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Verheißungsvolle Sehnsucht

Verheißungsvolle Sehnsucht

Titel: Verheißungsvolle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Komplimenten zu überhäufen.«
    »Es ist mir völlig gleichgültig, was andere Frauen denken«, erwiderte er schroff. »Mich interessiert eher, was Sie denken.«
    Vorsichtig zog sie ihre Hand zurück. Den Beutel mit dem Schmuck hielt sie fest umklammert, als hätte sie Angst, Ash könnte sie aufhalten. Als er keine Anstalten machte, ihn ihr wieder abzunehmen, öffnete sie schnell den Beutel und holte vorsichtig die beiden Ringe, eine Halskette und ein Armband hervor.
    Die Erleichterung war ihr deutlich anzumerken. Ihre himmelblauen Augen leuchteten auf, als sie liebevoll über den Schmuck strich. Ein versonnener Ausdruck trat in ihren Blick, und als sie den Kopf hob, glitzerten Tränen in ihren Augen.
    »Danke, dass Sie mir meine Mutter zurückgegeben haben«, flüsterte sie. »Das ist alles, was ich noch von ihr habe. Genau wie von meiner Großmutter. Eines Tages möchte ich den Schmuck an meine Tochter weiterreichen. Meine Großmutter und meine Mutter waren außergewöhnliche Frauen. Ich möchte, dass meine Tochter dieses Vermächtnis erhält. Meine Tochter kann sie zwar nicht mehr kennenlernen, aber ich möchte, dass sie alles über sie weiß. Wer sie waren und welch große Bedeutung sie für mich hatten.«
    »Was ist mit Ihrer Mutter passiert?«, fragte Ash sanft.
    Ihre Lippen bebten, aber sie bewahrte Haltung und hielt seinem Blick stand, auch wenn ihre Augen noch voller Tränen waren.
    »Krebs«, erwiderte sie mit einer Stimme, in der all ihr Kummer mitschwang.
    »Vor Kurzem?«, fragte er noch sanfter.
    Er wollte sie wirklich nicht aus der Fassung bringen, aber es bereitete ihm absurderweise Freude, dass sie sich ihm anvertraute. Mit ihm redete. Das war zumindest ein Anfang. Der Anfang von etwas Dauerhafterem, wenn es nach ihm ging. Und er war fest entschlossen, dass es nach ihm ging. Er würde nur unendlich viel mehr Geduld brauchen als sonst.
    Das Adrenalin schoss durch seinen Körper, strömte durch seine Adern. Sie war eine Herausforderung. Eine Herausforderung, die zu meistern er sich freute. Er war schon lange nicht mehr so aufgeregt gewesen … Ein Gefühl, das Josie hervorgerufen hatte.
    »Vor zwei Jahren«, sagte Josie, die ihn mit tieftraurigem Blick ansah. »Aber sie war schon viel länger krank. Am Ende …« Ihre Stimme brach, und sie verstummte.
    »Am Ende …?«, hakte er sanft nach.
    »Am Ende war es eine Erleichterung, als sie ging, auch wenn es für mich schrecklich war loszulassen und von ihr Abschied zu nehmen. Sie hatte so starke Schmerzen. Es tat weh, sie in diesem Zustand zu sehen. Es tat auch ihr weh. Sie hasste, dass ich sie so sah und mich um sie kümmern musste. Ständig machte sie sich Sorgen, dass sie zu viel von meiner Zeit in Anspruch nahm, dass sie mich darin hinderte mein eigenes Leben zu führen und mich mit der Verantwortung belastete, für sie zu sorgen. Aber gütiger Himmel, sie war meine Mutter. Ich hätte alles für sie getan. Ich habe nie auch nur einen Moment, den wir miteinander verbracht haben, bedauert. Und am Ende war sie bereit zu gehen. Sie hatte so lange, so hart gekämpft. Sie war erschöpft und hatte nicht mehr die Kraft zu kämpfen. Das war am schwersten für mich. Zuzusehen, wie meine tolle Mutter langsam dahinschwand. Ich wollte nur noch, dass ihre Schmerzen endlich aufhörten und sie Frieden fand. Deshalb war ich erleichtert, als sie starb. Und ich weiß, dass sich das schrecklich anhört.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das klingt nicht schrecklich, Josie. Das klingt menschlich. Sie war Ihre Mutter, und Sie haben sie geliebt. Keiner sieht gern zu, wenn die, die wir liebhaben, Kummer und Schmerz erleiden.«
    Josie nickte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Ihre Finger zitterten, als sie die Hand wieder auf den Tisch sinken ließ.
    »Puh, nicht gerade das erfreulichste Thema für ein Abendessen, nicht wahr? Es tut mir leid, dass ich so viel darüber geredet habe.«
    »Ich habe gefragt«, erwiderte er schlicht. »Was ist mit Ihrem Vater? Haben Sie Geschwister oder sind Sie Einzelkind?«
    Sie stieß einen unglücklichen Seufzer aus. »Ich bin Einzelkind. Meine Eltern wollten mehr Kinder, aber nach mir konnte meine Mutter keine mehr bekommen. Sie hatte schon einmal davor Krebs gehabt und konnte nicht nur wegen der vielen Behandlungen kein weiteres Kind austragen, sie war auch zu schwach dafür. Ich dachte – wir hatten gedacht –, sie hätte es geschafft. Zwanzig Jahre lang war die Krankheit weg, und dann kam sie plötzlich wieder.

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