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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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einen Trampelpfad hinterlassen haben, so breit wie ein Highway.«
    Reid warf ihm einen schnellen Blick zu. »Ich habe das Gefühl, du erinnerst dich viel zu gut.«
    »Ja, zum Beispiel, als damals die Feldmaus ins Haus kam und alle Mädchen schreiend auf Stühlen und Tischen standen. Du hast die kleine Maus mit bloßen Händen gefangen, ganz der große Macho, und sie hat dich fürchterlich gebissen.
    Aber als Cammie Greenley dich bat, sie nicht zu töten, hast du sie rausgetragen und sie hinter dem Baseballfeld freigelassen. Dann bist du herumstolziert mit einem schrecklich blödsinnigen Ausdruck im Gesicht, nur weil sie gesagt hatte, du wärst ein netter Kerl. Ja, Mann, daran erinnere ich mich auch noch.«
    Ty neckte ihn, doch Reid machte das nichts aus. Er ließ die Erinnerung, die der andere heraufbeschworen hatte, hell und süß wieder in sich aufsteigen. Dann fühlte er plötzlich, wie eine eisige Hand nach seinem Herzen griff.
    Cammie konnte auf keinen Fall jemanden umgebracht haben. Trotz ihres Mutes, ihrer Prahlerei, besaß sie nicht den harten inneren Kern, der dazu nötig war.
    Ihre Drohung gegen Keiths Bruder gestern abend war eine leere Drohung gewesen, wenn überhaupt. Gerade er sollte Cammies Fähigkeit verstehen, die Menschen zurückzustoßen, sie mit einer Salve scharfer Worte zu verletzen.
    Es gab nur eine mögliche Art, wie sie den Tod eines anderen Menschen hätte verursachen können: Wenn man ihr keine andere Wahl gelassen hätte.
    Diese schlichte Wahrheit hatte Reid auch schon vorher gewusst . Wie hatte er sie nur vergessen können?
    Die Antwort darauf war, er hatte sie nicht vergessen. Er hatte sie ganz einfach nur ignoriert.
    Er hatte sie ignoriert, weil er ein Idiot war. Er hatte gehört und gesehen, wie sie Gordon Hutton in die Flucht geschlagen hatte, und er war beleidigt gewesen, weil er geglaubt hatte, dass sie seinen Schutz nicht länger brauchte.
    Er wollte, dass Cammie ihn brauchte, denn nur das konnte er als Entschuldigung dafür gelten lassen, sie festzuhalten. Er wollte sie festhalten, verzweifelt sehnte er sich danach.
    Ich brauchte dich wirklich.
    Ihre Worte waren ihm nicht aus dem Gedächtnis gegangen, denn sie hatten ihn ahnen lassen, dass es noch weit mehr war als nur ein starker Arm und ein warmer Körper, was sie brauchte. Es war ihm beinahe entgangen, weil er sich so sehr auf seine eigenen Bedürfnisse konzentriert hatte.
    Beinahe.
    Und wenn er sich nun irrte? Wenn ihre Worte nun wirklich nichts anderes zu bedeuten hatten, wenn er die Bedeutung nur selbst hineingelegt hatte und seine eigene Hoffnung?
    Er liebte Cammie; seit Jahren schon liebte er sie. Es schien ihm, dass es nie eine Zeit gegeben hatte, in der er sie nicht geliebt hatte.
    Und es war auch nie die richtige Zeit gewesen, es ihr zu sagen. Vielleicht war jetzt der Zeitpunkt dafür gekommen.
    Er hatte es einmal versucht, und er hatte versagt. Und dieses Versagen hatte es ihm jahrelang unmöglich gemacht, sie zu sehen.
    Was, wenn er es nun genauso unmöglich machte, die körperliche Beziehung fortzusetzen, die sie verband? Es bereitete ihm ein beinahe unerträgliches Vergnügen, ihre nackte Haut zu berühren, ihr Gesicht zu sehen, wenn sie die Erlösung fand, die er ihr schenkte. Es war eine alles übersteigende Herrlichkeit, in den Tiefen ihres Körpers seine eigene Vergänglichkeit zu fühlen. Würde er es ertragen können, wenn ihm all das genommen wurde?
    Was, wenn er es unmöglich machte, sie je wiederzusehen?
    Es war ein Risiko, das er eingehen musste . Er war schon zuvor in seinem Leben größere Risiken eingegangen, und er hatte gewonnen.
    Aber er hatte auch verloren. Und wenigstens einmal hatte er Liebe verloren, auch wenn es eine andere, sanftere Art der Liebe gewesen war. Und war nicht er es gewesen, der den Preis dafür bezahlt hatte? Konnte er dieses Risiko noch einmal eingehen? Würde er es ertragen und trotzdem weiterleben können?
    Was gab es denn sonst noch? Nach all dieser Zeit?
    Es war später Nachmittag, als Reid sich von Ty verabschiedete, seinen Anteil an dem Fisch säuberte, duschte und dann alles zusammensuchte, was er brauchte. Er hoffte, Lizbeth würde nicht allzu sehr darüber schimpfen, dass er ihre Küche in Unordnung gebracht hatte, dann machte er sich auf den Weg nach Evergreen.
    Cammie war nicht zu Hause, aber das war kein großes Problem für ihn. Mit den Werkzeugen, die er bei sich hatte, gelangte er ins Haus, dann ging er gleich in die Küche.
    Er konnte es kaum erwarten, ihr Gesicht

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