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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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sowieso nicht mehr. Ich habe mich nämlich entschlossen, von jetzt an ein wenig mehr in deiner Nähe zu bleiben.«
    »Soll ich mich jetzt vielleicht geehrt fühlen?«
    Er hielt inne, während er eine Handvoll Eiswürfel aus dem Gefrierfach des Kühlschrankes holte. Er sah die Mischung aus Verärgerung und Interesse auf ihrem Gesicht. »Ein wenig Dankbarkeit würde mir schon genügen«, meinte er und sah dann fasziniert zu, wie ganz langsam von ihrem Hals aufwärts eine leichte Röte in ihre Wangen stieg.
    »Oh, schon gut«, fuhr sie auf und hob ergeben beide Hände. »Ich danke dir wirklich sehr. Ich freue mich, dich zu sehen. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du nicht plötzlich hier aufgetaucht wärst. Ist es das, was du hören wolltest?«
    Er antwortete nicht, doch er lächelte, während er in einer Schublade nach einer Plastiktüte suchte. Als er sie gefunden hatte, tat er die Eiswürfel hinein.
    »Falls die für mich bestimmt sind«, meinte sie, ein wenig abgelenkt durch das, was er tat, »ich brauche so was nicht.«
    »Wie du willst, aber dann musst du allen erklären, woher du den blauen Fleck hast«, antwortete er und ver schloss die Plastiktüte.
    Ihre Lippen preßten sich zusammen, dann gab sie ihren Widerstand auf. »Du verstehst es wirklich, mich immer wieder schrecklich wütend zu machen. Ich schwöre, du wärst so schnell wie möglich weggelaufen, wenn ich dir um den Hals gefallen wäre, um dir zu danken, als ich dich sah.«
    »Wahrscheinlich hast du sogar recht.« Natürlich hatte sie recht, obwohl er nicht bereit war, das ehrlich zuzugeben.
    »Und du hast nicht einmal den Anstand, es abzustreiten, damit ich wenigstens wütend sein kann.«
    »Vielleicht möchte ich nicht, dass du wütend bist.«
    Ihre Augen blitzten. »Das glaube ich doch. Oder ich habe es wenigstens geglaubt. Du magst es, wenn mein Blutdruck steigt. Nun, wenn du glaubst, dass du mich wütend machen musst , nur um mich von der winzigen Tatsache abzulenken, dass ich beinahe vergewaltigt worden wäre, dann denkst du besser noch mal darüber nach.«
    »Ich glaube«, meinte er und preßte den Eisbeutel auf ihre hochrote Wange, » dass du vernünftig genug bist, um zu wissen, warum ich die meisten Dinge tue. Und dass du auch entsprechend darauf reagierst.«
    Mit düsterem Blick starrte Cammie auf den zweiten Knopf seines tarnfarbenen Hemdes, das er zu seinen Jeans trug. »Ich bin es leid, immer vernünftig zu sein«, sagte sie.
    Er hielt mitten in der Bewegung inne und fühlte, wie sein Puls schneller schlug. »Könnte es sein«, fragte er vorsichtig, » dass dein Sieg den Edelmut in dir geweckt hat?«
    Sie hob den Blick, und er sah, wie ihre Hexenaugen ganz dunkel wurden. Ihre Lippen, die sich leicht öffneten, waren so sanft und von einem so zarten Rosa, dass sie zum Küssen einluden. Ihre Brüste drängten sich gegen den dünnen Stoff des Nachthemds, er sah, wie sich ihre Brustspitzen unter seinen Blicken langsam aufrichteten. Jeder einzelne Nerv seines Körpers reagierte auf diesen Anblick, und er versuchte, sich gegen das schmerzliche Verlangen zu wehren, das in ihm aufstieg.
    Abrupt griff sie nach seiner Hand und nahm ihm den Eisbeutel weg. Sie hielt ihn an ihr Gesicht und wandte sich ab, ging zur Couch hinüber, setzte sich und legte den freien Arm über ihre Brust.
    Sie hatte gerade bewiesen, dass sie ihn recht gut verstand, wie Reid bewusst wurde. Sein Wunsch, sie wäre nicht dazu fähig, war pervers. Er hätte gern eine Entschuldigung dafür gefunden, mit ihr zu schlafen, jede Entschuldigung wäre ihm recht gewesen. Es war nicht nur simples Verlangen - wenn Verlangen überhaupt je als simpel bezeichnet werden konnte -, es war der Wunsch, sie zu trösten und ihren Schmerz zu lindern. Und das war wirklich die Höhe der Einbildung, zu glauben, dass seine Männlichkeit die Kraft hätte zu heilen!
    »Was für einen Sieg soll ich denn errungen haben?« fragte sie, und ihre Stimme klang gedrückt. »Die Anwaltsgehilfin, die das mit der Scheidung herausgefunden hat, hat die Stadt verlassen, und die Beweise, die besagen, dass die Papierfabrik mir gehört, sind auch verschwunden. Du bist derjenige, der jetzt wieder die Oberhand hat.«
    »Ich habe davon gehört. Die Firma Lane, Endicott und Lane hat mich angerufen. Glaubst du, dass ich etwas mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun hatte?«
    »Wer sonst hätte ein Interesse daran gehabt?« »Eine ganze Menge Leute, würde ich sagen«, antwortete er.
    »Keith wusste nichts davon,

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