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Verheißene Erde

Verheißene Erde

Titel: Verheißene Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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unendlich beschwerlicher als ein Marsch von vielen Meilen durch die westliche Savanne oder nach Süden ins Land der Baobabs. Der Weg führte durch Lianenland, in dem die Schlingen von jedem Baum herabhingen, die Reisenden belästigten und behinderten. Man konnte selten auch nur drei Meter in irgendeiner Richtung ungehindert gehen.
    Aber man hatte immer den faszinierenden Köder Sofala vor Augen, mit seinen Schiffen, den chinesischen Fremden und den Herrlichkeiten Indiens und Persiens.
    Dieser Hafen zog die Männer an wie ein quälender Magnet, und nachts, wenn die Insekten am schlimmsten waren, tuschelten sie über Frauen, die in den Hafen kamen, und über Araber, die jeden Schwarzen raubten, der es wagen wollte, diese Frauen zu besuchen. Die Reisenden hatten nur mangelhafte Kenntnis vom Sklavenhandel; sie wußten lediglich, daß Männer fremder Herkunft den Sambesi bereisten und jeden, der umherstreifte, einfingen. Aber diese Eindringlinge hatten es bisher nie gewagt, nach Zimbabwe zu kommen und zu riskieren, daß es in den Goldlieferungen eine Unterbrechung gab. Das war auch der Grund, weshalb ihre Gewohnheiten dort nicht bekannt waren. Die Schwarzen hatten auch gar keine Vorstellung davon, wohin man sie bringen könnte, wenn sie gefangen würden; sie kannten Arabien nur durch seine Schnitzereien, Indien durch seine Seide. Als die Gruppe die Abhänge überwunden und die Niederungen erreicht hatte, mußte sie noch über hundertfünfzig Kilometer flache, sumpfige Ebene mit angeschwollenen Flüssen bewältigen. Auch da kam sie langsam voran. Nun hatte der junge Nxumalo selbst die Führung übernommen und zwang seine Männer, durch Gebiete zu ziehen, die sie lieber gemieden hätten. Er war auf einen gut gekennzeichneten Weg gestoßen, der zum Meer führen mußte, und seine Leute hatten große Mühe, das Tempo, das er mit seiner leichteren Last vorlegte, mitzuhalten. Sie trafen nun andere Träger, die aus Sofala zurückkamen, oder wurden von schneller marschierenden Trupps überholt, die auch dem Hafen zustrebten. Da bemächtigte sich der Gruppe lebhafte Erregung.
    »Wir dürfen kein Schiff betreten«, wiederholte der Führer am letzten Abend, »und alle Verhandlungen müssen von Nxumalo geführt werden, denn er allein weiß, was der König fordert.«
    »Wir werden warten«, sagte Nxumalo, »bis uns die Araber gute Angebote machen. Sie müssen besser sein als die, die sie uns daheim machen, denn diesmal haben wir den Transport besorgt, nicht sie.« Er war darauf vorbereitet, monatelang in Sofala zu bleiben, die Waren gewinnbringend zu verkaufen und nur Dinge einzuhandeln, die die Gemeinde brauchte. »Was wir wirklich suchen«, erinnerte er sie, »ist Salz.« Sogar seine Goldbarren würde er eintauschen, wenn er die entsprechende Menge Salz dafür bekäme.
    Als seine Träger am nächsten Morgen ihre Lasten aufnahmen, bestätigte man ihnen, daß sie zu Mittag in Sofala sein würden, und sie beschleunigten ihre Schritte. Als man das Salz in der Luft riechen konnte, begannen sie zu laufen, und der Mann an der Spitze rief: »Sofala! Sofala!« Alle umringten ihn, um auf den Hafen und das weite Meer dahinter zu starren. Ein Mann flüsterte ehrfürchtig: »Das ist ein Fluß, den keiner überqueren kann.« Der geschäftige Seehafen war keine Enttäuschung, denn es gab eine Menge Dinge, die sie in Erstaunen versetzten. Die Schuppen, in denen die Araber ihre Geschäfte abwickelten, waren von einer Größe, wie sie sich die Männer aus Zimbabwe nie vorgestellt hatten, und die Dhaus, die auf den Wellen des Indischen Ozeans schaukelten, waren staunenerregend. Die Männer waren begeistert von der Ebenmäßigkeit der Küste, wo sich verschiedene Palmenarten abwechselten, die Wellen an den Strand spülten und zurückliefen. Wie gewaltig die See war! Als die Männer schwimmende Kinder sahen, waren sie so entzückt, daß sie gleich selbst ins Wasser laufen wollten. Aber Nxumalo, der von den vielen neuen Erfahrungen ziemlich verwirrt war, verbot es ihnen. Er wollte jedes Problem für sich allein in Angriff nehmen. Als er sich nach einem Markt für seine Waren erkundigte, sah er, wie gut er damit tat, vorsichtig vorzugehen. Alle, die mit China Handel trieben und hörten, daß er vierzig Elefantenstoßzähne hatte, wollten sie kaufen, denn dort wurde Elfenbein sehr geschätzt. Da er aber nicht sofort verkaufen wollte, lehnte er ihre teilweise lohnenden Angebote ab. Er ließ sich zu einem arabischen Schiff führen, weigerte sich jedoch, an

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