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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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aussteigen sehen, als ich gerade aufbrach.«
    »Wissen sie, dass du sie gesehen hast?«
    »Nein, ich glaube nicht, dass sie mich so schnell gesehen haben können, und ich hab nicht mit ihnen gesprochen.«
    Er zog sein Handy aus der Tasche und schaute nach, ob sie angerufen hatten. »Keine verpassten Anrufe und keine Nachrichten.« Er drückte auf einige Tasten, dann sagte er: »Sam?«. Es entstand eine Stille. Er schluckte heftig, bevor er fortfuhr: »Ja, ich habe es gerade gehört. Erzähl ihnen alles, aber versuch mich vorzuwarnen, bevor … du weißt schon. Danke.« Er klappte das Handy zu und sagte dann: »Sam ist auf dem Weg zu ihnen. Aber sie haben mich nicht angerufen. Das heißt dann wohl, dass ich irgendwie außen vor bin, was?«
    »Oder es heißt, dass sie nicht wollen, dass du dich draußen rumtreibst, während eine Gruppe von Möchtegernzauberern hinter dir her ist. Außerdem wissen sie bestimmt auch, dass es keine gute Idee wäre, im engeren Umkreis meiner Familie eine magische Zusammenkunft abzuhalten. Apropos, wie lief es denn heute mit Oma? Hast du irgendwas Nützliches von ihr erfahren?«
    »Deine Großmutter ist eine sprudelnde Informationsquelle.«
    »Mom würde sagen, sie ist eine sprudelnde Nonsensquelle.«
    »Ja, das stimmt schon. Nicht alles, was sie sagt, ist richtig. Ihre Geschichten sind stark ausgeschmückt, aber im Kern sind sie schon wahr, und ich glaube, es sind auch Sachen dabei, die uns vielleicht helfen könnten.«
    »Willst du deinen Plan denn trotzdem durchziehen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Warum nicht? Es sei denn, der Boss ordnet was anderes an. Je mehr ich selbst erreiche, desto besser sieht es wahrscheinlich am Ende für mich aus.«
    »Das bedeutet dann wohl, dass uns eine weitere nächtliche Exkursion bevorsteht.«
    »Ja. So häufig bin ich schon seit den nächtlichen Magie-Übungen in der Schule nicht mehr nachts draußen rumgegeistert. Diese mitternächtlichen Geheimbund-Zusammenkünfte waren mörderisch.«

    In dieser Nacht befolgte ich die Anweisungen, die Owen mir gegeben hatte. Er hatte mich gebeten, weiße Kleidung zu tragen, was gut war, da mir die schwarzen Sachen langsam ausgingen. Ich trug eine weite Bluse und eine alte Jeans, da er auch gesagt hatte, dass wir wahrscheinlich sehr schmutzig werden würden. Meine Haare ließ ich offen, und ich legte einen leichten Blumenduft auf. Wenn ich nicht gewusst hätte, wie ernst die Lage war, hätte ich gedacht, er wollte mich zu einem romantischen Rendezvous einladen. Leider ging Owen diese Art zu denken in der Regel aber völlig ab. Daher vermutete ich, dass seine Anweisungen eher darauf abzielten, irgendwelche magischen Wesen anzulocken, als darauf, eine romantische Atmosphäre zu kreieren.
    Als er an mein Fenster klopfte – offenbar hatte er sich dagegen entschieden, die quietschenden Treppenstufe magisch zum Schweigen zu bringen –, trug er selbst ein weißes Hemd lose über einer ausgebleichten Jeans. Er holte ein paar Dinge aus seinem Koffer und fragte dann: »Hast du irgendein tragbares Musikinstrument? Eine Flöte oder irgendwas in der Art? Ich dachte eigentlich, ich hätte so etwas in meinem Koffer, aber das stimmt leider nicht. Ich hab ja mit einigem gerechnet, aber damit dann wohl doch nicht.«
    »Ich habe noch meine Flöte aus meiner Zeit im Schulorchester. Hoffe ich zumindest.« Ich fand sie auf dem obersten Regalbrett in meinem Schrank und nahm sie heraus. »Ich hab aber keine Ahnung, in welchem Zustand sie ist.«
    »Kannst du noch spielen?«
    »Ein paar Töne kriege ich bestimmt noch raus, und wahrscheinlich kann ich auch noch das Motivationslied aus der Schule spielen. Ich weiß aber nicht, wie das dann klingt. Ist alles schon echt lange her.«
    Er lächelte mich an. »Muss ja nicht perfekt sein. Wir brauchen einfach nur ein bisschen Musik.«
    Bei den sehr seltenen Gelegenheiten, die ich in meiner Teeniezeit durchs Fenster nach draußen geklettert war, um mich davonzuschleichen, hätte ich mir niemals träumen lassen, dass ich es einmal mit einem Instrument aus dem Schulorchester tun würde. Aber wenn ich so darüber nachdachte, hätte ich mir auch niemals träumen lassen, es mal mit einem so heißen Typen zu tun. Die magische Welt war wirklich eine verkehrte Welt, denn die Dinge, die mich in der Schule zum Deppen gestempelt hatten, erwiesen sich darin offenbar als nützlich.
    Diesmal fuhren wir anstatt in die Innenstadt durch die Stadt hindurch und dann noch eine Weile weiter geradeaus, bis Owen

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