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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Gesicht strich, sie trotzdem einen Moment besorgt musterte und sich dann kurzerhand ebenfalls biss, um ihr von sich zu trinken zu geben. Anfangs tropfte sein Blut ungehindert an ihren Lippen den Hals entlang vorbei auf den Fußboden, dann aber zeigte sie Reaktion und langte ordentlich zu. Nathan stöhnte gedämpft auf. Wenn Cat so ungehemmt zuschlug, dann fühlte selbst er den Schmerz im ganzen Körper.
    Mühsam rappelte sich Nico auf und erschrak erneut bei dem Anblick, der sich ihr auf dem Krankenbett bot.
„Warte, Damon… Ich werde dir helfen!“ So schnell sie konnte, lief zum Bett und band ihren Patienten an den Füßen fest, damit er nicht aus dem Bett fiel. Es war kein so leichtes Unterfangen, weil sie selbst erst wieder zu Kräften kommen musste.
Sie griff blind nach der auf dem Nachttisch bereit liegenden Spritze, die sie schon vor Stunden mit einem Betäubungs- und Schmerzmittel aufgezogen hatte. Nur zur Sicherheit, damit Vulcan nicht leiden musste.
    „Ganz ruhig!“ Damon hatte sichtlich Mühe, Vulcan an den Schultern auf die Matratze zu pinnen. Nathan war keine Hilfe mehr. Er hatte sich um sich selbst und um Catalina zu kümmern, die immer noch ohnmächtig in seinen Armen lag.
    „Halt ihn noch ein bisschen fest!“, bat Nico und griff nach dem Schlauch der Infusion, die sich wie durch ein Wunder noch nicht aus seiner Hand gelöst hatte. Sie jagte die Nadel hinein und verabreichte die höchste Dosis. Die Spritze warf sie achtlos zur Seite und setzte sich dann zu Vulcan aufs Bett, um Damon in seinen Bemühungen zu unterstützten, den sich windenden Patienten ruhig zu halten. Die Umwandlung war schon stressig genug für einen Menschen, aber zusätzlich noch schwere Verletzungen verarbeiten zu müssen, konnte selbst für den stärksten Mann zu viel sein.
    „Mach schnell, Nico!“ Damon biss sich schon angestrengt auf die Unterlippe und kämpfte weiterhin mit dem angeschlagenen Vulcan, der sich wand und auf den Laken zappelte wie ein Aal.
Nach all der Aufregung hätte Damon auch gern eine Beruhigungsspritze für sich beansprucht und dann stellten sich die abrupten, ungesunden Anstrengungen beinahe auf der Stelle ein.
Damon konnte aufhören, seine Fingerabdrücke auf Vulcans Körper einbrennen zu wollen. Diesmal verspürte er keinerlei Eifersucht auf den Verletzten, um den sich Nico mit einer Herzlichkeit kümmerte, die nur ihr zu eigen war. Voller Liebe und Wärme, als wäre Vulcan nicht nur Cats sondern auch ihr Bruder.
Es war schon kurios mit anzusehen, wie die Verletzungen des Jungen heilten und sich unter all den schweren Wunden und gebrochenen Knochen neues Fleisch bildete und alles heilte, bis nur noch altes Blut zurück blieb, das ein warmer Waschlappen beseitigen konnte. Wenn er sich nach diesem Akt hier das erste Mal im Spiegel sah, würde er ausflippen. So eine Wiedergeburt trieb selbst einem gestandenen Krieger die Tränen in die Augen, wollte Damon wetten.
    Vulcans Gesicht war noch blutverschmiert, doch selbst unter der trocknenden Schicht konnte Nico erkennen, dass die frischen Wunden schon verschwunden waren und die alten Narben sich bewegten, als würde eine Ameisenarmee unter der obersten Hautschicht den Schaden beheben wollen. Kein Wunder, dass er am Durchdrehen war. Dieses kribbelige Gefühl in seinem Körper musste ihn ja beinahe in den Wahnsinn treiben. Nico konnte nicht anders, als schon wieder zu weinen. Die Erleichterung über den Erfolg ihres wahnwitzigen Planes war einfach zu viel, um sie in sich einzuschließen. Freude konnte sie noch keine empfinden, dazu war sie noch viel zu geschockt von der glücklichen Wendung.
    „Vulcan! Du darfst dich jetzt nicht dagegen wehren. Sieh mich an, ich bin es, Nico. Draga ?“
Nico benutzte den Kosenamen einem Impuls folgend und umfasste sein Gesicht, ohne auf das Blut zu achten, Schmerzen würde sie ihm keine bereiten, in ihm tobte ein Sturm, der alle anderen Empfindungen fortwischen würde. Seine rotleuchtenden Augen verloschen und er suchte ihren Blick. Sie sah seine geweiteten Pupillen und die Fragen darin.
    „Das Allerschlimmste ist überstanden, Vulcan. Versprochen! Du bist nicht allein, hörst du? Es wird alles gut. Catalina muss sich nur kurz ausruhen, es war eine lange Nacht für sie. Sie hat die ganze Zeit deine Hand gehalten.“
Nico nahm seine freie Hand, die ihren Widerstand beinahe sofort aufgab, als sie sie an ihr Gesicht hob und seine Handfläche an ihre Wange schmiegte. Nico sah kurz auf und schenkte Damon ein warmes Lächeln,

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