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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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City, und sie würde sich dort amüsieren. Sie würde Keith und seine unerwünschten Aufmerksamkeiten vergessen, sie würde Greenley vergessen und auch Reid und den Klatsch und alles andere. Sie würde gut essen, würde ein wenig Wein trinken und vielleicht sogar ein wenig tanzen. Oder auch viel. Sie musste einmal raus, musste versuchen, sich zu entspannen. Wenn sie das nicht in der Stadt tun konnte, die die Sorgen vergaß - The City that Care Forgot -, dann würde sie es nirgendwo tun können.
    Sie fühlte sich schon besser, als sie Alexandria erreichte und von der schmalen, zweispurigen 167 auf die Interstate 49 wechselte. Sie begann zu lächeln, als sie bei Baton Rouge über die riesige Brücke über den Mississippi fuhr und dann das Ostufer erreichte. Nachdem sie erst einmal den Bonne-Carre- Abflußkanal überquert hatte, auf die Interstate 10 bog und dann über die riesige braune Wasserfläche des Lake Pontchar- train blickte, war sie begeistert.
    New Orleans war immer wieder etwas Besonderes für sie, und das würde auch immer so bleiben. Hier war die Luft sanfter, der Lebensrhythmus langsamer, die Musik heißer, die Atmosphäre lockerer. Die süßen Oliven blühten in New Orleans früher und parfümierten mit ihrem altmodisch-süßen Duft die Straßen. Das reiche Aroma siedender Meeresfrüchte regte die Geschmacksnerven an und weckte sie auf. Die wilde Mischung von Hautfarben und Rassen, von Gruppen und Typen war ein ständiges und faszinierendes Puzzle. Die alten Gebäude, wie das Beauregard-Haus und das Cabildo, vermittelten ihr eine Ahnung von außerordentlicher Beständigkeit, genauso wie der Fluß, der sich wie eine Riesenschlange durch die Stadt wand. New Orleans war sowohl eine Herausforderung als auch eine Erholung. Hier war sie viel mehr sie selbst und nicht länger eine Greenley aus Greenley. Cammie liebte dieses Gefühl.
    Das Hotel, in dem die CODOFIL-Konferenz stattfand, war das französischste unter den Hotels von New Orleans, das Royal Orleans. Es war auf dem Grund und Boden des berühmten alten St. Louis Hotels gebaut worden, das in den Tagen vor dem Bürgerkrieg von den aristokratischen Kreolen des Vieux Carre bevorzugt wurde, es lag mitten im French Quarter, an der Kreuzung der Royal und der St. Louis Street. Cammie würde dort zwar nicht wohnen, aber sie konnte das Hotel in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichen. Ein Freund der Familie, ein Anwalt aus Baton Rouge, hatte ihr sein Apartment angeboten, das er dort als Ausgangsbasis für seine Geschäfte und auch für Vergnügungsreisen in die Stadt besaß.
    Der Verwalter dieser Wohnung, ein älterer Mann und seine Frau, die schon seit Jahren für den Anwalt arbeiteten, ließen Cammie ein. Sie drückten ihr einen Drink in die Hand und schickten sie hinaus in den Garten, um sich von ihrer Reise auszuruhen, während sie ihre Koffer auspackten.
    Die Sonne war schon untergegangen, lange Schatten sammelten sich zwischen den alten Ziegelmauern. Cammie saß auf der Veranda, nippte an dem Glas mit kühlem Weißwein und genoß die weiche, warme Luft und die leichte Brise, die vom Fluß wehte. Der Lärm des Verkehrs auf den Straßen hinter den dicken Mauern war nur noch ein entferntes Murmeln. Allmählich fühlte sie, wie sich ihre Anspannung löste, sie wurde vertrieben von dem Duft des Jasmins, der an der Mauer emporrankte, von dem sanften Rascheln der Bananenblätter und dem musikalischen Geplätscher eines Brunnens, um den herum Springkraut in allen Schattierungen von Rot bis Pink gepflanzt war.
    Wenn sie die Augen schloss , konnte sie Reid fast neben sich fühlen. Wäre er hier, so würden sie vielleicht beide jetzt hier sitzen, in dieser erholsamen Stille. Oder sie würden sich vielleicht leise unterhalten, über Nichtigkeiten, während das Bewußtsein einer langen Nacht, die noch vor ihnen lag, in ihnen schlummerte, einer Nacht voller Liebe. Er würde ihre Hand nehmen und sie so festhalten, dass selbst die Zwischenräume zwischen ihren Fingern angefüllt wären mit ihm. Vielleicht würde er sie auch an seine Lippen ziehen und einen Kuss in ihre Handfläche drücken, sanft mit der Zungenspitze darüber streichen ...
    Tagträume.
    Sie hatte immer geglaubt, dass sie dafür mittlerweile zu alt war, dass sie sie nicht mehr brauchte. Offensichtlich hatte sie sich geirrt. Und was machte es denn schon aus, wenn sie hier saß und träumte, solange sie nur wusste , wo diese Träume endeten und die Realität begann.
    Es kostete Cammie einige Mühe, aus dem

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