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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Erdnussöl , gebratenem Fisch und frisch geschälten Kartoffeln in die Nase stieg. Ihre Bauchmuskeln zogen sich zusammen, und die Wunde begann zu schmerzen.
    Die Unterhaltung zwischen ihr und ihrer Tante erstarb vollständig. Sie aßen beide schweigend. Cammie bestand darauf, beim Abräumen des Tisches zu helfen, sie stellte die Überreste des Essens in den Kühlschrank und räumte das Geschirr in die
    Spülmaschine. Später, als ihre Tante dann zögernd davon zu sprechen begann, dass sie vielleicht doch nach Hause gehen würde, protestierte sie nur halbherzig. Wahrscheinlich fühlte Tante Sara es, denn sie begann, ihre Sachen zusammenzusuchen.
    Der Wind zerzauste ihr Haar und wehte ihr den Hemdkragen gegen die Wange, als Cammie mit ihrer Tante auf die Veranda trat. Sie sah, wie sich die Äste der Bäume rastlos hin und her bewegten; die Wolkenfront, die sie schon zuvor bemerkt hatte, stand jetzt beinahe senkrecht über ihnen. Ein Gewitter braute sich zusammen, es wurde immer dunkler. Die Lampe am Ende der Einfahrt hatte sich schon eingeschaltet.
    Es war dieses Licht, das sich auf der glatten Oberfläche von Reids Jeep widerspiegelte und so ihre Aufmerksamkeit erregte. Der Wagen stand noch immer in der Einfahrt, vor dem zerbeulten Oldsmobile ihrer Tante.
    Cammie warf ihrer Tante einen fragenden Blick zu. »Ich dachte, du hättest gesagt, Reid sei gegangen?«
    »Er ist zu Fuß nach Hause gegangen.« Ihre Tante presste die Lippen zusammen, doch dann schien sie nachgiebiger zu werden. »So etwas habe ich noch nicht gesehen. Er ist im Wald verschwunden wie ein verwundetes Tier. Ich habe Lizbeth daran erinnert, als sie anrief, um sich nach dir zu erkundigen, dass der Jeep noch immer hier steht. Aber niemand hat ihn abgeholt.«
    »Lizbeth hat angerufen?«
    »Viermal. Aber ich habe Reid im Hintergrund gehört, er hat ihr gesagt, was sie fragen soll.«
    Die Angst, die Cammie die ganze Zeit verspürt hatte, ließ ein wenig nach. »Dann ist er also zu Hause angekommen.«
    »So scheint es. Der Schlüssel steckt im Jeep, ich habe nachgesehen. Ich kann Jack fragen, ob er rauskommt und den Wagen zu Reids Haus fährt, damit er dich hier nicht länger stört.«
    Cammie schüttelte den K opf, das Haar wehte dabei über ihren Rücken. » Lass nur, Reid wird ihn schon holen, wenn er ihn haben will, nehme ich an.«
    Tante Sara warf ihr einen nachdenklichen Blick zu, als wisse sie ganz genau, was Cammie vorhatte. Doch sie sagte nichts. Sie nahm Cammie noch einmal in den Arm, ermahnte sie, vorsichtig zu sein, und dann war sie weg. Cammie sah ihr nach, wie sie mit dem Wagen davonfuhr.
    Cammie ging ins Haus zurück. Sie trat in die Küche und sah lange auf die Friteuse auf der Anrichte. Schließlich hob sie den Glasdeckel hoch. Kaltes Öl, mit Maismehl gemischt, schwamm darin herum, auf dem Boden lagen einige Stücke schwammigen, halbgaren Fisches.
    In einer der Papiertüten waren Kartoffeln, halb geschält, Kohl und Möhren für Krautsalat, Zwiebeln, Pickles und eine Plastikdose mit einem Deckel, in der sich Teig für Maismehlkrapfen befand. Es waren alles Zutaten für ein richtiges Fest nach Südstaatenart.
    Reid hatte sich so viel Mühe gemacht, und jetzt war alles ruiniert. Cammie tat das Herz weh bei diesem Anblick.
    Woran hatte er gedacht, als er den Fisch briet, als er das Essen vorbereitete? Wie gern hätte sie das gewusst .
    Keith wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, so etwas für sie zu tun. Nicht ein einziges Mal hatte er seine eigene Bequemlichkeit und seine Bedürfnisse ihr zuliebe zurückgestellt. Dergleichen hatte er immer nur von ihr erwartet.
    Aber Keith hatte einen schweren taktischen Fehler gemacht. Er hatte ihr gezeigt, wenn auch unbeabsichtigt, dass sie durchaus allein leben konnte, ohne sich zu ängstigen, ohne einen Mann - ganz besonders ohne ihn - ganz ohne Schwierigkeiten. Danach war alles andere ganz einfach gewesen. Als er zurückgekommen war und noch einmal von vorn hatte anfangen wollen, hatte sie entdeckt, dass all ihr Vertrauen zu ihm geschwunden war, dass sie seinen Beteuerungen nicht länger glauben konnte und wollte. Und sie hatte ganz ohne Zweifel gewusst , dass sie ihn nicht liebte, dass sie ihn nie geliebt hatte.
    Was zwischen ihr und Reid geschehen war, war um so vieles komplexer. Sie hatten so viel zusätzliche Belastung in ihre Beziehung mit eingebracht: das alte Familienproblem, die kurze Teenager-Schwärmerei zwischen ihnen, die Schwierigkeiten mit ihrer Scheidung, Reids Vergangenheit, das

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