Verheißungsvolle Sehnsucht
dagegen und genehmige mir gelegentlich einen Drink, aber ich bin ziemlich wählerisch und mag eher Mädchen-Cocktails. Aber ab und zu genieße ich schon mal ein Glas Wein.«
Er lachte leise. »Sie würden gut zu Mia, Bethany und deren Freundinnen passen.«
Sie neigte den Kopf zur Seite. »Wer sind Mia und Bethany?«
Er streckte die Hand nach ihrem Arm aus und hakte sie unter, als er sie zum Restaurant führte.
»Mia ist die Frau meines Geschäftspartners Gabe und die Schwester meines anderen Geschäftspartners Jace. Bethany ist mit Jace verlobt.«
»Das klingt nach einer großen, glücklichen Familie«, sagte sie leise.
»In gewisser Weise ja.«
Sie betraten das Restaurant, und der Oberkellner führte sie sofort zu dem Tisch, der immer für ihn, Gabe oder Jace reserviert war, wenn sie hier aßen.
Josie ließ sich gegenüber von Ash auf ihren Stuhl sinken, war aber immer noch angespannt. Sie hockte auf der vorderen Kante und ließ ihren Blick rastlos umherschweifen. Sie schien sich nicht wohlzufühlen und wirkte so, als wäre sie lieber an einem anderen Ort, als hier mit ihm, was seinem Ego einen ordentlichen Dämpfer versetzte. Normalerweise musste er Frauen nicht erpressen, damit sie sich auf eine Verabredung mit ihm einließen.
»Möchten Sie gerne ein Glas Wein trinken?«, fragte er, als der Kellner kurz darauf an ihrem Tisch stand.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich nehme gerne ein Wasser. Danke.«
»Zwei Mal, bitte«, sagte Ash zum Kellner.
»Lassen Sie sich von mir nicht davon abhalten, einen Wein zu bestellen, wenn Sie den lieber mögen«, sagte sie. »Ich will nur keinen Alkohol trinken und dann in dem Zustand noch nach Hause finden müssen. Alkohol macht mich immer ziemlich benommen, und ich verspüre keinerlei Drang danach, im Dunkeln durch Manhattan zu taumeln.«
»Sie vertragen also nichts, und wenn Sie doch etwas trinken, dann etwas für kleine Mädchen. Das muss ich mir merken.«
Es zuckte um ihre Lippen, und ihre Augen blitzten auf. Nun hätte er sie doch beinahe dazu gebracht zu lächeln. Aber eben nur beinahe. War er denn so ein Ungeheuer? Er war es gewohnt, dass Frauen seinem Charme reihenweise erlagen. Doch zu Josies Verteidigung musste er gestehen, in ihrer Gegenwart bisher nicht sonderlich charmant gewesen zu sein. Sie hatte etwas an sich, das seine Urzeitinstinkte weckte. Er konnte von Glück reden, dass er überhaupt in der Lage war, verständliche Sätze von sich zu geben, ohne zu knurren, auf seine Brust zu trommeln oder sie an den Haaren in seine Höhle zu zerren.
Das würde ihr vermutlich nicht gefallen …Er würde sich damit nicht nur zum Affen machen, sondern sie auch nie wiedersehen.
Der Kellner nahm ihre Bestellungen auf und verschwand dann schnell wieder. Kaum waren sie allein, hob Josie fragend den Blick.
»Haben Sie den Schmuck mitgebracht?«, fragte sie leise.
Er griff in die Brusttasche seines Jacketts und zog einen kleinen Samtbeutel hervor, den er auf den Tisch legte und zu ihr schob, ohne ihn jedoch loszulassen, als sie ihn nehmen wollte.
»Die Absprache sah ein Abendessen vor«, sagte er. »Ich gebe Ihnen den Schmuck jetzt schon und hoffe, dass Sie das Treffen nicht in dem Moment abbrechen, wenn Sie ihn haben.«
Sie wurde rot. Ob aus Verlegenheit oder weil sie sich ertappt fühlte, konnte er nicht sagen. Vielleicht hatte sie tatsächlich mit diesem Gedanken gespielt.
»Sie versetzen meinem Ego einen ordentlichen Dämpfer«, sagte er und sprach damit aus, was er zuvor gedacht hatte. »Bin ich so unattraktiv, Josie? Ich habe mir Ihre Reaktion im Park doch nicht eingebildet. Sie haben doch genau wie ich gespürt, dass die Chemie zwischen uns beiden stimmt. Aber jetzt verhalten Sie sich so, als hätte ich die Pest und als wollten Sie nicht die gleiche Luft atmen wie ich.«
Ihre Finger schlossen sich um das Beutelchen und streiften dabei seine Hand. Die Wärme breitete sich sofort durch seinen Arm bis hinauf in die Schulter aus. Allein durch ihre Berührung. Eine so schlichte Sache. Mit nichts dahinter. Es war rein zufällig passiert, und trotzdem lag plötzlich eine Spannung in der Luft. Er war gewiss nicht der Einzige, der sie spürte, aber er war der Einzige, der sie mit offenen Armen begrüßte.
»Ich nehme an, Sie wissen, dass Sie nicht unattraktiv sind«, erwiderte sie leichthin. »Das muss ich Ihnen nicht sagen. Ich bin mir sicher, dass Sie das ständig zu hören bekommen. Die Frauen überschlagen sich wahrscheinlich geradezu, um Sie mit
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