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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sich ihre Stirn umwölkte und erkannte dann, dass sie vielleicht auch jetzt noch nicht fähig war zu erkennen, was er meinte.
    Deshalb lockerte er seinen Griff um ihre Taille, hielt sie nur mit einer Hand und hob die andere. Er sah nach unten, wusste, dass sie seinem Blick folgen würde; langsam strich er mit den Fingerspitzen von ihrem Hals über ihr Schlüsselbein bis zu der seidigen Haut, direkt über ihrem gerafften Dekolleté.
    Sie hielt die Luft an; ein kurzer Blick bestätigte, dass sie zusah, mehr fasziniert als entsetzt. Seine Finger glitten über die Seide, ihre Haut wurde fester unter seiner Berührung. Dann umfing er sanft ihre Brust.
    Der Schauder, der sie durchlief, steigerte sein Verlangen schmerzlich; er umkreiste ihren Nippel mit dem Daumen und beobachtete, wie er spitz und hart wurde.
    »Du willst mich, mignonne .«
    »Nein!« Ein Ausruf der Verzweiflung. Sie wollte ihn nicht begehren, da war sich Helena sicher. Alles andere - was zwischen ihnen passierte, was er vorhatte, was er von ihr wollte, verwirrte sie, ließ sie völlig im Dunkeln tappen.
    Seine Finger berührten sie, tasteten sich vorwärts und sie konnte nicht denken. Helena wich zurück, schob sich weg. Er ließ sie los, aber sie spürte das kurze Gemenge zwischen seinem Verlangen und seinem Willen. Selbst wenn der Wille gewann, musste sie sich fragen, ob das auch das nächste Mal der Fall sein würde.
    Dangereux.
    »Nein!« Beim zweitenmal klang sie bestimmter. »Daraus wird nichts Gutes.«
    »Im Gegenteil, mignonne , es wird sogar sehr gut werden.«
    Es wäre sinnlos, Unwissenheit vorzutäuschen, Naivität noch schlimmer. Sie biss die Zähne zusammen, fixierte ihn mit sturem Blick und tat noch einen Schritt zurück - spürte, wie seine Finger ihre Taille fester packten.
    »Nein. Du wirst nicht vor mir davonlaufen. Wir müssen reden, du und ich; aber bevor wir weitermachen, gibt es da etwas, was ich von dir will.«
    Helena spähte in seine blauen Augen und war überzeugt, sie müsse nicht hören, was das war. »Ihr habt meine Absichten falsch gedeutet, Euer Gnaden.«
    »Sebastian.«
    »Meinetwegen - Sebastian. Ihr habt mich falsch verstanden. Wenn Ihr glaubt …«
    »Nein, mignonne ! Du bist diejenige, die nicht erkannt hat …«
    Der Vorhang über dem Bogen raschelte. Sie sahen beide auf. Sebastians Hand fiel von ihrer Taille, als Were mit heiterer Miene hereinsah.
    »Da seid Ihr ja, meine Liebe. Es ist Zeit für unser Menuett!«
    Sie hörten die Musik hinter ihm. Ein Blick auf seine arglose Miene genügte ihnen zu erkennen, dass er nichts Skandalöses vermutete. Helena ging um Sebastian herum und eilte auf ihn zu. »In der Tat, Mylord! Verzeiht, dass ich Euch habe warten lassen.« Helena blieb stehen, als sie bei Were angelangt war und sah zurück zu Sebastian. »Euer Gnaden.« Sie machte einen tiefen Knicks; dann erhob sie sich, legte ihre Finger auf Weres Hand und ließ sich von ihm hinausführen.
    Were grinste Sebastian über ihren Kopf hinweg zu. Sebastian lächelte trotz allem und nickte freundlich. Er und Helena waren nicht lange genug alleine gewesen, um den Klatschmäulern Stoff zum Spekulieren zu liefern und Were hatte geholfen - ob mit Absicht oder nicht - den Lapsus zu decken.
    Der Vorhang fiel zu, Sebastian starrte auf seine Falten.
    Und rieb sich die Schläfen.
    Helena wehrte sich - mehr, als er erwartet hatte. Er war sich nicht sicher, ob er verstand, warum. Aber er war sich ganz sicher, dass es ihm nicht gefiel. Und ihm gefiel definitiv nicht, wie geschickt sie ihm aus dem Weg ging.
    Die Gesellschaft hatte sich daran gewöhnt, sie zusammen zu sehen - jetzt gewöhnte sie sich daran, sie nicht mehr zusammen zu sehen. Das war nicht Teil seines Plans.
    Aus den Schatten seiner Kutsche, die am Rand des Parks stand, beobachtete Sebastian, wie seine künftige Duchess temperamentvoll Hof hielt. Helena war selbstsicherer geworden, noch souveräner. Sie beherrschte die Gentlemen, die sie umringten, mit einem Lachen, einer Geste, mit einem Blick dieser wunderbaren Augen.
    Entzückt beobachtete er, wie sie einer Anekdote lauschte, wie geschickt sie ihre Möchtegern-Kavaliere dazu brachte, sich förmlich zu überschlagen für sie. Es war eine Fertigkeit, die er erkannte und schätzte.
    Aber er hatte genug gesehen.
    Er hob seinen Stock und klopfte gegen den Schlag. Ein Lakai erschien und öffnete, ließ dann die Treppe herunter. Sebastian stieg aus. Die Kutsche, die er benutzt hatte, war nicht seine Stadtkutsche, sondern eine schlichte

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