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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Fußknöcheln. Durch die Bäume konnte sie ein Licht erkennen, das vom Nachbarhaus herüberschien, doch es war viel zu weit weg, um dorthin zu laufen und um Hilfe zu bitten.
    Der rechteckige Schatten, den das Haus und das tief heruntergezogene Dach warfen, hüllte sie ein. Noch ein paar Schritte, und sie konnte die Hand auf die Türklinke der Tür zur Veranda legen. Sie öffnete die Tür schnell und zog sie lautlos hinter sich ins Schloss .
    Die lange Veranda war leer, der Eingang zum Haus wie ein schwarzes Loch. Cammie brauchte ihre gesamte Willenskraft, um darauf zuzugehen.
    Schnell trat sie ins Haus und streckte die Hand nach dem Lichtschalter aus. Das Zimmer mit seinen rustikalen Schaukelstühlen im Landhausstil, den bunten, gesteppten Überwürfen, dem kleinen Tisch vor der weich gepolsterten Couch, der voller Bücher lag, erstrahlte im hellen Licht.
    Nichts war zu sehen, es war niemand da. Sie griff nach der Tür und schlug sie hinter sich zu, schob den Riegel vor. Dann lehnte sie den Kopf gegen den Türrahmen und seufzte erleichtert auf.
    Cammies Hände zitterten noch immer, als sie sich langsam zu ihrer vollen Größe aufrichtete. Sie dachte an die Gläser, die sie und Wen benutzt hatten, als sie auf der Veranda saßen. Sie konnten warten bis zum Morgen. Sie wandte sich zu ihrem Schlafzimmer. Ein heißes Bad würde ihre verkrampften Muskeln entspannen und die eisige Kälte in ihrem Inneren vertreiben; es war genau das, was sie jetzt brauchte.
    Und es half ihr auch, sogar beinahe zu gut. Sie war erhitzt, ihr Gesicht gerötet und ihr Haar feucht, als sie schließlich aus der Wanne kletterte. Sie trocknete sich mit einem großen Handtuch ab, dann cremte sie ihr Gesicht ein. Sie griff nach der Bürste und zog sie durch ihr feuchtes Haar, ließ ihren Körper ein wenig abkühlen, ehe sie in das weiße, bestickte Batistnachthemd schlüpfte.
    Der Stoff dieses Nachthemds war früher einmal frisch und glatt gewesen; Alter und vieles Tragen hatten den Stoff weich und anschmiegsam gemacht, vom vielen Waschen war das Nachthemd eingelaufen, so dass der Saum nur noch bis zu ihren Knöcheln reichte. Kühl und sanft schmiegte es sich an ihren Körper, als Cammie es über den Kopf zog. Dann ging sie in das angrenzende Schlafzimmer.
    Ganz plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen, ihr Instinkt sagte ihr, dass etwas nicht stimmte. Im nächsten Augenblick schon wusste sie, was es war. Das Licht war aus. Sie wusste genau, dass sie es angelassen hatte.
    Sie wandte sich zum Bett. Ein langer dunkler Schatten war auf dem hellen Laken zu erkennen. Der Schatten bewegte sich.
    »Himmel, Baby, ich dachte schon, ich müßte ins Bad kommen und dich da rausholen«, sagte Keith, als er sich aufsetzte.
    Wie eine feurige Woge traf sie der Schock, dann ergriff sie eine eiskalte Wut.
    Der Lichtschalter war an der anderen Seite des Zimmers, gleich neben der Tür. Cammie machte ein paar Schritte darauf zu. Ihr Exmann rollte sich von dem Bett und stellte sich ihr in den Weg.
    Sie blieb stehen. Mit vor der Brust verschränkten Armen fragte sie: »Was willst du ? Hast du etwa wieder eine Rechnung bekommen, die du nicht bezahlen kannst?«
    »Wenn du zufällig etwas Bargeld hättest, ich hätte nichts dagegen, wenn du es mir geben würdest, aber nein, deshalb bin ich nicht hier.« Er stützte eine Hand in die Hüfte. »Ich dachte, du würdest dich vielleicht hier draußen einsam fühlen und könntest ein wenig Gesellschaft gebrauchen.«
    »Du hast dich geirrt.« Ihre Stimme klang schneidend, eine Reaktion auf die Andeutung, die sie aus seinen Worten hörte.
    In dem Licht, das aus dem Badezimmer fiel, sah sie, dass seine Augen aufblitzten, doch sie wusste nicht, war es ein boshaftes Vergnügen, weil er sie nervös gemacht hatte, oder waren seine lüsternen Absichten der Grund dafür.
    Er legte den Kopf schief. »Was ist geschehen mit dir, Cammie? Du warst doch früher immer so sanft, so vernünftig.«
    »Ich habe dich geheiratet.«
    »Schon gut, schon gut.« Er trat einen Schritt näher. »Vielleicht bin ich ja wirklich zum Teil auch schuld daran. Manchmal tun Männer dumme Sachen, sie können einfach nicht anders. Aber ich werde es wiedergutmachen, wenn du mich nur läßt.«
    Sie beobachtete ihn ganz genau, lauschte mehr auf den Klang seiner Stimme als auf das, was er sagte. Als er nicht weitersprach, ergriff sie das Wort. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du's schon wieder versuchst. Nein, nicht noch einmal.«
    »Warum denn nicht? Ich möchte

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