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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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spielte. Dort konnte er sich ungestört äußern - und, falls nötig, sie überzeugen.
    Letzteres verursachte ihm Unbehagen. Helena genoss seine Gesellschaft, zog ihn aber nicht als potenziellen Ehemann in Betracht, wie ihre peridotfarbenen Augen verrieten.
    Noch nicht.
    Vielleicht lag die Schuld bei ihm, da er seine Abneigung gegen die Ehe so öffentlich kundgetan hatte. Das hinderte ihn nun aber nicht, ihre Abweisung als Herausforderung zu betrachten.
    »Comtesse!« Er blieb neben ihr stehen. Sie hatte ihn kommen sehen, doch es nicht gezeigt. Jetzt wandte sie sich ihm zu und reichte ihm mit einem frostigen Lächeln die Hand. Er nahm sie, beugte sich darüber. Bevor sie sie ihm entziehen konnte, umschlang er sie. »Madame!« Er quittierte Marjories Knicks mit einer Verbeugung, dann neigte er den Kopf vor Were. »Wenn du uns bitte entschuldigst, ich habe eine Nachricht von ziemlicher Wichtigkeit für Mademoiselle la Comtesse.«
    Skepsis flackerte in Mme Thierrys Augen auf, aber keiner wagte, sich ihm zu widersetzen - nicht einmal Helena. Mit bedacht heiterer Miene ließ sie sich von ihm durch den langen Raum wegführen.
    »Und was möchtet Ihr mir mitteilen?«
    Ihre Stimme klang arrogant und frostig. Sie schwebte neben ihm her, den Blick nach vorne gerichtet; ihre Miene verriet nicht das Geringste.
    »Dass Were nichts für Euch ist.«
    »Tatsächlich? Und warum?«
    Er konnte ihr keine Lügen über einen Freund auftischen. »Es muss genügen, wenn ich sage, Euer Vormund würde ihn nicht billigen.«
    »Wie seltsam! Nach allem was ich gehört habe, sind die Besitzungen, die Lord Were in Kürze erben wird, weitläufig und mit einem soliden Einkommen verbunden.«
    Nicht so weitläufig und solide wie seine eigenen.
    »Seine Lordschaft ist in allem liebenswert«, fuhr sie fort. »Ich sehe da keine Hindernisse.«
    Sebastian verkniff sich die Antwort, dass sie nicht einmal die Hälfte ahnte. Ihre Abweisung seiner Warnung hatte sie mit königlichem Hochmut geäußert, was nur wenige ihm gegenüber wagten.
    Die Tatsache, dass sie es getan hatte, überraschte ihn nicht; der Bericht seines Agenten hatte seine Annahme bestätigt. Sie und ihre Schwester waren die letzten Nachkommen der de Stansions, einer sehr alten französischen Aristokratenfamilie. Ihre Mutter war eine Daurent gewesen, ein weiteres alteingesessenes Haus des französischen Hochadels. Helenas Herkunft war seiner ebenbürtig und sie hatte, genau wie er, eine Erziehung im Bewusstsein ihres Wertes genossen. Ihre Arroganz war ein Teil von ihnen, in ihnen gezüchtet - sie hatte ihre eigene Version davon, er die seine.
    Zu ihrem Unglück reizte solch weibliche Arroganz den Eroberer in ihm.
    »Ihr tätet gut daran, mignonne , zu bedenken, dass hinter einem Gentleman mehr steckt, als man auf den ersten Blick sieht.«
    »Ich bin kein Kind, Euer Gnaden - und mir sehr wohl bewusst, dass die meisten Männer ihre wahre Natur verstecken.«
    »Sebastian - und gestattet mir, Euch darauf hinzuweisen, mignonne , dass nicht alle Frauen so offen sind wie Ihr.«
    Wie waren sie an diesen Punkt geraten? Helena blieb kaum Zeit zu denken, bevor Sebastian sie durch ein Paar Vorhänge zog, die sie für einen Wandbehang gehalten hatte. Stattdessen verbargen sie einen Bogen, der in einen kleinen, luxuriös eingerichteten Salon führte.
    Als sie sich in der Mitte des Raumes fand, abgeschnitten vom Ballsaal, nachdem die Vorhänge zugefallen waren, ließ sie ihre eigene Maske fallen und runzelte die Stirn - offen.
    »Das ist nicht, da bin ich mir sicher«, sie deutete auf die Vorhänge - »comme il faut.«
    Wütend fixierte Sebastian sie, als er sich vor ihr aufbaute. Dieser enervierende Mann tat nichts, außer eine Braue hochzuziehen. Sie konnte nicht sagen, warum er sie so irritierte; aber sie hatte bereits vor seinem Eintreffen den starken Verdacht gehabt, dass er sie absichtlich von Lord Were fern hielt.
    Für sie wurde dieser Erbe jedoch immer attraktiver bezüglich ihrer Flucht in die Freiheit.
    »Ich weiß Eure Hilfe bei der Einführung in die Gesellschaft zu schätzen, Euer Gnaden, aber ich bin - wie sagt ihr Engländer noch? - nicht mehr acht … also werde ich selbst entscheiden. Und Eure versteckten Attacken gegen Lord Weres Charakter sind absolut unfair.
    Sie krönte das Gesagte mit einer verächtlichen Geste und hätte damit liebend gerne ihren Abgang in den Ballsaal eingeleitet - aber er stand ihr direkt im Weg. Kämpferisch begegnete sie seinem blauen Blick.
    Dieser unmögliche

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