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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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war nicht nur sein muskulöser, perfekter Körper, auch nicht seine Erfahrung, obwohl diese Dinge natürlich auch eine Rolle spielten. Viel eher war es seine Konzentration und Hingabe an die Dinge, die er gerade tat. Es war so, als hätte für ihn nichts anderes existiert als nur sie beide und der Augenblick. Nichts anderes war für ihn wichtig als die Freude, die er an ihrem Körper fand und die er ihr schenkte. So viele verschiedene Gefühle hatte er in ihr geweckt, erstaunliche, unvorstellbare Gefühle, doch vor allem hatte sie sich ... geachtet gefühlt.
    Und sie wollte mehr davon. Wie von einer gefährlichen Droge konnte sie leicht abhängig werden von seiner Berührung, seiner Nähe neben ihr in der Dunkelheit.
    Persephone kam aus der Waschküche, mit einem Stapel frisch gefalteter Küchentücher in der Hand. Ihre klugen Augen in ihrem braunen Gesicht blickten aufmerksam. »Haben Sie dem Pastor nicht ein Stück von meinem Pfirsichkuchen angeboten?«
    »Daran habe ich gar nicht gedacht«, antwortete Cammie.
    »Gut so«, kam die Antwort, doch sofort folgte schon die nächste schlagfertige Bemerkung. »Er hatte es ja auch sehr eilig.«
    Cammie lächelte und schüttelte leicht den Kopf. »Er muss sich immer um die Angelegenheiten anderer Menschen kümmern.«
    »Sie sagen es.« Persephone lachte leise. Ihre dunklen Augen blitzten. »Mr. Reid war aber in der letzten Nacht noch spät auf.«
    Cammie sah ihre Haushälterin alarmiert an. »Woher wissen Sie das?«
    »Lizbeth, die für ihn arbeitet, ist eine Cousine von mir.«
    »Das wusste ich gar nicht.« Es schien ihr ein Makel zu sein, dass sie das nicht gewusst hatte. Wenn sie jetzt darüber nachdachte, so hatten beide Frauen die gleiche hellbraune Hautfarbe und das gleiche lange Haar. Persephone war ein wenig zierlicher gebaut, dennoch besaß sie eine beinahe drahtige Kraft in dem kleinen Körper. Ihr Haar hatte graue Strähnen, es war streng zurückgekämmt, und oben auf dem Kopf war es zu einem Knoten zusammengebunden.
    Ihre Haushälterin zuckte die Achseln. »Ich habe beinahe so viele Cousins und Cousinen wie Sie, vielleicht sogar noch mehr. Auf jeden Fall hat mir Lizbeth erzählt, dass Mr. Reid noch ganz spät unterwegs war, und nachdem er dann nach Hause kam, ist er gleich wieder im Wald verschwunden. Er hat mehr nasse und schmutzige Kleidung zurückgelassen als früher, als er noch ein Junge war. Dabei ist er sonst ein so ordentlicher und sauberer Mann, wie man selten einen sieht.«
    Reid hatte auch vor Lizbeth seine Geheimnisse, soviel war klar. Cammie dachte resigniert, dass sie wohl vor Persephone überhaupt keine Geheimnisse mehr hatte. Sie zögerte, ihre Unterhaltung zu beenden, es gab ihr ein eigenartig freudiges Gefühl, einige intime Einzelheiten aus Reids Leben zu erfahren.
    »Aber er hat es ohne Probleme geschafft, wieder nach Hause zu kommen?« fragte sie.
    »O ja, das hat er. Er sah allerdings ein wenig niedergeschlagen aus. Und Lizbeth sagte, dass er, sobald es hell wurde, sofort damit begonnen hat, Telefongespräche zu führen. Es sieht so aus, als würde er eine Reise vorbereiten.«
    »Oh?«
    In Persephones dunklen Augen lag ein Anflug von Mitgefühl. »Er hat nicht gesagt, wohin er will, aber er schien sehr entschlossen, dorthin zu kommen.«
    Die ersten Stunden ihrer fünfstündigen Fahrt nach New Orleans plagten Cammie die Neuigkeiten, die sie über Reid herausgefunden hatte, und sie betrachtete sie in Gedanken von allen Seiten. Er hatte ihr nichts davon gesagt, dass er verreisen wollte. Natürlich hatte er dazu auch nicht die Möglichkeit gehabt, doch sie fand, er hätte es ihr sagen können, als er hörte, dass sie das Wochenende über nicht zu Hause sein würde.
    Gab es einen Grund dafür, dass er es ihr verschwiegen hatte? Traf er sich mit einer anderen Frau? Hatte er vielleicht mit einer Gruppe verrückter Rechtsextremisten zu tun, die die Macht in irgendeinem Land übernehmen wollte und dazu sein Arsenal an Waffen brauchte? Oder war er von der CIA gerufen worden, auf eine gefährliche Mission in Osteuropa oder China?
    Ich mache mich genauso lächerlich wie mein Onkel, sagte sie sich. Reid hatte natürlich das Recht, überall hinzufahren, wohin er wollte, und dort zu bleiben, solange es ihm gefiel. Sie hatte kein Recht auf ihn, und das wollte sie auch gar nicht. Er schuldete ihr nichts, ganz besonders nicht einen detaillierten Plan seiner Termine, nicht für seine Tage und erst recht nicht für seine Nächte.
    Sie fuhr in die Crescent

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