Verhängnisvolles Spiel
hungriger Hund, der um einen Knochen bettelte, zu Cara auf. “Aber er hätte an Cara denken müssen, seine andere Tochter, die ihn … die ihn viel mehr liebt, als Audrey es je getan hat.”
“War Jeremy bei Daddy, als …?”, begann Cara. Dann presste sie die Lippen zusammen.
“Ja, Ma’am”, entgegnete Bain.
“Und wo ist Jeremy jetzt? Er muss am Boden zerstört sein. Er hat Daddy wie einen Bruder geliebt. Er hätte alles für ihn getan.”
“Mr. Loman wurde verhaftet”, sagte Bain.
“Wie bitte? Weshalb?” Cara starrte ihn an.
“Mr. Loman hat Beihilfe zum Mord gestanden.”
“Was für ein Mord?”
Bain räusperte sich. “Lausanne Raney hat Sie alle drei heute Morgen angerufen und Ihnen erzählt, dass sie einen Brief von Megan Reynolds erhalten hätte.” Bain erklärte ausführlich, auf welche Weise Lausanne mit der Polizei zusammengearbeitet hatte. “Hat einer von Ihnen über den Anruf von Ms. Raney gesprochen?”
“Ich habe mich direkt bei der Polizei gemeldet”, sagte Cara. “Ich habe mit Sergeant Swain gesprochen.”
Bain nickte.
“Ich habe den Anruf niemandem gegenüber erwähnt”, meinte Grayson. “Ich wollte mit Ms. Raney nichts zu tun haben.”
“Ich habe es Edward gesagt.” Patrice blickte von einem zum anderen, mit unsicherem Blick, als wollte sie fragen: Habe ich etwas falsch gemacht? “Ich dachte, er sollte wissen, dass diese Raney uns erpressen wollte.”
“Ms. Raney hat heute Morgen einen Anruf von Mr. Loman bekommen und ihn in der Tiefgarage von
Bedell, Inc
. getroffen. Natürlich war ein Polizeikommando ebenfalls dort.” Daraufhin erzählte er von Edward Bedells Geständnis – dass er seine Tochter aus Versehen erschossen und dann ihren Liebhaber umgebracht hatte – und erklärte, wie Jeremy Loman die Leichen hatte verschwinden lassen.
“Guter Gott, Edward hat Audrey getötet!” Grayson faltete mit einer dramatischen Geste die Hände vor der Brust.
“Armer, armer Daddy.” Cara blickte mit leeren Augen in die Ferne.
“Sollten Sie später noch darüber reden wollen, Ms. Bedell, rufen Sie mich jederzeit an.” Bain legte seine Visitenkarte auf den Couchtisch.
Cara holte ihn an der Haustür ein. “Lieutenant?”
Er drehte sich zu ihr um. “Ja, Ma’am?”
“Geben Sie mir Bescheid, sobald die Leichen meiner Schwester und meines Vaters freigegeben werden? Ich glaube, es wäre nur passend, wenn die beiden ein Doppelbegräbnis bekämen. Daddy hätte das gefallen …” Ihre Stimme brach.
Bain trat einen Schritt auf sie zu. Sie versuchte so verzweifelt, sich zusammenzureißen, aber er wusste, sie brauchte jemanden, an den sie sich anlehnen konnte, wenn auch nur für einen Augenblick.
“Wenn ich etwas für Sie tun kann …” Er ging zögernd einen weiteren Schritt auf sie zu.
“Danke, aber das ist nicht nötig”, antwortete sie.
Er blieb wie angewurzelt stehen.
“Ich … also, ich sollte unsere Anwälte informieren, damit sie sich um Jeremy kümmern. Er … er hat nur versucht, Daddy zu helfen, nicht wahr? Auch wenn es falsch war. Und dann werde ich mich um die Begräbnisse kümmern müssen und … oh Gott, ich muss mich der Presse gegenüber äußern. Der Aktienkurs von
Bedell, Inc
. wird fallen. Gray ist so am Boden zerstört, dass er mir keine große Hilfe sein wird. Und Patrice wird darauf bestehen, dass das Testament noch vor dem Frühstück verlesen wird, diese gierige Hexe.” Cara sprach in rasendem Tempo. “Ich habe ihn geliebt, wissen Sie, obwohl er mich nie geliebt hat.”
Zunächst war Bain nicht sicher, ob sie von Edward Bedell oder Grayson Perkins sprach, doch dann fuhr sie fort: “Daddy hätte mich gern geliebt, aber er konnte es einfach nicht.”
Der Schmerz in ihrem Gesicht war so überwältigend, dass er nicht wusste, ob er sich abwenden oder sie in seine Arme ziehen sollte. Doch dann hörte er auf zu denken und schlang die Arme um ihre Hüften. Sie keuchte erschrocken auf, als ihre Körper sich berührten, doch als er eine Hand an ihren Hinterkopf legte, entspannte sie sich und ließ die Stirn an seine Schulter sinken. Wenige Sekunden später begann sie zu weinen.
“Cara, wo bist du, Liebling?”, rief Grayson Perkins, der gerade aus dem Wohnzimmer kam.
Cara wand sich aus Bains Umarmung, sah ihren Schwager an und sagte: “Ich komme gleich.”
Grayson wartete auf der anderen Seite der Eingangshalle, einen verlorenen Ausdruck auf seinem hübschen Gesicht. Er streckte eine Hand nach ihr aus. “Ich bin am Boden zerstört,
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