Verheißung Der Nacht
doch nur, dass zwischen uns alles wieder in Ordnung kommt.« Er machte noch einen Schritt auf sie zu.
»Das ist gar nicht nötig, weißt du das denn nicht? Janet Baylor ist verschwunden und auch die ganzen Beweise. Du hast also gar keinen Grund, es noch einmal zu versuchen.«
Die Verwirrung in seinem Gesicht war echt, auch wenn sie nur für eine Sekunde zu erkennen war. Seine Stimme war ganz leise und ein wenig rauh. »Ich weiß gar nicht, wovon du überhaupt sprichst, und es ist mir auch egal. Das hier ist etwas zwischen dir und mir. Gib nicht alles auf, was wir zusammen hatten, Cammie, bitte. Lass mich nicht im Stich.«
Das Licht aus dem Badezimmer lag auf seinem Gesicht, als er näher kam, sie sah die blaugelbe Verfärbung unter seinem Auge und auch die Schwellung auf seinem Nasenrücken. Cammie nahm jedoch kaum Notiz von diesem Beweis für die Schläge, die er hatte einstecken müssen, sondern fühlte nur den Drang, vor ihm zurückzuweichen, als er immer näher kam. Er griff nach ihr, legte einen Arm um ihren Hals und zog sie an sich, um sie zu küssen, so wie er es früher immer getan hatte. Cammie hob den Arm und stieß seine Hand weg.
»Nicht!«
»Verdammt, Cammie, hör doch auf, so störrisch zu sein. Du musst zu mir zurückkommen!«
»Oh? Und was ist mit dem Mädchen, das dich in Kürze zum Vater machen wird? Glaubst du etwa, du kannst uns beide glücklich machen - oder hast du die Absicht, sie fallenzulassen?«
Sein Gesicht verzog sich ärgerlich. »Sie hat nichts damit zu tun.«
»Komisch, ich dachte, sie hätte eine ganze Menge damit zu tun«, sagte Cammie und wandte ihm die Schulter zu, als sie versuchte, ihm zu entkommen. »Ich dachte, sie sei der Grund dafür, dass du deine Freiheit wolltest.«
Er griff nach ihrem Arm und drehte sie zu sich herum. »Es war ein Fehler, dass ich mich mit ihr eingelassen habe. Sie hat mir das Gefühl gegeben, großartig zu sein, ein wichtiger Mann, aber sie konnte dir nie das Wasser reichen.«
Cammie sah seinen arglistigen Blick, und die junge Frau, die Keiths Kind erwartete, tat ihr plötzlich leid. Ihre Wut verschwand, ganz ruhig sagte sie: »Geh zu ihr zurück, Keith. Sie will dich haben. Ich nicht.«
Er fluchte, und seine Finger krallten sich in ihren Arm. Er riß sie an sich, seine Stimme war ein rauhes, heißes Flüstern an ihrem Ohr. »Ich habe versucht, es dir leichtzumachen, aber du willst es nicht. Jetzt werden wir es so machen, wie ich es schon im Wildreservat tun wollte, auf die harte Tour.«
Sie fühlte, wie er sich gegen sie drängte, fühlte seine heiße, geschwollene Erregung und wusste voller Abscheu, was er vorhatte. Wenn der eheliche Verkehr wiederaufgenommen wurde, unter Zwang oder nicht, würde die Scheidung annulliert werden. Keith brauchte nur vor Gericht zu erklären, dass sie als Mann und Frau zusammengewesen waren. Wenn sie das unter Eid nicht ableugnete, dann hätte er gewonnen.
Ihre Chancen standen schlecht. Schreien würde ihr nichts nützen, denn es war niemand in der Nähe, der sie hören konnte. Sie hatte keine Waffe, es blieb ihr also nichts anderes übrig, als ihn mit Worten davon abzuhalten oder gegen ihn zu kämpfen.
»Vergewaltigung ist ein hässliches Wort«, begann sie mit harter Stimme. »Aber ich werde dich deswegen anzeigen.«
Er versetzte ihr einen heftigen Stoß, und sie stolperte in Richtung auf das Bett. »Tu das ruhig. Mein Wort wird gegen deines stehen. Wir werden sehen, wem die Jungs im Büro des Sheriffs glauben.«
»Ich denke doch, dass Bud mir glauben wird.« Wieder griff er nach ihrem Arm, und sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er hielt sie ganz fest, seine Finger gruben sich in ihr Fleisch.
»Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich bin nicht so sicher, dass er sich in einen schmutzigen Ehestreit einmischen möchte. Und ganz sicher möchtest du nicht, dass jeder in der Stadt genüsslich mit den Lippen schmatzt, wenn er die Einzelheiten erfährt.«
Sie stieß mit den Kniekehlen gegen das Bett, und er beugte sich über sie. Sein Atem roch übel, der Mundgeruch wurde überdeckt von dem Geruch nach Bourbon, mit dem er sich Mut angetrunken hatte, und nach Pfefferminz, das er gelutscht hatte, um den Alkoholgeruch zu vertreiben.
Cammie schluckte, weil ihr übel wurde. Ihre Stimme klang unnatürlich gepresst . »Vielleicht sollte ich Reid rufen. Du bist sicher nicht so sehr darauf aus, ihm noch einmal gegenüberzutreten.«
Das zu sagen war ein Fehler gewesen. Keiths Gesicht verzog sich vor
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