Verhängnisvolles Spiel
Cara. Wie sollen wir ohne Edward nur über die Runden kommen?”
“Danke, Lieutenant.” Cara schien nicht zu wissen, was sie sagen oder tun sollte.
“Cara!”, jammerte Grayson.
“Sie werden gerufen”, sagte Bain.
“Gray braucht mich.” Sie wischte sich die Tränen aus den Augen.
Und was brauchen Sie, Cara Bedell?
“Sie wissen, wie Sie mich erreichen können …” Bain beendete den Satz nicht, wandte sich ab und lief aus dem Haus. Als er die Tür hinter sich ins Schloss gezogen hatte, blieb er eine Weile leise vor sich hin fluchend auf der Veranda stehen. Er war der größte Idiot auf Gottes Erdboden.
Als Lausanne am nächsten Morgen aufwachte, saß Dom gegenüber vom Bett auf einem Stuhl, eine Tasse Kaffee in der rechten Hand. Er trug die zerknitterte Hose vom Vorabend, aber kein Oberteil.
“Guten Morgen, Schlafmütze”, sagte er.
Sie streckte sich lächelnd. “Wie viel Uhr ist es denn?”
“Fast halb elf.”
“Ich habe Hunger.” Mit dem Fuß stieß sie die Bettdecke von ihrem nackten Körper.
“Dann bestelle ich uns ein Frühstück.”
“Ich rede nicht vom Essen.”
Dom grinste. “Frau, du bist unersättlich.”
“Willst du dich beschweren?”
“Nein, Ma’am. Ich bin doch kein Idiot.” Genüsslich betrachtete er ihren Körper. “Aber zweimal vergangene Nacht sollte für eine Weile reichen. Wir müssen etwas besprechen.”
Sie kletterte aus dem Bett. Er stellte seine Kaffeetasse ab. Als sie sich an ihn schmiegte, tätschelte er spielerisch ihren Hintern.
“Was müssen wir besprechen?” Sie übersäte sein Gesicht mit Küssen.
Er schob sie von sich. “Lass das, Mädchen.”
Lausanne kicherte.
“Komm schon, Honey, bleib für ein paar Minuten ernst.”
“Okay. Ich bin ernst.” Sie runzelte die Stirn. “Ernst genug für dich?”
Er hob sein Hemd vom Boden auf. “Hier, zieh das an. Ich kann nicht vernünftig mit dir reden, solange du nackt auf meinem Schoß sitzt.”
Lausanne schlüpfte in das Hemd, ohne es zuzuknöpfen. “Ich höre.”
Dom räusperte sich. “Ich liebe dich.”
Sie versteifte sich. “Wie bitte?”
“Ich liebe dich”, wiederholte er.
“Oh.”
“Ich denke, das wäre der Moment, wo du sagen solltest: ich dich auch.”
“Ich … ich kann nicht.”
“Wieso nicht? Du liebst mich doch, oder?”
“Natürlich liebe ich dich.”
“Gut, nachdem das geklärt ist, möchte ich dir eine sehr wichtige Frage stellen.”
Sie wandte den Blick ab, sah überallhin, nur nicht zu ihm.
“Lausanne Raney, willst du meine Frau werden?”
“Was hast du da gesagt?”
“Ich liebe dich, Honey, und ich möchte, dass du mich heiratest. Du weißt schon, Liebe, Hochzeit, Kinder und Glück bis ans Lebensende. Das volle Programm.”
Sie sprang von seinem Schoß, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn böse an. “Hast du den Verstand verloren? Nur weil ich niemanden umgebracht habe, heißt das noch lange nicht, dass ich kein Exsträfling mehr bin mit einer schrecklichen Vergangenheit, was Männer betrifft. Was würde deine Familie sagen, wenn du eine Ehefrau wie mich mit nach Hause bringst?”
“Um genau zu sein, dachte ich, wir machen es richtig und feiern eine große texanische Hochzeit in Green Springs, in derselben Kirche, in der meine Eltern geheiratet haben. Auf diese Weise könnten meine Schwestern deine Brautjungfern sein und mein Vater mein Trauzeuge.”
“Ich kann dich nicht heiraten. Ich würde dein Leben zerstören. Du weißt doch, was für eine Art Frau …”
Er zog sie wieder auf seinen Schoß und verschloss ihren Mund mit seinen Küssen. Als sie schließlich beide nach Luft rangen, sagte er: “Du musst mich heiraten.”
“Muss ich?”
“Ja, musst du.”
“Ich bin nicht schwanger, es geht hier also nicht um ein Kind oder so was.”
“Also, das stimmt nicht ganz.”
Sie starrte ihn an. “Wie meinst du das?”
“Nun, ich habe vor, ein kleines Mädchen zu adoptieren. Sie heißt May. Sie ist zehneinhalb Jahre alt und hat den Großteil ihres Lebens bei Pflegefamilien verbracht. Sie braucht dringend einen Vater und eine Mutter, Eltern, die sie lieben und sich um sie kümmern, weil sie ein ganz besonderes Kind ist.”
Lausanne glaubte, ihr Herz müsse stehen bleiben. Als sie wieder atmen konnte, keuchte sie: “Dom?”
“Hm?”
“Sprichst du von meinem kleinen Mädchen?”
Er nickte.
“Ihr Name ist May?”
Er nickte erneut.
“Warum hat sie all die Jahre in Pflegefamilien gelebt? Mir hat man gesagt, dass sie von einem
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