Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
hat.«
    Evie Prentice zuckte mit den Schultern. »Nun ja, man kann ja nur eine gewisse Zeit damit verbringen, sich miteinander zu beschäftigen, nicht wahr. Und ich bin eine gute Zuhörerin. Ich glaube, das ist es, was die Männer an mir so mögen.«
    Cammie dachte, dass sie wahrscheinlich auch ihre Einfältigkeit liebten und ihren schlanken Körper mit den langen Beinen, der in normalen Zeiten dem der Wonder-Woman nicht ganz unähnlich war. Doch sie hielt sich zurück und sprach ihre Vermutungen lieber nicht laut aus. Unfreundlich zu diesem Mädchen zu sein wäre genauso, als würde sie ein trächtiges Reh auf dem Highway überfahren. Sie trat einen Schritt zurück. »Ich denke, es ist besser, wenn Sie ins Haus kommen.«
    Cammie führte sie in die Küche und deutete auf einen Stuhl. Sie bot Evie Kaffee an, doch die lehnte ab und bat statt dessen nur um ein Glas Wasser. Cammie stellte es vor sie hin und setzte sich dann ihr gegenüber. Das Mädchen nahm das Glas und hielt es in der Hand. Als sie schließlich aufblickte, lag in ihren b l ass blauen Augen ein Ausdruck von Verzweiflung.
    »Sie wollen Keith doch gar nicht zurückhaben, nicht wahr?« fragte sie gepreßt. »Ich meine, Sie versuchen doch nicht, ihn zurückzubekommen?«
    Cammie war nicht sicher, was sie eigentlich erwartet hatte, aber mit diesem Frontalangriff hatte sie nicht gerechnet. »Nicht, dass ich wüsste «, antwortete sie.
    »Ich wusste es, ich wusste , dass er mir nur etwas vormacht.« Das Mädchen atmete erleichtert auf. »Ich habe ihm gesagt, Sie würden ihn nicht zurückhaben wollen, denn dafür hätten Sie viel zuviel Stolz.«
    »Das will ich hoffen«, antwortete Cammie ruhig und legte den Kopf ein wenig schief.
    »Aber ich musste es herausfinden, das verstehen Sie doch sicher. Ich musste sicher sein, damit ich weiß, was ich von seinen Versprechungen halten soll, wenn er mir an einem Tag erklärt, dass er mich heiraten will, und am nächsten Tag behauptet, dass er zu Ihnen zurückgehen will. Ich habe versucht, seine Beweggründe dafür herauszufinden, und er hat mir dann endlich gestanden, dass er zu Ihnen zurückkehren will, weil Sie ihm leid tun. Er meinte, Sie vermißten ihn so sehr, dass Sie daran zugrunde zu gehen drohten. Ich habe ihm das nicht geglaubt, weil ich gehört habe, wie er mit Ihnen telefoniert hat, und da klang es ganz so, als würde er Sie anflehen, seine Frau zu bleiben. Ich habe ihm das gesagt, und er hat mich dafür verflucht.«
    »Er ist immer ein wenig empfindlich, wenn man ihn bei einer solchen Sache erwischt«, meinte Cammie.
    Ein besorgtes Lächeln erschien auf Evies Gesicht. »Ich verstehe noch immer nicht, was er sich dabei gedacht hat. Ich meine, ich möchte, dass er glücklich ist, und wenn er mich nicht mehr haben will, dann könnte ich das verkraften, aber so ist es gar nicht. Und dennoch läßt er Sie keinen Augenblick in Ruhe. Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Da muss ich Ihnen zustimmen.«
    »Ich habe versucht ihm zu erklären, dass er mit seinem Benehmen alles nur noch viel schlimmer macht, doch er meinte, ich hätte keine Ahnung, wovon ich überhaupt rede, aber das stimmt nicht. Es hat da einen Mann gegeben, mit dem ich vor einiger Zeit zusammen war, ein feiner Mann, eine aufrechte Stütze der Gemeinde. Als ich mit ihm Schluß machte, hat er mich beinahe zum Wahnsinn getrieben, weil er mich immer wieder gedrängt hat, zu ihm zurückzukommen. Aber je mehr er mich bedrängte, desto wütender wurde ich, bis ich schließlich damit gedroht habe, seine Frau anzurufen.«
    »Und das hat ihn dazu gebracht, Sie in Ruhe zu lassen?« wollte Cammie wissen.
    »Nun, immerhin hat es ihn ein wenig gebremst.«
    Es war eigenartig, hier mit diesem Mädchen zu sitzen und über diese Dinge zu reden, und dabei gleichzeitig eine Art Verwandtschaft mit ihr zu fühlen. »Schade, dass das nicht auch bei mir geklappt hat.«
    »Ja«, stimmte Evie ihr zu. »Ich nehme an, Sie könnten ihm nicht einfach sagen, er solle aufhören, sich wie ein Dummkopf zu benehmen?«
    »Das habe ich schon versucht.«
    »Das dachte ich mir. Aber was ist nur los mit ihm? Meinen Sie vielleicht, dass er wütend darüber ist, dass Sie nicht zusammengebrochen sind, als er Sie verlassen hat? Einige Männer können es absolut nicht vertragen, wenn sie sehen, dass man auch ohne sie auskommen kann.«
    »Schon möglich«, erwiderte Cammie zweifelnd. »Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass er wegen eines so nichtigen Grundes einen solchen Aufwand

Weitere Kostenlose Bücher