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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Viermal musste ich ein Rad an der Kutsche der Duchess zerbrechen. Beinahe hätte sie den armen Kutscher zum Teufel gejagt, weil sie glaubte, er hielte den Wagen nicht in Ordnung. Zum Glück geschah die letzte Panne in der Nähe eines Ortes, wo eine Freundin der Duchess wohnt. Die Damen ließen sich überreden, ein paar Tage dort zu bleiben. Deshalb kamen wir auch erst gestern zurück.«
    Ian One nickte. »Lasst uns hier und jetzt eine Entscheidung treffen. Entweder sagen wir Meli alles und hoffen, sie ist auch der Meinung, dass dieser Mann nicht zu ihr passt. Oder wir sagen ihr nichts und sorgen einfach nur dafür, dass er sie in Ruhe lässt.«
    »Du glaubst also auch, dass er noch nicht aufgibt?«, fragte William.
    »Wann ließ er sich je von uns abhalten, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte?«, fragte Charles ärgerlich zurück.
    »Wenn wir mit Meli über Line sprechen, könnten wir das Gegenteil von dem erreichen, was wir eigentlich wollen«, gab Ian Five zu bedenken. »Vielleicht ärgert sie sich über unsere Einmischung und will ihn dann erst recht haben, selbst wenn sie weiß, dass er gar nicht der Richtige für sie ist.«
    »Das ist durchaus möglich«, stimmte Ian One zu. »Abgesehen davon wird sie nicht die Einzige sein, die wütend auf uns ist. Ihre Mutter erschießt uns, wenn wir in dieser Sache einen Fehler machen. Vielleicht können wir Meli auch gar nicht davon überzeugen, dass sie mit Line nicht glücklich werden würde.«
    Damit hatte Ian One offenbar wieder einmal stellvertretend für alle entschieden. Es war also beschlossene Sache, den Besuch in London geheim zu halten, um es sich mit den weiblichen MacGregors nicht zu verscherzen. Die meisten seiner Brüder stimmten Ian dem Ersten zu, schon weil er der Alteste war. Nur Ian Six gab zu bedenken: »Es wird Meli großen Kummer bereiten, wenn Line sich nun einfach nicht mehr bei ihr blicken lässt. Noch dazu, wo er ihr ohne Umschweife erklärt hat, er wolle ihr den Hof machen.«
    »Lieber jetzt ein bisschen Herzeleid, als das ganze Leben an einen Mann mit einem so unberechenbaren Temperament gebunden zu sein«, sagte Callum.
    »Sie wird ohnehin bald vermuten, dass wir dahinter stecken, wenn ihr Verehrer nun nichts mehr von ihr wissen will«, warnte Ian Six.
    »Tun wir ja auch«, sagte Johnny.
    »Klar. Aber vergesst nicht, dass das nicht der erste Mann ist, den wir vergraulen. Sie wird uns ernsthaft böse sein.«
    »Ach, vergiss doch diese Kerle!« Charles machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die hatten die Hosen ja schon, als sie durchs Tor kamen, gestrichen voll. Ein schiefer Blick, eine klitzekleine Warnung, und sie rannten davon. Feiglinge allesamt! Mit denen wäre Meli sicher nicht glücklich geworden, und das weiß sie auch.«
    »Ein Feigling ist Line nicht«, sagte William.
    »Line ist so sehr das Gegenteil von einem Feigling, dass es bereits an Dummheit grenzt«, kam es von Adam.
    »So war er schon als Kind. Und hatte irgendeiner von euch gestern das Gefühl, er hätte sich geändert?«
    Alle schüttelten den Kopf. Schließlich seufzte Ian Four: »Was wohl bedeutet, dass er unsere Warnung in den Wind schlagen wird.«
    »Ich glaube, wir haben keinen Grund zur Besorgnis«, sagte Neill eher hoffnungsvoll als zuversichtlich. Er war der Zweitjüngste und rückte selten mit seiner Meinung heraus. »Line wird Meli schon deshalb nicht mehr zur Frau haben wollen, weil sie eine von uns ist. So etwas in der Art sagte er doch selbst.«
    »Das war, bevor er wusste, wer unsere Nichte ist«, erinnerte William ihn. »Und außerdem, wer könnte Meli schon widerstehen? Es gibt kaum ein freundlicheres, süßeres, liebenswerteres, charmanteres, lustigeres ...«
    »Das haben wir wohl dem guten MacGregor zu verdanken«, unterbrach Callum ihn grinsend. »Diese Eigenschaften findest du auf unserer Seite der Familie nicht.«
    »Wie dem auch sei«, beharrte William. »Ich behaupte, Line wird sich nicht von Meli fern halten lassen. Und jetzt frage ich euch, was wir in diesem Fall unternehmen.«
    »Ohne ihn gleich umzubringen?«
    »Was für ein bestechender Gedanke«, sagte Charles seufzend.

Fünfzehntes Kapitel
     
    Melissa fand es erstaunlich, wie man in einem so großen Haus, in dem zahllose Dienstboten für Behaglichkeit sorgten, doch gelegentlich ganz allein sein konnte. Das galt manchmal sogar für die Mahlzeiten, zumindest jedoch für das Frühstück. Während der Ballsaison schlief die Duchess gerne ein wenig länger, denn von so manchem Fest

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