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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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sich im Wasser. Sie lehnte knapp außerhalb der von Owen errichteten Barriere an dem Felsen, auf dem wir standen. Und sie sah den Elfen, die ich kannte, sehr ähnlich, nur dass sie keine Flügel besaß. Sie hatte langes, strähniges Haar, das beinahe wie Seegras aussah und sich über ihre schlanke Gestalt ergoss. Wenn man von den strategisch geschickt verteilten Haaren absah, war das, was über Wasser von ihr sichtbar war, nackt. Um sie herum erspähte ich noch mehrere andere Kreaturen, die aussahen wie sie – Wassernymphen, wie ich annahm.
    Die Elfen in den Bäumen waren anders als alles, was ich je zuvor gesehen hatte. Sie hatten ungefähr dieselbe Größe und Gestalt wie die Wasserwesen, aber ihre Haut war gemasert wie Baumrinde, und ihre Haare waren kurz und zottelig. Sie hatten lange Finger und Zehen, die denen von Baumfröschen ähnelten, und hielten sich mühelos an Stämmen und Ästen fest. Das mussten die Waldnymphen sein, von denen Owen gesprochen hatte.
    In den Büschen am Ufer erblickte ich kleine Funken, die mal leuchteten und mal verloschen. Zuerst dachte ich, es seien Leuchtkäfer, doch dann erkannte ich, dass auch das die Augen kleiner Kreaturen waren. Diese waren winzig, und da sie immer in Bewegung waren und nur ganz kurz mal stillhielten, konnte man schlecht erkennen, wie sie genau aussahen.
    »Angesichts des Kreises, den ihr um euch gezogen habt, bevor ihr mit eurer Show begonnen habt, nehme ich an, dass ihr wolltet, dass wir hier auftauchen«, sagte die Wassernymphe, die unsere Aufmerksamkeit geweckt hatte. »Wenn ihr nur gekommen wärt, um hier rumzuknutschen, hättet ihr euch ja die ganze Vorbereitung sparen können. Und dann hätte es mal wirklich interessant werden können.« Sie bedachte uns mit einem anzüglichen Augenaufschlag und fügte dann hinzu: »Bei der Aura, die ihr hier um euch verbreitet, vermute ich mal, dass ihr auch noch dem nächsten Fluss Zeichen geben wolltet. Mannomann, was für eine Leidenschaft!«
    Owen ließ mich los und kniete sich hin, um mit ihr zu sprechen. »Ich bin gekommen, um euer Volk um Hilfe zu ersuchen«, sagte er förmlich. Ich fühlte mich, umgeben von all den nicht unbedingt freundlichen Gesichtern, schrecklich exponiert auf diesem Felsen. Deshalb kniete ich mich ebenfalls hin. Owen legte seinen Arm um mich, während er weitersprach: »Es gibt hier eine neue Kraft, die nicht hierhergehört, und ich werde Hilfe brauchen, um sie zu vertreiben.«
    »Deine Kraft gehört hier aber auch nicht hin«, sagte sie mit einem plätschernden Lachen, das mich an einen kleinen Wasserfall erinnerte.
    »Ich habe vor, aus freiem Antrieb wieder von hier wegzugehen, wenn diese Sache vorbei ist.« Und mit einem Blick auf mich fügte er hinzu: »Vielleicht komme ich als Besucher wieder her, aber dann werde ich keine magischen Kräfte einsetzen.«
    Über uns erklang eine schroffere Stimme: »Unser Kraftfeld ist schon ganz schön leer. Vielleicht ist unsere Energie bald verbraucht.«
    Wir blickten hoch und sahen eine der Baumnymphen kopfüber an einem Bein von einem Ast hängen. »Ja, das ist mir auch aufgefallen. Deshalb bin ich hier«, sagte Owen. »Ein Außenseiter unterrichtet die Leute im Gebrauch magischer Kräfte. Er hat sogar noch mehr Männer seines Schlages hierhergelotst, und er ist wild entschlossen, sich von mir nicht aufhalten zu lassen. Allein komme ich nicht gegen sie alle zusammen an, aber mit eurer Hilfe müsste es mir gelingen, sie zu vertreiben und die Normalität wiederherzustellen.«
    »Wir können sie auch selbst vertreiben«, sagte die Baumnymphe.
    »Dagegen hätte ich nicht das Geringste einzuwenden«, erwiderte Owen mit einem schiefen Grinsen. »Tut euch keinen Zwang an. Aber es handelt sich hier um einen ausgebildeten Zauberer. Ich kenne ihn, und ich kann einen Schlachtplan gegen ihn schmieden, damit unser Kampf nicht mehr Energie verbraucht als notwendig und dabei niemandem Schaden zugefügt wird.«
    »Und du stehst allein gegen all diese blöden Energieverschwender?«, fragte die Wassernymphe plätschernd.
    »Ich habe Verbündete. Merlin ist hier – Myrddin Emrys.« Ich hoffte, dass er da nicht zu hoch griff. Zwar würde Merlin sicherlich im Kampf gegen die Schurken auf unserer Seite stehen, aber würde er Owens Plan zustimmen?
    Aber als dieser Name fiel, merkten sie auf. Sie alle spitzten die Ohren, und die kleinen Perpetuum mobile verlangsamten ihr Tempo gerade so lange, dass ich erkennen konnte, dass sie wie wilde Miniaturelfen aussahen. Das

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