Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
Vom Netzwerk:
Druck und lässt dann los. Mit derselben Hand streicht er mir die Haare hinter die Ohren, während er weiterspricht: »Er hat mich gerettet. Er hatte einen Augenblick, um zwischen meinem Leben und seinem zu entscheiden, und er entschied sich, mein Leben zu retten. Deshalb weiß ich, dass Elfen gut sein können. Ich habe es selbst erlebt. Ich weiß, wie mein Vater war. Er war gut. Und so möchte ich auch sein. So sollen meine Leute sein.«
    Ich presse die Lippen zusammen. Tränen steigen in mir auf. »Du bist es«, sage ich, und ich glaube es ohne den geringsten Zweifel. »Du bist gut, Astley.«
    Er lehnt sich zurück und schließt die Augen: »Hoffentlich.«
    Auf einmal setzt Astley sich auf. Er ist total angespannt. »Riechst du das?«
    »Was?«
    »Ein Elf. Ein mächtiger Elf.«
    Ich konzentriere mich. »Ja, vielleicht. Es riecht nach Dove-Seife. Ich dachte, es kommt von der Toilette und von dir.«
    »Wie nett.« Er schnallt sich los. Die Stewardess stürzt sofort herbei: »Sir, Sie müssen sitzen bleiben.«
    Er schaut sie an, als hätte sie von ihm verlangt, einen Lastwagen voll Twinkies zu essen. Sein Frust trifft mich wie eine Faust. Das ist nicht beabsichtigt. Ich fühle ihn einfach.
    »Der Kapitän hat das Anschnallzeichen wieder angestellt«, beharrt sie.
    Wir geraten in eine Turbulenz, als sie sagt: »Sir, ich muss …«
    »Er hat Durchfall«, unterbreche ich sie.
    Astley holt Luft und sein Gesicht und sogar die Spitzen seiner Ohren laufen rot an. Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, aber es wird auf jeden Fall funktionieren.
    »Oh!« Einen Augenblick lang ist sie ratlos und stolpert einen Schritt nach hinten, als Astley an ihr vorbei in Richtung Toilette hastet. Keine Ahnung, wie er sich dort rausstehlen will, um das Flugzeug abzuchecken. Aber was Besseres konnte ich mir auf die Schnelle nicht ausdenken. Die Stewardess und ich schauen uns an.
    »Es ist ihm schrecklich peinlich«, flüstere ich. »Er hat Bratwurst gegessen. Aber vielleicht waren es auch die gebackenen Bohnen. Egal, jedenfalls wäre es gut, wenn Sie einen desodorierenden Raumspray besorgen würden.«
    Zehn Minuten später taucht Astley wieder neben mir auf.
    »Warst du die ganze Zeit auf der Toilette?«, frage ich und fummle an meinem Fußkettchen herum.
    Er verdreht die Augen und sagt mir, dass er sich mit Hilfe eines Zaubers unsichtbar gemacht hat. Er ging den Gang auf und ab, aber er konnte die Quelle des Geruchs nicht ausfindig machen.
    »Das gefällt mir nicht«, sage ich, als er sich wieder anschnallt.
    Er schweigt, aber sein Körper ist angespannt, als warte er auf einen Angriff. Einen Augenblick später sagt er: »Mir auch nicht.«
    »Hast du den Geruch erkannt? Nach wem hat es gerochen?«
    »Nach deinem Vater.«

Ich kann euch gar nicht sagen, wie gruselig es hier ist. Echt. Ich schwöre, immer wenn ich rausgehe, höre ich, wie mein Name geflüstert wird. Und manchmal ist es, als würde jemand an meinem Fenster kratzen. Ich schwöre es. Ich bin nicht verrückt. Das ist eben Bedford, Mann. LOL .
    – BLOG POST
    »Sieht aus wie bei IKEA «, sage ich und greife nach Astleys Arm, als wir durch den Flughafen gehen.
    Er lächelt. Seine fröhliche Zielstrebigkeit ist ansteckend, als ob die Luft voll wäre mit pinkfarbenem Bubble-Gum, nur nicht so klebrig.
    »Es gibt so viele Fenster«, sage ich, während ich in die Dunkelheit hinausschaue, wo Flugzeuge über das Flugfeld rollen und Gepäckwagen herumkurven. »Und schau dir die Stühle an. Alles todschick.«
    »Keflavik ist bekannt als toller Flughafen.« Er zeigt auf die Geschäfte: Burberry, Calvin Klein, Gucci. »Möchtest du was kaufen? In Bedford herrscht ja ein gewisser Mangel an Einkaufsmöglichkeiten.«
    »Nein, nein … Ich brauche nichts.« Meine Füße fühlen sich an, als wollten sie auf dem glänzenden hellen Holzfußboden einen Glückstanz aufführen. »Was meinst du, wann kontaktiert uns dein Elfen-Freund? Was sollen wir tun, solange wir warten?«
    Er nimmt mein Gepäck. »Ich weiß nicht genau, wann. Er will heute irgendwann anrufen. Er hat uns einen Wagen besorgt, der uns nach Reykjavik bringt.«
    »In die Hauptstadt?«
    »Wie ich sehe, hast du dich eingelesen.«
    Wir erreichen die Gepäckausgabe. Eine Sekunde lang mustert er mich voller Stolz. Mein ganzer Körper prickelt auf eine merkwürdige, wilde Art und Weise und mein Herzschlag beschleunigt sich auf fünfhundert Schläge pro Minute. Fast denke ich, dass er mich küssen wird, aber das würde er niemals tun.

Weitere Kostenlose Bücher