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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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weiße Hand ergoss, zurecht. »Es gibt nur wenige, denen das gelingt.«
    Helena unterdrückte ein verächtliches Schnauben. »Es gibt sehr viele, die nur allzu bereit sind, es zu versuchen.«
    »Leider mangelt es ihnen an Fähigkeiten.«
    »Vielleicht sind Eure Maßstäbe zu hoch?«
    Er hob den Kopf und sah sie an. »Meine Maßstäbe mögen vielleicht streng sein. Aber wie sich zeigt, nicht unerreichbar.«
    Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Ihr seid eine Pest !«
    Das Ganze machte ihm Spaß. »Nicht meine Absicht, mignonne !«
    Sie biss die Zähne zusammen, um nicht laut loszuschreien. Niemals würde sie seine mignonne sein! Aber auch das hatte sie einkalkuliert - seine Unerschütterlichkeit. Einen gewohnheitsmäßigen Tyrannen dazu zu bringen, sich mit einer Niederlage abzufinden und zu gehen - das würde ihr nicht beim ersten Waffengang gelingen. Helena holte tief Luft, zügelte ihren Zorn. »Schön.« Sie nickte mit hoch erhobenem Haupt. »Wenn Ihr darauf besteht, an meinem Rockzipfel zu hängen, könnt Ihr Euch auch nützlich machen. Ihr kennt alle Gentlemen der Gesellschaft - wisst mehr, wage ich zu sagen, als die meisten, was ihre Güter und Lebensumstände betrifft. Ihr dürft mir helfen, einen passenden Gemahl zu finden.«
    Vorübergehend verschlug es Sebastian die Sprache. Und diese Tatsache bewies seine These, dass sie und nur sie allein die Fähigkeit besaß, ihn in Erstaunen zu versetzen - ja, ihn zum Lachen zu bringen. Der Impuls, selbst wenn er ihm nicht nachgab, verschaffte ihm ein unerwartet gutes Gefühl. Erfrischend.
    Aber seinen Ruf hatte er nicht gewonnen, indem er beim Erkennen und Ergreifen einer Gelegenheit zögerte. »Die Freude wird ganz auf meiner Seite sein, mignonne .«
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, war misstrauisch; er ließ seine Augen nicht seine Absichten verraten. Stattdessen legte er die Hand aufs Herz und verbeugte sich. »Es wird mir eine Ehre sein, mit Euch gemeinsam die Angebote zu überprüfen.«
    »Vraiment?«
    »Vraiment.« Er lächelte, war absolut bereit, ihr diesen Gefallen zu tun. Auf keine andere Weise konnte er besser verhindern, dass sie jemanden von zweifelhafter Bedeutung kennen lernte. Und jetzt würde sie ihm gestatten, in ihrer Nähe zu bleiben, während er überlegte …
    Sebastian streckte die Hand aus und griff nach ihrer. »Kommt, tanzt mit mir!«
    Er erhob sich, umrundete die Liebesbank, und zog sie hoch. Helena fügte sich, obwohl es eindeutig ein Befehl war und keine Bitte. Bis jetzt hatte sie es vermieden zu tanzen, um sich nicht mit dem Gefühl auseinander setzen zu müssen, das sie erfasste, wenn seine langen Finger die ihren umschlossen.
    In ihrer Nähe stellten sich weitere Paare auf; sie gesellten sich dazu. Der erste Takt erklang und sie machte einen Knicks. Er verbeugte sich. Dann nahmen sie sich an der Hand und der Tanz begann.
    Es war schlimmer, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie schaffte es nicht, sich von seinen Blicken zu lösen, obwohl sie wusste, dass es unklug war. Also versuchte sie so zu tun, als wäre sie nicht allein auf ihn fixiert. Doch diese Finte hatte keine Chance gegen seine magnetische Anziehungskraft. Magisch hatte er ihre Aufmerksamkeit gefangen, umgarnte sie, bis die Tänzer ringsum, die Menge, der Raum selbst aus ihrem Bewusstsein schwanden.
    Monsieur le Duc bewegte sich mit der Anmut eines Apolls, unglaublich selbstsicher und beherrscht. Sie hätte einen Eid darauf geschworen, dass er die Musik kaum wahrnahm - er konnte es sich erlauben, war versiert und erfahren genug, unabhängig von allem. Sie tanzte seit ihrem zwölften Lebensjahr Menuett; aber so war es noch nie gewesen - als ob sie sich in einem Traum befände, in dem jede Bewegung, jede Geste, jede Begegnung der Blicke voller Macht wären. Eine Macht, die ihr gegenüber nie zuvor jemand mit so vollendetem Geschick eingesetzt hatte.
    St. Ives hatte ein Netz über sie geworfen. Sie begriff was sich da abspielte, wusste in irgendeinem Winkel ihres verwirrten Verstandes, dass sie sich am Ende des Tanzes befreien könnte und würde. Aber während sie die gemessenen Schritte vollführte, blieb sie gefangen, hingerissen.
    Fasziniert.
    Sie merkte, dass sie schneller atmete, ihre Haut förmlich knisterte. War sich ihres Körpers, ihrer Brüste, ihrer Arme, Hüften, Beine bewusst wie nie zuvor. Außerdem bestand kein Zweifel, dass die Faszination auf Gegenseitigkeit beruhte.
    Eine berauschende Erfahrung, die sie am Ende der Musik leicht schwindeln ließ. Er zog sie

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