Verheißungsvolle Sehnsucht
machen als darüber, wie du dich bei mir einrichten willst.«
»Klingt gut«, sagte sie.
Er küsste sie hungrig. »Wir werden die anderen bald treffen. Aber im Moment will ich dich ganz für mich allein haben. Ich hätte nicht übel Lust, am Montag im Büro anzurufen und die ganze Woche mit dir zu verbringen.«
Ihr Herz machte einen Satz. Das war eine verführerische Vorstellung. Eine ganze Woche in Ashs Bett. In seinen Armen.
»Aber da Gabe in den Flitterwochen ist, dürfen Jace und ich wegen der laufenden Projekte leider nicht schwänzen.«
»Das verstehe ich«, erwiderte sie locker. »Ich habe auch zu tun.«
»Mir gefällt die Vorstellung, dass du in meiner Wohnung arbeitest«, murmelte er. »Du wirst hier sein, während ich im Büro bin. Und wenn ich nach Hause komme, bist du da. Du hast nichts an, Josie. Ich werde dich jeden Tag anrufen, sobald ich mich auf den Weg nach Hause mache, und wenn ich eintreffe, will ich dich nackt auf mich warten sehen. So will ich es haben, außer ich gebe dir andere Anweisungen.«
»Okay«, wisperte sie.
14
Als Ash am Montagmorgen ins Büro kam, wartete Jace schon ungeduldig auf ihn. Ash hatte schon damit gerechnet, dass sein Freund ihn wegen des nächtlichen Anrufs am Samstag mit Fragen löchern würde.
Jace saß in Ashs Büro, als er eintrat, und empfing ihn mit besorgtem Blick.
»Hast du alles geklärt?«, fragte Jace, noch bevor Ash sich überhaupt setzen konnte.
Ash warf seine Aktentasche auf den Schreibtisch und ließ sich in seinen Sessel fallen. Dann sah er seinen Freund an, dessen Blick vor Sorge getrübt war.
»Ich arbeite noch daran«, murmelte Ash. »Hab auf dem Weg zur Arbeit ein paar Anrufe getätigt. Ich muss jemanden auf dieses Arschloch ansetzen, jemand muss ihn beschatten und seinen Tagesablauf protokollieren, damit ich weiß, wann man am besten zuschlägt.«
»Himmel«, murmelte Jace. »Du meinst es wirklich ernst.«
Ash zog eine Augenbraue hoch. Sein Schreibtisch war übersät mit Dokumenten und Notizen – Namen von Anrufern, die ihn nicht erreicht hatten, Unterlagen, die von ihm unterschrieben werden mussten. Doch er rührte nichts davon an, sondern lehnte sich in seinem Schreibsessel zurück, während er Jace ruhig über den Tisch hinweg musterte.
»Warum sollte ich es nicht todernst meinen? Er hat ihr wehgetan, Jace. Man sieht, dass sie von ihm ins Gesicht geschlagen worden ist. Das werde ich auf keinen Fall auf sich beruhen lassen. Sie stand unter Schock und hatte zu viel Angst, um ihn anzuzeigen. Aber ich bin froh, dass sie es nicht getan hat, weil ich das Arschloch viel stärker leiden lassen kann. Aus dem Knast wäre er innerhalb kürzester Zeit wieder raus, und ich bezweifle, dass das irgendetwas bringen würde. Es ist doch allgemein bekannt, dass diese Sachen unter den Teppich gekehrt werden, vor allem, wenn man Geld und die entsprechenden Beziehungen hat.«
»Hat er das denn?«, fragte Jace.
»In gewissem Maße, ja. Wenn auch nicht ansatzweise mit mir vergleichbar. Ich werde dafür sorgen, dass er das kapiert. Josie gehört mir, und wenn er sich ihr je wieder nähern sollte, ist er ein toter Mann.«
»Wie nimmt Josie das alles auf?«, fragte Jace ruhig.
Ash zögerte. »Gut, denke ich. Ich hab ihr eigentlich nicht viel Zeit gegeben, alles zu verarbeiten. Ich bin vom Restaurant direkt zu ihrer Wohnung hin und habe ihr keine große Wahl gelassen. Ich habe einfach ihre Sachen eingepackt und ihr gesagt, sie zieht bei mir ein. Das war eine ganz linke Tour. Eigentlich hätte ich sie in ihrer Verfassung mit Samthandschuhen anfassen müssen, aber ich wusste, wenn ich ihr Raum gebe, kommt sie vielleicht nie zu mir. Deshalb habe ich schnell reagiert und ihre Verwirrung nach dem, was passiert ist, ausgenutzt.«
Ein Lächeln zuckte um Jace’ Mundwinkel. »Du? Linke Touren? Bist du nicht eigentlich der charmante, nette Kerl von nebenan? Ich dachte, linke Touren wären eher Gabes und mein Metier.«
Ash verzog das Gesicht. »Warum zum Teufel meinen eigentlich alle, ich wäre so ein Weichei?«
Jace schnaubte. »Ey, das hab ich nie behauptet. Aber was Frauen betrifft, bist du normalerweise Mr Nice Guy. Ich habe dich nie anders erlebt.«
»Die anderen Frauen waren mir egal«, erwiderte Ash schlicht. »Josie ist es nicht. Ich kann es mir bei ihr nicht leisten, fair zu spielen. Ich muss Vorteile nutzen, wenn sie sich ergeben.«
Jace holte tief Luft, während er Ash durchdringend musterte. Nach einer Weile begann Ash, unter dem prüfenden Blick
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