Verheißungsvolle Sehnsucht
Bethany glücklich.«
»Also alles okay?«, fragte Jace. »Du warst in letzter Zeit häufig weg. Und das ist nicht nur mir aufgefallen.«
Ash zwang sich zu einem Lächeln. »Klar, Mann, alles okay. Hör auf, dich wie ein Kindermädchen aufzuführen. Fahr nach Hause zu deiner Frau. Wir sehen uns morgen im Smoking. Diesen Mist mache ich nur wegen Mia mit.«
Jace lachte. »Ja, das kannst du laut sagen. Bethany und ich werden einfach durchbrennen.«
»Habt ihr schon einen Termin festgelegt?«
Jace und Bethany hatten sich zwar an Bethanys vierundzwanzigstem Geburtstag miteinander verlobt, aber noch keinen Termin für die Hochzeit bestimmt. Zumindest, soweit er wusste.
»Noch nicht«, sagte Jace. »Ich wollte warten, bis die Sache mit Jack durch ist. Ich will nicht, dass das über ihr schwebt, wenn wir heiraten. Wenn er den Entzug hinter sich und alles geregelt hat, will ich irgendwo an einen Strand fahren und heiraten.«
»Klingt großartig. Dann also bis morgen.«
Ash schloss die Tür und klopfte kurz aufs Wagendach, als Zeichen für den Fahrer, dass er losfahren konnte. Dann drehte er sich um und ging auf das Gebäude zu, in dem er wohnte. In seiner Wohnung ging er sofort ins Schlafzimmer, wo sein Blick auf das eingepackte Bild fiel, das der Galeriebesitzer aus einem der hinteren Räume geholt hatte. Das Bild, das noch nicht ausgestellt worden war.
Die anderen Bilder hatte er im Wohnzimmer an die Wand gelehnt. Nur dieses eine hatte er ins Schlafzimmer gebracht, um es sich nach seiner Rückkehr anzuschauen. Jetzt platzte er fast vor Neugier. Vorsichtig löste er die Verpackung und drehte das Bild um.
»Heiliger Bimbam!«, sagte er leise.
Es war … atemberaubend. Provozierend und absolut sexy.
Auf dem Bild war
sie
.
Oder eher ihr Tattoo beziehungsweise das, was er für ihr Tattoo hielt. Er hatte zwar nur einen kurzen Blick darauf erhaschen können, als ein schmaler Streifen Haut mit einer Art Blumenranke an ihrer Taille sichtbar gewesen war.
Das Bild zeigte eine nackte Frau im Profil. Man sah die eine Hüfte und die Arme, die ihren Busen bedeckten, von dem unter dem Oberarm andeutungsweise eine verführerische, weiche Rundung hervorschaute. Das bunte Blumentattoo zog sich über die gesamte Seite des Körpers und verschwand zwischen den Beinen.
Das Tattoo musste auch an der Innenseite ihres Schenkels entlanglaufen, und jetzt wollte er unbedingt wissen, ob das Bild eine exakte Kopie ihres Tattoos war. Des Tattoos, das er bei ihr gesehen hatte. Himmel, er musste es wissen. Er musste die Zeichnung auf ihrer Haut unbedingt mit Fingern und Zunge erkunden.
Er starrte das Bild an und nahm jedes Detail in sich auf. Wie dumm von dem Galeriebesitzer, dieses Bild nicht auszustellen! Ob er es sich überhaupt angeschaut hatte? Es war höchst erotisch und trotzdem geschmackvoll.
Das lange, blonde Haar floss über ihren Rücken, die Spitzen standen leicht ab, als würden sie von einer sanften Brise umweht. Die Arme hatte sie um den Leib geschlungen, sie bedeckten ihren Busen, die Finger ruhten auf dem Oberarm. Köstlich. Äußerst weiblich. Und so wunderschön, dass seine Lenden anfingen zu schmerzen.
Heiliger Himmel, er war also tatsächlich von einer Frau besessen, die er erst ein Mal in Fleisch und Blut gesehen hatte. Und dieses Bild konnte ihm da auch nicht helfen.
Morgen würde er es rahmen lassen und über seinem Bett aufhängen, sodass er es jedes Mal beim Betreten des Schlafzimmers sofort sah. Oder, noch besser, er hängte es an die Wand gegenüber vom Bett, sodass es das Erste war, das er morgens sah, wenn er aufwachte, und das Letzte, wenn er sich abends schlafen legte. Nun, das war schon keine Besessenheit mehr. Er war dieser Frau vollkommen verfallen. Er musste die Situation in den Griff bekommen.
Johnny würde ihren Schmuck übermorgen ins Büro bringen, morgen war die Firma wegen Gabes Hochzeit geschlossen. Dann musste Ash sich überlegen, wie er ihr den Schmuck wieder zukommen lassen konnte. Er konnte ihn ihr natürlich einfach zuschicken, aber dabei würde er ihr nicht begegnen. Und er hatte auf jeden Fall vor, sie wiederzusehen. Bald.
4
Ash saß am Tag nach Gabes Hochzeit in seinem Büro und sah sich die kleine Schachtel mit dem Schmuck an, den Josie versetzt hatte. Er untersuchte alle Stücke genau, ehe er sie wieder in Stoff wickelte, damit sie nicht beschädigt wurden.
Es handelte sich um hochwertigen Schmuck. Er war zwar kein Fachmann, aber die Stücke wirkten erlesen und echt. Es war
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