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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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genau. Sie konnte nicht atmen, konnte nicht denken, konnte überhaupt nicht reagieren. Und dann, mit einem Mal, dröhnte ihr Herzschlag in ihrem Kopf. Sie rang nach Luft.
    “Du bist verrückt, Dom Shea. Das weißt du, oder?”
    Sie riss sich von ihm los, und diesmal hielt er sie nicht davon ab. Als sie vor ihm stand, sah er sie mit Liebe und Leidenschaft im Blick an.
    “Du kapierst es nicht, oder?”, rief sie. “Ich verdiene so einen wundervollen Mann wie dich nicht. Ich bin nicht gut genug für dich. Du gehörst zu den Guten. Ich nicht. Ich versaue mir nur immer wieder mein Leben, und daran wird sich nichts ändern. Ich kann dir nur raten, so schnell es geht wegzulaufen.”
    “Das meinst du nicht ernst.”
    “Doch. Wenn du bei mir bleibst, mir weiterhin hilfst, dann wirst du es irgendwann bereuen.”
    Sie wollte wegrennen, sich irgendwo verstecken, doch dann fiel ihr wieder ein, dass sie sich in einem Flugzeug befanden. Wenn sie hier wegwollte, musste sie sich schon einen Fallschirm suchen und springen.
    Dom kam ihr nach, berührte sie aber nicht. Sie hielt die Luft an, ein Teil von ihr sehnte sich nach seiner Umarmung, danach, dass er von Liebe sprach und von einer gemeinsamen Zukunft. Der andere Teil, der realistische, wollte nicht in seiner Nähe sein. Wenn er sie jetzt berührte, wäre sie für immer verloren.
    Du liebst ihn. Du hast dich Hals über Kopf in Dom Shea verliebt.
    “Wenn du etwas Zeit für dich allein brauchst, es gibt im hinteren Teil ein Schlafzimmer”, sagte Dom. “Mit CD-Player, Büchern und einem Badezimmer. Du kannst dich dort vergraben, bis wir Chattanooga erreichen, wenn du magst.”
    “Danke. Ich wäre wirklich gern einen Moment allein.”
    “Soll ich dich zum Abendessen rufen? Ich denke, ich werde so in vier oder fünf Stunden etwas herrichten.”
    “Ja, vielen Dank. Ich helfe dir gern dabei.”
    “Okay.” Er schenkte ihr ein unsicheres Lächeln.
    Lausanne musste sich zwingen, sich nicht in seine Arme zu werfen. Stattdessen lief sie langsam auf die Schlafzimmertür zu. Bei jedem einzelnen Schritt wünschte sie sich, er würde sie zurückrufen.
    “Megan Reynolds wurde eliminiert”, sagte er.
    Tiefes Aufseufzen. “Und der Brief? Was haben Sie über den Brief herausgefunden?”
    “Er hat den Brief auf ihrem Tisch im Hotel gesehen und …”
    “Hat er ihn vernichtet?”
    “Nein, dazu bestand kein Grund. Das Einzige, was daraufstand, war
Liebe Lausanne
.”
    Wieder ein Seufzen. “Gut.”
    Er wünschte, sein Mann in Buenos Aires hätte einen kompletten Brief gefunden, einen, in dem sein Auftraggeber als Mörder genannt wurde. Damit hätte er seinen Klienten hübsch erpressen können, wenn es einmal nötig war. “Dann sind Sie mit dem Ergebnis also zufrieden?”
    “Sehr zufrieden.”
    “Brauchen Sie noch etwas?” Musste diese Raney noch immer sterben, jetzt, wo Megan Reynolds tot war und kein Brief existierte?
    “Ja, Lausanne Raney soll ebenfalls eliminiert werden. Je schneller, desto besser. Falls Megan zufällig noch einen anderen Brief geschrieben hat … So ein Risiko kann ich nicht eingehen.”
    “Wenn Sie es wünschen …”
    “Ich wünsche es nicht, aber es ist notwendig. Glauben Sie, ich habe Megan gern umbringen lassen? Nein. Und Audrey …” Stille.
    “Ich werde morgen früh Kontakt mit einem Spezialisten aufnehmen, der sich der Sache in Chattanooga annimmt.” Er brauchte Corbin für diesen Job. Unbedingt Corbin.
    “Und keine Pannen mehr. Kapiert?”
    “Es könnte ein paar Tage dauern, bis alles arrangiert ist. Und wenn Sie einen der Besten wollen, dann wird es Sie ein hübsches Sümmchen kosten.”
    “Scheiß auf das Geld. Machen Sie es diesmal einfach nur richtig.”
    Fünfeinhalb Stunden später klopfte Dom an die Schlafzimmertür. Lausanne antwortete nicht. Vorsichtig drückte er die Tür auf und spähte hinein. Eine kleine Nachttischlampe brannte. Lausanne lag zusammengerollt auf der Bettdecke und schien tief und fest zu schlafen. Er hatte Auberginen mit Parmesan in der Mikrowelle aufgewärmt und Salat, Brot, Weingläser und einige Kerzen auf den kleinen Tisch gestellt.
    “Lausanne”, rief er leise.
    Sie klagte im Halbschlaf, als könne sie sich nicht entscheiden, aufzuwachen.
    “Das Abendessen ist fertig.”
    Seufzend rollte sie sich auf den Rücken. “Dom?”
    “Ja, Honey, ich bin’s.”
    “Ich hab wohl geschlafen.”
    “Ungefähr fünf Stunden lang.”
    “Und wie tief. Ich fühle mich ganz schön erschlagen.”
    Dom trat ins Zimmer.

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