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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Situation ausgenutzt.«
    Er holt tief Luft und tritt beiseite, sodass Betty mich über die Schwelle der Tür tragen kann.
    »Vielleicht«, sagt er langsam, als mache ihm jedes Wort Mühe, »hat sie auch mich ausgenutzt.«

Wie die Polizei bestätigt, handelt es sich bei dem zuletzt vermissten Jungen in Bedford tatsächlich um Thomas Steffan. Zudem wird vom grausigen Fund der Leiche eines anderen vermissten Jugendlichen berichtet. Einzelheiten gibt die Polizei nicht bekannt.
    – NEWS CHANNEL 8
    Meine Mutter ist die Einzige in unserer Familie, die weint, wenn sie frustriert oder wütend ist, und das ist einerseits nervig, andererseits aber auch sehr liebenswert. Sobald wir im Haus sind, schlägt sie die Tür zu und sperrt Bifröst und Astley aus. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie lehnt sich mit dem Rücken gegen die Wand. Mit geschlossenen Augen flüstert sie: »Ich hasse Elfen. Ich hasse sie einfach.«
    Ich sage nichts, aber meine Wunden kommen mir auf einmal viel tiefer vor. Betty setzt mich auf die Couch. Issie und Devyn rutschen, um mir Platz zu machen. Meine Mutter sackt in der Zimmerecke zusammen.
    »Zara sollte wirklich oben in ihrem Zimmer bleiben«, meint Cassidy. »All die heilsamen Kräuter und Zweige sind dort.«
    »Cassidy hat sich heftig um dich bemüht«, erklärt Issie und fummelt an der Pfeife herum, die an ihrem Hals baumelt. Sie ist offensichtlich sehr stolz auf Cassidy und froh, dass der Konflikt vorbei ist. »Deshalb ist sie so blass und sieht so schlecht aus, während deine Wunden wahnsinnig schnell heilen, sogar für einen Elf.«
    »Danke, Is.« Cassidy lächelt. Dunkle Ringe rahmen ihre Augen ein. Sie sieht wirklich schlecht aus.
    »Ich habe es nicht negativ gemeint!«, sprudelt Issie hervor. »Du bist eine absolute Heldin.«
    Alle sitzen oder stehen im Wohnzimmer. Kaffeebecher und Gläser stehen auf dem Couchtisch. Issie und Cassidy haben keine Schuhe an und machen den Eindruck, als würden sie schon eine Weile hier campieren. Cassidy wirkt nicht als Einzige müde. Sowohl Mrs. Nix als auch meine Mom sehen aus, als könnten sie ein Schläfchen gut vertragen. Ich sage ihnen, wie unhöflich es ist, Astley einfach draußen stehen zu lassen, aber sie ignorieren mich und reden einfach weiter. Ich kann ihnen nicht ganz folgen, denn ich bin noch vollkommen benebelt und zu sehr mit der Frage beschäftigt, ob sie mich alle für ein Monster halten, das besser draußen auf der Veranda aufgehoben wäre.
    Ich räuspere mich, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. »Der Bifröst-Typ hat euch gesagt, dass es nur eine begrenzte Zeit gibt, in der wir Nick holen können, richtig?«
    Sie erklären mir, er habe gesagt, sie müssten sich beeilen, sonst wäre alles sinnlos. Aber sie wissen immer noch nicht, wie man nach Walhalla kommt.
    »Außerdem können wir ihm keineswegs trauen«, verkündet Betty.
    Mrs. Nix kommt zur Couch und geht vor mir in die Hocke. Sie nimmt mein Gesicht zwischen ihre Hände. »Aber er hat uns gesagt, wo Astleys Mutter ist, das ist doch schon mal was. Mach dir keine Sorgen, Zara. Wir kriegen das raus.«
    Ihre großen, braunen Augen schauen ganz sanft. Sie ist ein Bär und sie kann kämpfen, dennoch ist sie so friedlich. Sie sollte nicht kämpfen müssen. Niemand von uns sollte kämpfen müssen. Etwas in mir knackst und droht zu zerbrechen. Ich fahre mir über die Augen.
    »Zara …« Meine Mom und Issie sagen zugleich meinen Namen, aber Issie, und nicht meine Mom, streicht mir über den Rücken. Meine Mom hat sich weit von mir entfernt am anderen Ende des Zimmers platziert und mich die ganze Zeit nicht angeschaut, nicht ein einziges Mal, dabei bin ich angeschossen worden und wir haben uns seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Sie hasst mich jetzt. Ich spüre ihren Zorn und ihren Schmerz, so wie ich Astleys Empfindungen spüre. Schaudernd sehe ich zu, wie sie sich noch weiter von mir entfernt und einen Stuhl bis ganz an die Wand schiebt. Sie kreuzt die Arme vor der Brust; normalerweise würde sie mich immer noch so fest an sich drücken, dass ich kaum atmen kann.
    Ich betrachte alle Gesichter. Meine Stimme bricht, noch bevor ich überhaupt anfange zu reden. »Ich habe mich verwandelt, damit ich … damit wir ihn retten können. Ich habe mich verwandelt. Ich bin kein Mensch mehr, aber ich bin nicht … ich bin nicht … böse.«
    Wenn ich böse wäre, dann würde ich angreifen wollen.
    Wenn ich böse wäre, dann würde ich töten wollen.
    »Ich bring dich nach oben.« Damit nimmt Betty

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