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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schwarze, ohne Wappen an der Tür. Der Kutscher und der Lakai trugen ebenfalls Schwarz und nicht seine Livrée.
    Was erklärte, wie es ihm möglich war, dazusitzen und Helena zu beobachten, ohne dass sie ihn bemerkte und die Flucht ergriff.
    Jetzt entdeckte sie ihn, aber zu spät für Ausweichmanöver, zu spät, ihm diskret aus dem Weg zu gehen. Gesellschaftliche Gepflogenheiten erwiesen sich dieses eine Mal als nützlich für ihn - sie war zu höflich, um ihn öffentlich zu brüskieren.
    Also musste sie lächeln und ihm ihre Hand reichen. Sie versank in einen tiefen Knicks, er verbeugte sich und zog sie hoch. Dann hob er ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf.
    Zorn loderte für eine Sekunde in ihren Augen. Zwar gab sie sich Mühe, ihre Reaktion zu unterdrücken, aber er spürte sie. Hochmütig neigte sie den Kopf. »Einen schönen Nachmittag, Euer Gnaden. Seid Ihr hier, um die frische Luft zu genießen?«
    »Nein, meine liebe Comtesse. Ich bin hier, um Eure Gesellschaft zu genießen.«
    »In der Tat?« Sie wartete darauf, dass er ihre Hand freigab; ihre letzten Begegnungen hatten sie gelehrt, dass es unklug war, sie wegzuziehen.
    Er sah sich die versammelten Gentlemen an, die alle jünger und weit weniger mächtig waren als er. »In der Tat«, bestätigte er fest. »Ich glaube, diese Gentlemen werden uns entschuldigen, meine Liebe. Es würde mir gefallen, in Eurer reizenden Gesellschaft die Serpentine zu betrachten.«
    Er sah, wie ihre Brüste schwollen - vor Zorn und einer Heißblütigkeit, die er unerwartet anziehend fand. Noch einmal nickte er dem Kreis der Herren kurz zu, überzeugt, dass keiner es wagen würde, die Klingen mit ihm zu kreuzen.
    Dann erblickte er Mme Thierry. Sie gehörte wohl zu der Gruppe, aber bis jetzt war ihm die Sicht auf sie versperrt gewesen. Zu seiner Überraschung lächelte sie ihn an, dann wandte sie sich an Helena. »In der Tat, ma petite , wir stehen schon lange genug in dieser Brise herum. Ich bin mir sicher, Monsieur le Duc wird dich zu unserer Kutsche zurückbegleiten. Dort warte ich auf dich.«
    Sebastian hätte nicht sagen können, wer von ihnen beiden verdutzter war. Er warf ihr einen Blick zu; aber sie ließ sich nicht anmerken, wie betroffen sie von dieser unerwarteten Anweisung war. Doch ihr schöner Mund sah ziemlich verkniffen aus, als sie sich von ihren Kavalieren verabschiedete und sich von ihm zum Wasser führen ließ.
    »Lächeln, mignonne , oder die Beobachter werden denken, wir hätten uns gezankt.«
    »Das haben wir. Ich bin nicht erfreut über Euch.«
    »Du meine Güte! Was kann ich tun, dass Ihr mir wieder Euer Lächeln schenkt?«
    »Ihr könnt aufhören, mich zu verfolgen.«
    »Das würde ich mit Freuden tun, mignonne . Offen gestanden finde ich es immer langweiliger, Euch zu verfolgen.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Ihr werdet aufhören …« Ihre Hand fuhr durch die Luft.
    »Euch zu verführen?« Sebastian stellte sich ihrem Blick. »Natürlich.« Er lächelte. »Sobald Ihr die Meine seid.«
    Sie zischte ein nicht gerade höfliches französisches Wort. »Ich werde niemals die Eure sein, Euer Gnaden!«
    » Mignonne , wir sind das schon öfter durchgegangen - eines Tages werdet Ihr definitiv mir gehören. Wenn Ihr ehrlich wärt, würdet Ihr zugeben, dass Euch das klar ist.«
    Ihre Augen sprühten Feuer. Sie verkniff sich eine Antwort, warf ihm einen lodernden Blick zu und schaute hochmütig geradeaus.
    Wenn sie in einem Raum gewesen wäre, wo eine Vase herumstand, hätte sie sie dann geworfen? Fragte sich Sebastian - und wunderte sich über diesen Gedanken. Bis jetzt hatte er Temperamentausbrüche bei seinen Geliebten nicht unterstützt, doch bei Helena … ihr Jähzorn war ein so wesentlicher Teil von ihr, ein Zeichen ihres Feuers, dass er sich davon angezogen fühlte - den Wunsch hegte, all diese Energie freizusetzen, damit er sich hineinstürzen und sie in Leidenschaft verwandeln könnte.
    Er war sich bewusst, dass seine Unzugänglichkeit, seine gelassene Reaktion auf ihre Ausbrüche sie noch mehr auf die Palme trieb.
    »Es sind nur wenige Leute hier. Ist es denn klug, wenn wir beide so allein sind?«
    Die Wege entlang der Ufer des Serpentine waren fast menschenleer.
    »Es geht auf das Jahresende zu, mignonne . Pläne werden geschmiedet, der Wirbel der letzten Vorbereitungen hält alle in Bann. Und der Tag ist auch nicht gerade einladend.«
    Es war grau, bewölkt und eine strenge Brise brachte den ersten Hauch des nahenden Winters. Sein Blick glitt

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