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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Lausanne das Leben zur Hölle gemacht.”
    “Und dann bist du von zu Hause weggelaufen, um dieser verrückten Frau zu entkommen.”
    “Vom Regen in die Traufe. Wenn ich in Booneville geblieben wäre und Renee weiter ertragen hätte, hätte ich Brad White, diesen Nichtsnutz, niemals kennengelernt. Natürlich sollte man nicht schlecht von Toten reden, aber Brad war wirklich nichts wert.”
    “Brad White war der Vater deines Kindes?”, fragte Dom.
    “Er hat mich geschwängert”, sagte sie zerknirscht, “aber ich habe ihn nie als den Vater meines Kindes betrachtet. Er blieb nicht lange genug bei mir, um mehr zu sein als ein Samenspender.”
    “Du musst ihn geliebt haben, zumindest am Anfang.”
    “Das dachte ich. Aber mal im Ernst, ich war siebzehn, einsam und verängstigt. Ich brauchte einfach jemanden. Jeder wäre mir recht gewesen. Zufälligerweise war es Brad.”
    “Wie kann ein Mann die Frau verlassen, die sein Kind in sich trägt?”
    “Brad war kein Mann. Er war ein neunzehn Jahre alter Junge, der Bier und Motorräder und Mädchen liebte. Ich war nur eine seiner vielen Freundinnen. Das Letzte, was er wollte, war, sich an eine Frau und ein Kind zu binden.”
    “Und wie hast du die Schwangerschaft allein durchgestanden?”
    “Nicht besonders gut. Im siebten Monat überwand ich meinen Stolz und ging zu Brad nach Hause, um ihn um Hilfe zu bitten. Ich war verzweifelt. Und da erfuhr ich, dass er tot war. Seine ältere Schwester hat mir erzählt, dass er bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen ist. Seine Mutter war schon vor vielen Jahren gestorben, und er hatte, so wie ich, eine Stiefmutter. Aber sie war eine nette Frau. Brads Vater war auch tot, es gab also nur noch seine Schwester und seine Stiefmutter.”
    “Also war niemand da, der dir helfen konnte.”
    “Deswegen habe ich sie weggegeben. Meine kleine Tochter. Ich wollte ein gutes Leben für sie, ein Leben, wie ich es vor dem Tod meiner Mutter hatte.”
    Derselbe endlose Schmerz, den sie immer empfand, wenn sie an ihre Tochter dachte, schnürte ihr die Kehle zu. Ein paar Sekunden lang konnte sie nicht atmen.
    Dom drehte sie in seinen Armen zu sich herum. “Lausanne …”
    “Ich wollte sie behalten. Du weißt nicht, wie sehr ich mir wünschte, ihre Mutter zu sein, aber …” Sie schluckte die Tränen hinunter “Deswegen habe ich eingewilligt, mich als Audrey Perkins auszugeben. Deswegen habe ich die fünfzigtausend Dollar angenommen.”
    “Das verstehe ich nicht, Honey. Was hat das Geld mit deinem Baby zu tun?”
    “Ich habe sie zur Adoption freigegeben. Und seitdem quält mich die Frage, ob ihre Stiefeltern sie so behandeln, wie sie es verdient hat. Ob sie ein gutes Leben führt. Ich habe mir nach der Entlassung aus dem Gefängnis geschworen, mein Leben zu ändern und genug Geld zu sparen, um mein kleines Mädchen suchen lassen zu können.”
    Dom starrte sie aus schmalen Augen an. “Du willst dein Kind finden und den Eltern wegnehmen …”
    “Nein!” Lausanne verschloss seinen Mund mit ihrer Hand. “Ich würde sie ihrer Familie niemals wegnehmen, wenn sie dort glücklich ist. Ich muss nur wissen, ganz sicher wissen, dass es ihr gut geht, dass ihr Leben so schön ist, wie ich es mir für sie gewünscht habe.”
    Er ergriff ihre Hand und küsste ihre Fingerspitzen. “Lausanne … ach Honey.” Dann küsste er sanft ihre Lippen.
    Der quälende Schmerz ließ ein klein wenig nach, als wäre ein Teil der Last von ihren Schultern genommen worden.
    “Ich dachte, diese Doppelgängernummer wäre eine tolle Sache. Dass ich dadurch nicht nur das Geld für die Suche nach meiner Tochter verdienen würde, sondern auch mal für ein paar Wochen lang ein Leben hätte, von dem die meisten Frauen auf der Welt nur träumen können.” Lausanne ächzte höhnisch auf. “Ich hätte wissen müssen, dass alles in einer Katastrophe enden würde. Egal, was ich auch anfange, egal wie sehr ich mich bemühe, letztlich baue ich immer Mist. Und dieses Mal zieht mich nicht etwa ein anderer in die Probleme hinein. Nein, dieses Mal ziehe ich dich mit hinein. In meine ganz persönliche Hölle.”
    Als sie versuchte, von seinem Schoß aufzustehen, hielt er sie fest. Sie wand sich in seiner Umarmung, doch er ließ sie nicht los.
    “Weißt du es denn noch nicht?”, fragte er. “Es gibt keinen Ort, wo ich lieber wäre. Hauptsache, du bist dort. Egal ob es sich um Himmel oder Hölle oder etwas dazwischen handelt.”
    Lausanne blieb das Herz stehen. Das spürte sie

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