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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wieder richtig zu mir kam, waren die meisten Knochenbrüche verheilt.«
    »Dann konnten Sie ja wenigstens wieder klar denken.«
    »Stimmt. Und als Erstes erfuhr ich, dass ich kein Zuhause mehr hatte. Ich sollte von nun an bei meinem Onkel Richard in England leben.«
    Melissa lehnte sich seufzend an die Rückenpolster. Die Bitterkeit in Lincolns Ton war nicht zu überhören. Und das überraschte sie nicht. So viele schreckliche Dinge waren ihm in jungen Jahren zugestoßen. Wie sollte das ein Kind allein verkraften?
    »Vielleicht war es ja am besten so. Wahrscheinlich hätten Sie sich sonst sofort wieder mit meinen Onkeln geprügelt.«
    Lincoln zuckte die Achseln. »Das werde ich wohl nie erfahren. Ich hatte auch keine Zeit, darüber nachzudenken, denn ich wurde schon am nächsten Morgen auf die Reise geschickt. Meiner Mutter war es offenbar lieber, mich loszuwerden, als sich dem Problem zu stellen.«
    »Was hätte sie denn tun können?«
    »Vielleicht ein klärendes Gespräch führen.«
    »Aber wie denn? Denken Sie wirklich, die MacFearsons hätten sie angehört? Mir ist kein anderer schottischer Clan bekannt, der es an Sturheit mit ihnen aufnimmt. Für meine Onkel waren Sie ein Verrückter. Und selbst wenn Sie sich von nun an wie ein Heiliger benommen hätten, wären Sie damit keinen Schritt weitergekommen. Dougis Brüder hätten schon zu verhindern gewusst, dass sie ihn wiedersehen.«
    »Ergreifen Sie nun Partei für meine Mutter, weil Sie eine Frau sind? Oder sprechen Sie wirklich aus Überzeugung?«
    Melissa verdrehte die Augen. »Keines von beidem. Ich kenne ganz einfach meine Onkel. Und ich sage Ihnen, selbst wenn Sie Schottland nie verlassen und Ihr ganzes Leben dort zugebracht hätten, Dougi wären Sie nie wieder allein begegnet. Aber falls sie es doch irgendwie geschafft hätten, sich bei ihm zu entschuldigen — Freunde wären Sie bestimmt nie wieder geworden. Das hätte Dougis Familie nicht zugelassen. Unter diesen Umständen war es vielleicht wirklich besser, dass Sie von dort weggegangen sind.«
    »Man ließ mir ja gar keine andere Wahl. Ich weiß nicht, ob ich mir die Freundschaft zu Dougi nicht eines Tages doch aus dem Kopf geschlagen hätte. In England konnte ich das nicht mehr herausfinden.«
    »Da liegt wohl die Wurzel Ihrer Bitterkeit. Meine Onkel errichteten eine Mauer zwischen Ihnen und Dougi und verwehrten Ihnen jeden Versuch, diese Mauer wieder einzureißen.«
    Lincolns Gesicht war so finster geworden, dass Melissa nicht anders konnte: Sie musste lachen. Das hätte ihn gegen sie aufbringen können, doch er lächelte schief zurück.
    »Ich bin froh, dass Sie nicht glauben, einer Meinung mit mir sein zu müssen«, sagte er.
    »Und ich bin froh, das zu hören«, erwiderte Melissa und tat, als fiele ihr eine tonnenschwere Last vom Herzen. Dann wurde sie wieder ernst. »Aber eigentlich gibt es in dieser Sache keinen Grund für Meinungsverschiedenheiten. Ich war damals nicht dabei und kann mir nur alles anhören und mir vorstellen, wie eins zum anderen kam. Was gewesen wäre, wenn ... darüber brauchen wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen. Es ist nun einmal so geschehen. Was das, was Sie mir erzählt haben, nun allerdings für die Gegenwart bedeutet, darüber müssen wir reden.«
    »Ja, das müssen wir«, stimmte er ihr zu. »Es war ein Schock, als ich hörte, mit wem Sie verwandt sind. Aber viel schlimmer traf mich, dass man von mir verlangte, mich von Ihnen fern zu halten.«
    »Sie haben sich also den Wünschen meiner Onkel gebeugt«, sagte Melissa.
    Lincoln nickte. »Aber nur, weil ich glaubte, Sie wüssten davon und seien derselben Meinung wie sie. Doch dann kam Justin zu mir und ...«
    »Aha«, unterbrach sie ihn. »Deshalb wollte er unbedingt, dass ich Ihrer Tante und Ihrer Kusine einen Besuch abstatte.«
    »Er nannte Ihnen keinen Grund?«
    »Nein. Sicher sprach er mit meinen Onkeln und sie sagten ihm, er solle sich aus der Geschichte heraushalten.«
    Lincoln seufzte. »So wird es wohl gewesen sein. Aber ich verstehe nicht, warum sich die MacFearsons die Mühe machen, nach London zu fahren und dort mit mir zu sprechen, Ihnen aber nicht erklären, was sie getan haben und warum.«
    »Das kann ich Ihnen sagen.«
    »Dann klären Sie mich auf. Für mich sieht es nämlich ganz so aus, als wäre es den MacFearsons einerlei, ob Sie unglücklich sind. Andererseits — wenn dem so ist, warum interessiert es die Brüder dann, welcher Mann Ihnen den Hof macht?«
    »Ihre Meinung über meine Onkel beeinflusst

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