niemals tun. Niemals!
„Ich begleite dich. Keine Widerrede! Die Sonne ist gerade unter gegangen. Ich spüre das. Es ist völlig ungefährlich für mich.“, bot sich Mina sofort an und griff nach Catalinas Händen, die ihre so fest wie ein Schraubstock umschlossen. Sie sollte ihr den Weg weisen, in welchen Teil der Stadt sie sich materialisieren würden. Die kleine Sophora würde dabei wie ein Leuchtturm auf Cat wirken, weil ihre Verbindung zueinander so eng war.
Sie fanden sich in einem düsteren Flur vor einer Tür wieder, die sperrangelweit offen stand und aus der Kampfgeräusche drangen. Cat stürzte regelrecht ins Zimmer und stieß ein wildes Kampfgebrüll aus, als ihr klar wurde, was ihre Augen zu sehen bekamen. Brock hatte noch versucht, nur Gefangene zu machen wenn auch nicht auf die sanfte Tour, doch Cat erkannte die Angreifer natürlich und ließ keine Gnade walten. Weder Brock noch Mina hätten sie zurückhalten können. Dieses Mal richtete
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