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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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war noch warm, was bedeutete, dass sie noch nicht lange tot sein konnte. An ihrem Hals bemerkte er einen geraden Striemen.
    Megan Reynolds war erwürgt worden. Die Leichenstarre hatte noch nicht eingesetzt, was ein weiteres Indiz dafür war, dass sie noch vor Kurzem gelebt hatte. Ihr Tod war vielleicht ein oder zwei Stunden her, wahrscheinlich weniger.
    Doms Gedanken überschlugen sich. Megan Reynolds, die Frau, die sie auf die Spur des Mörders hätte führen und Lausannes Unschuld beweisen können, war tot. Er hörte die Räder eines Servierwagens auf dem Flur, dann den Schrei einer Frau. Als er sich umwandte, erblickte er ein Zimmermädchen auf der Türschwelle.
    “
Telefonee a la policia immediatamente!”
, schrie Dom sie an.
    Das Zimmermädchen wandte sich ab und rannte schreiend den Flur entlang, ihren Servierwagen ließ sie in der Tür stehen. Kurz darauf schob Lausanne ihn zur Seite, trat ins Zimmer und starrte ihn fragend an. Tito Gomez tauchte hinter ihr auf.
    “Was ist passiert?” Lausanne blickte an Dom vorbei. “Oh mein Gott!”
    Dom ergriff sie an den Schultern und schob sie wieder hinaus in den Flur.
    “Ist das Señorita Reynolds?”, fragte Gomez.
    “Ist sie …” Lausanne schluckte. “Ist sie tot?”
    “Ja, Honey, sie ist tot. Und ich schätze mal, dass es in der vergangenen Stunde passiert ist.”
    “Señor, wir sollten jetzt gehen”, sagte Gomez. “Die Polizei wird gleich hier sein, und Sie wollen doch bestimmt keine Fragen beantworten.”
    Dom nickte. Eilig liefen sie den Flur entlang. Einige Gäste öffneten ihre Zimmertüren und spähten hinaus, doch niemand sagte etwas oder versuchte sie aufzuhalten.
    Im Aufzug sagte Gomez: “Sie nehmen den Wagen und fahren mit Señorita Raney zum Flughaufen. Ich bleibe hier und halte Sie auf dem Laufenden.”
    “Ja, danke”, sagte Dom.
    “Warum laufen wir weg?”, fragte Lausanne. “Wir haben nichts Falsches getan.”
    “Das wissen wir, aber es könnte Tage oder vielleicht sogar Wochen dauern, um das der Polizei zu beweisen. Wir sind Amerikaner. Ausländer. Du bist vorbestraft und ich … nun, ich habe eine militärische Vergangenheit, die die örtliche Polizei vermutlich verdächtig finden würde.”
    Als sie ihn verdattert ansah, schnitt er eine Grimasse. “Ich war als SEAL bei der Navy. Ich kenne zahllose Möglichkeiten, einen Feind auszuschalten.”
    Ihre Lippen formten sich zu einem bestürzten O.
    Als sie im Erdgeschoss ankamen, zerrte Dom sie praktisch aus dem Fahrstuhl, ohne mit Gomez noch ein Wort zu wechseln. Die
Dundee Agency
hatte überall auf der Welt Kontaktpersonen, Männer und Frauen, die ihren Job gut machten und hervorragend dafür bezahlt wurden. Dom zweifelte keine Sekunde daran, dass Tito Gomez professionell mit der Situation umgehen würde.
    “Komm schon, Honey, wir müssen hier weg”, rief Dom.
    Als sie sich dem Wagen näherten, wollte der Fahrer aussteigen, um ihnen die Tür zu öffnen. Mit einer Handbewegung hielt Dom ihn davon ab, wies ihn auf Spanisch an, so schnell wie möglich zum Flughafen zu fahren, und schob Lausanne auf den Rücksitz.
    “Dom?”
    “Hm?”
    “Megan wurde umgebracht, weil sie den Mörder von Audrey und Bobby Jack Cash kennt, richtig?”
    “Ja, das schätze ich auch.”
    “Dann haben die Angriffe auf mich auch mir gegolten – nicht Audrey.”
    “Ja.”
    “Ich hatte gehofft … nun, ich glaube, ich wusste es und wollte es einfach nicht wahrhaben.”
    Sie sah aus wie ein verlorener Hundewelpe, einsam und verzweifelt. Gott, wie sehr er sich um sie kümmern wollte, dafür sorgen, dass ihr nie mehr etwas Schlimmes zustieß. Er zog sie in seine Arme. “Du bist in Sicherheit, Honey. Ich lasse nicht zu, dass dir irgendjemand wehtut. Das verspreche ich.”
    Eine Stunde später hob der
Dundee-
Jet vom Ezeiza-Flughafen ab. Dom atmete erst auf, als sie den Atlantik Richtung Uruguay überflogen. Lausanne saß in seine Arme geschmiegt wie ein erschöpftes keines Kind, das Wärme und Geborgenheit sucht.
    Als ihr Magen knurrte, fragte Dom: “Hast du Hunger?”
    “Ich fürchte, ja. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas essen kann.”
    “Ich besorge uns etwas.” Er stand auf. “Hier gibt es eine Bordküche, der Kühlschrank ist immer gut gefüllt. Hast du irgendwelche Wünsche?”
    Sie schüttelte traurig lächelnd den Kopf.
    “Leg dich doch ein wenig auf das Sofa, während ich uns einen Happen herrichte.”
    Sie gehorchte ihm sofort. Er sah, wie sie ihren schlanken Körper auf dem Sofa

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