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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Spielverderber! Aber du kannst wohl kaum erwarten, dass ich mich blind stelle.«
    »Schade.«
    »Wie dem auch sei« - die Schärfe schwand aus der Stimme Ihrer Ladyschaft - »ich wollte dir für deine Hilfe in meiner kleinen Angelegenheit danken.«
    »Sie ist befriedigend geregelt, nehme ich an?«
    »Ungeheuer befriedigend, großartig.«
    »Und gehe ich recht in der Annahme, dass Osbaldestone weiterhin selig ahnungslos ist?«
    »Sei nicht albern, natürlich weiß er es nicht. Ein Mann versteht so etwas nie!«
    Sebastian zog die Brauen hoch. »In der Tat? Und ich bin …?«
    »St. Ives«, konterte Ihre Ladyschaft prompt. »Du bist nicht zu schockieren.«
    Ein Lächeln umspielte St. Ives’ Mund. Lady Osbaldestone wandte sich Helena zu. »Es wird einem ganz schwindlig, wenn man bedenkt, wie viele Geheimnisse von Frauen er hütet.«
    Helena schwindelte angesichts der Tatsache, dass sie ihm überhaupt solche Geheimnisse anvertrauten. Der Gedanke, dass irgendeine Lady bereit wäre, Fabien freiwillig Intimitäten zu enthüllen, war grotesk.
    Sie plauderte mit Lady Osbaldestone, die vor kurzem Paris besucht hatte. Wie sich herausstellte, hatten sie gemeinsame Bekannte und Ihre Ladyschaft war trotz ihrer scharfen Zunge sowohl interessant als auch unterhaltsam. Helena genoss das kurze Zwischenspiel, war sich aber bewusst, dass Sebastian sehr aufmerksam zuhörte und die blauen Augen unter den schweren Lidern Ihre Ladyschaft in Schach hielten.
    Wie sich herausstellte, war sich dessen auch Ihre Ladyschaft bewusst und sie wandte sich schließlich ihm zu. »Also gut, also gut, ich gehe. Aber ich nehme mir die Freiheit, dir mitzuteilen, dass du allmählich durchschaubar wirst.«
    Nach gegenseitigen Knicksen und Verbeugungen empfahl sie sich.
    Helena sah Sebastian an, als er erneut ihre Hand nahm. Wagte sie es, ihn zu fragen, was an ihm durchschaubar wurde? »Sie scheint mir sehr gut informiert.«
    »Unglücklicherweise weiß ich nicht, warum ich sie ertrage - sie ist die enervierend scharfsinnigste Frau, die ich kenne.«
    Helena überlegte, ob sie nach einer Erklärung fragen sollte; dann wurde ihr klar, dass sie bis jetzt fast den ganzen Abend mit ihm verbracht hatte. Sie hatte viel über ihn erfahren, er faszinierte sie mehr und mehr - was überhaupt nicht nötig war. Jetzt hob sie den Kopf und sah sich um. »Wisst Ihr, ob Lord Were hier ist?«
    Es war, als wäre eine Wand zwischen sie gefallen; sie hätte schwören können, dass Sebastian sich plötzlich verkrampfte. Dann murmelte er: »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    Bildete sie sich das ein, oder war da ein Hauch von Stahl in der gewandten Stimme. »Wenn wir vielleicht ein bisschen flanieren …«
    Er dirigierte sie an der Seite des Raumes entlang, umrundete die Menge, die sich in der Mitte um eine monströse Dekoration scharte: vergoldete sternenförmige Laternen, die eine Krippe aus vergoldetem Porzellan trugen und beleuchteten. Helena musterte die dicht gedrängten Damen und stellte fest, dass sie zur Feier des Advents fast alle Grellrot oder Tannengrün trugen.
    Im Gedränge entdeckte sie Louis, der sie beobachtete. Wie immer schwarz gekleidet wie sein Onkel Fabien, hob er sich von der bunten Menge ab. Meist war er irgendwo in Sichtweite zu finden. Trotz Sebastians Ruf hatte Louis sich nicht weiter in ihren Umgang mit ihm eingemischt.
    Sie näherten sich dem Ende des Raums. Helena konnte nicht über die Menge hinwegsehen, wusste aber, dass Sebastian das konnte. »Ist da irgendjemand …?«
    »Ich sehe niemanden, den Ihr kennen lernen solltet, um Eure Pläne zu fördern.«
    Zu ihrer Überraschung zog er sie weiter in einen Alkoven, der teils von Topfpalmen verdeckt war, mit Blick auf den Garten. Momentan befand sich hier keine Menschenseele.
    Der Tag war schön gewesen, genau wie jetzt die Nacht - klar und frostig. Die Büsche und Wege hinter dem Glas waren in silberweißes Mondlicht getaucht, ein Hauch von Reif lag auf jedem Blatt, jedem Grashalm wie Diamantensplitter. Helena verschlang die Aussicht; alles schimmerte, berührt von einem natürlichen Glanz, der unendlich mächtiger war, die Stimmung der Jahreszeit viel besser einfing als all die Bemühungen der bloßen Sterblichen hinter ihr. Diese Szene weckte viele Erinnerungen und brachte sie in den Augenblick vor sieben Jahren zurück - mitten in ihr damaliges erstes Zusammentreffen.
    Sie unterdrückte ein Schaudern, drehte sich und stellte fest, dass Sebastian sie mit gelassener Miene, aber eindringlichem Blick

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