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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Cammie sah, wie sie sich bewegte, sie hob eine Hand, um sie aufzuhalten. »Wie kann ich das vergessen?« wollte sie wissen. »Sag es mir, dann werde ich gehen.«
    Er holte tief Luft, sie wusste nicht, ob er ihr antworten wollte oder ob er sie nur loswerden wollte. Genau in diesem Augenblick erlosch das Licht hinter ihm.
    Es war ein Stromausfall, vielleicht war ein umstürzender Baum auf die Stromleitung gefallen; in solch einem Gewitter konnte so etwas schon einmal passieren. Der Stromausfall würde nur zwei Minuten dauern oder auch zwei Tage, das hing ganz vom Ausmaß des Schadens ab und davon, ob auch dichter besiedelte Gebiete davon betroffen waren. Auf eine Weise war Cammie froh über die Dunkelheit, sie würde sich bei dem, was sie ihm zu sagen versuchte, nicht so bloßgestellt fühlen.
    Sie zog ihre ausgestreckte Hand von der Tür zurück und legte sie gegen Reids harten, warmen Oberkörper. Sie fühlte, wie er vor ihrer Berührung zurückwich. »Bitte«, begann sie.
    »Es gibt so viel, was ich dir sagen muss . Ich weiß, dies ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt und auch nicht der richtige Ort, aber wenn ich es jetzt nicht sage, finde ich vielleicht nie wieder den Mut dazu.«
    »Nein.« Seine rauhe Stimme unterbrach ihre Bitte. Er schloss eine Hand um ihr Handgelenk und zog ihre Hand von seinem Körper weg, als könne er die Berührung nicht ertragen.
    Sie schwankte auf ihn zu, weil sie ein wenig die Balance verlor. Und dann, in dem plötzlichen Licht des nächsten Blitzes, sah sie den Koffer und die Reisetaschen, die neben der Tür standen.
    »O Reid, das kannst du nicht tun!« rief sie verzweifelt. »Du darfst nicht wieder weggehen. Ich habe nicht die Absicht, dich zu irgend etwas zu drängen, und ich werde auch nichts sagen, was du nicht hören willst. Aber ich kann es nicht ertragen, wenn du weggehst.« Sie streckte die Hand aus, griff nach seinem Hemd und trat einen Schritt näher an ihn heran. »Was gestern abend passiert ist, war ein Unglück, nicht mehr. Ich werde nicht zulassen, dass du ...«
    Der Schluss detonierte mit einem dumpfen, lauten Knall. Über Cammies Kopf ertönte ein zischendes Pfeifen, und der Türrahmen zersplitterte.
    Sie wurde heftig nach vorn gerissen, in einer groben Umarmung aufgefangen. Unmittelbar darauf war sie wieder frei. Sie stolperte über eine der Reisetaschen und stieß mit einer Wucht gegen die Wand, die ihr den Atem nahm. Im gleichen Augenblick wurde die Tür des Forts zugeschlagen.
    »Runter«, keuchte Reid.
    Das Geräusch eines Riegels, der hastig vor die Tür geschoben wurde, mischte sich mit einer erneuten Gewehrsalve. Die Kugeln blieben in der dicken, schweren Tür stecken. Reid duckte sich und bewegte sich schnell von der Tür weg, ein beweglicher Schatten zwischen den vielen anderen Schatten im Raum.
    Cammie sank zu Boden, froh, dass ihre zitternden Knie sie nicht länger halten musste n. Sie flüsterte angestrengt: »Warum? Um Himmels willen, warum?«
    »Er will uns umbringen.«
    Sie bemerkte das Zögern in seiner Stimme, weil er dazu gezwungen wurde, das auszusprechen, was doch offensichtlich war. »Ja, aber aus welchem Grund? Und wer kann das sein?«
    Reid bewegte sich schnell von einem Raum zum anderen, es schien, als schlösse er die Läden vor den Fenstern. »Bis jetzt ist er nur ein Heckenschütze, aber einer, der einen schlimmen Fehler begangen hat.«
    Reids Stimme schien körperlos, als er in der Dunkelheit kam und ging. Gleichzeitig aber war sie so gefährlich ruhig, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief. Sie leckte sich über die Lippen. »Was willst du damit sagen?«
    »Er schleicht auf meinem Territorium herum, und er hat deutlich gezeigt, mit welcher Absicht er gekommen ist. Und dazu hat er sich auch noch das falsche Ziel ausgesucht: dich statt mich.«
    »Mich?«
    »Du hast dich bewegt, sonst hätte er dich erwischt.« Reids Stimme erstarb plötzlich, als hätte er keine Luft mehr. Als er wieder sprach, war er viel näher, beinahe neben ihr.
    »Das wird nicht noch einmal passieren, nie wieder«, versprach er grimmig und mit unerbittlicher Stimme. »Wer immer er auch ist, er weiß es vielleicht noch nicht, aber jetzt gehört er mir.«

Hewlett-Packard
    2 1 . Kapitel
    Reid machte kehrt und glitt wieder aus dem Zimmer. Cammie lauschte seinen schnellen, beinahe lautlosen Bewegungen. Wenn es für ihn jetzt sicher war, sich zu bewegen, wo alle Fenster verschlossen waren, so sollte es auch für sie sicher genug sein. Sie stand auf und folgte

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