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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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schließlich am Straßenrand hielt. Er machte irgendwas mit dem Stacheldrahtzaun, so dass wir ihn passieren konnten. Dann liefen wir über ein Feld auf eine Baumgruppe zu, die darauf hindeutete, dass es in der Nähe Wasser gab. Und tatsächlich: Da war der Bach, der durch die Stadt floss.
    Die Gegend um diesen Bach war wie eine Oase in der Wüste. Rings herum gab es nur flaches Prärieland, einzig die Ufer des Baches waren von üppiger Vegetation und Bäumen gesäumt – ein Miniaturwald mitten in einem Meer aus Gras. Owen hielt meine Hand, damit ich nicht das Gleichgewicht verlor, während wir die steile Böschung hinunterkraxelten und uns ans Ufer stellten.
    Der Mond schien hell. Er war noch nicht richtig voll, aber immerhin voll genug, um die Landschaft nicht in schwarze Nacht zu tauchen. Owen zauberte ein kleines Licht herbei, das über seinem Kopf schwebte und es ihm erlaubte zu sehen, was er tat. Er nahm einige Dinge aus seinem Rucksack. Während er arbeitete, spähte ich auf der Suche nach Hinweisen auf magische Wesen in die Büsche und das Wasser. Sie konnten sich ja nicht mit Hilfe von magischen Tricks vor mir verbergen, aber ich sah trotzdem nichts. Und da ich bis vor ungefähr einer Woche auch noch nie irgendetwas Magisches in dieser Gegend gesehen hatte, war ich nicht allzu optimistisch, was unsere Erfolgschancen anging. Ich befürchtete immer noch, dass Oma, ob sie nun magiebegabt war oder nicht, vor allem verrückt war und dieses ganze Elfenvolk nur in ihrem Kopf gesehen hatte.
    »Komm hier rüber«, rief Owen. Er stand auf einem flachen Felsen, der in den Lauf des Baches hineinragte, und reichte mir eine Hand, damit ich sicher zu ihm hochklettern konnte. Dann holte er einen kleinen Puderbeutel aus seiner Tasche und zog einen Kreis aus Puder um uns herum. »Eine Sicherheitsmaßnahme für den Fall, dass sie nicht gerade erfreut sind, von uns gestört zu werden«, erklärte er.
    »Oh, wie beruhigend«, sagte ich.
    »Ich glaube nicht, dass sie uns etwas tun würden, aber wir haben es hier mit ungezähmten Kreaturen zu tun. Und jetzt nimm deine Flöte heraus. Wir müssen vorbereitet sein, falls sie auftauchen.«
    »Worauf denn?«, fragte ich.
    »Ihnen ein Geschenk darzubringen. Musik wird allgemein als angenehm empfunden. Das müsste also funktionieren.«
    »Ich wünschte, du hättest mir das früher gesagt. Dann hätte ich noch ein wenig üben können«, erwiderte ich, während ich den Kasten aufklappte und die Flöte zusammensteckte. »Ich weiß ja nicht, ob ausgerechnet das Motivationslied der Highschool von Cobb zum gewünschten Ergebnis führt.«
    Owen nahm mir die Flöte ab und legte sie oben auf seinen Beutel, dann drehte er sich zu mir um. »Und jetzt, äh, müssen wir etwas tun, um sie anzulocken. Es gibt, äh, eine bestimmte Energie, die sie vielleicht anzieht.«
    Ich nickte, obwohl ich mir nicht sicher war, worauf er hinauswollte. Aber dann fiel mir wieder ein, was er gesagt hatte, als wir vor ein paar Tagen den Bach in der Stadt untersucht hatten. Bevor ich eine Chance hatte, etwas zu erwidern, schloss er mich in seine Arme und küsste mich.
    Es war genauso gut, wie ich es in Erinnerung hatte, ganz egal, ob dieser Kuss nun von Herzen kam oder nicht. Das alles war wild romantisch – wir küssten uns vom Mondlicht beschienen am Ufer des Baches. Es hatte so etwas Ursprüngliches und, ja, Magisches, dass man sich dabei nur allzu leicht vergessen konnte.
    Dann sagte eine Stimme auf Höhe unserer Füße laut und vernehmlich: »Ähem!«

17
    Wir fuhren auseinander – nun ja, unsere Lippen trennten sich voneinander, aber wir hielten uns immer noch ziemlich eng umschlungen. Ich wusste nicht, wie es Owen ging, aber ich hatte ganz schön weiche Knie bekommen und war nicht sicher, ob ich mich hätte aufrechthalten können, wenn er mich nicht im Arm gehalten hätte. Und als ich sah, was um uns herum los war, klammerte ich mich nur umso fester an ihn.
    Ich hatte fast das Gefühl, der Himmel wäre herabgestiegen und hätte sich um uns gelegt. Winzig kleine Lichtchen füllten den Bachlauf und zogen sich auch zu beiden Seiten des Ufers hinauf. Sie waren in den Bäumen über uns und im Wasser unter uns. Als ich genauer hinschaute, begriff ich, dass diese Lichtchen die Augen von Hunderten kleiner Wesen waren. Von den meisten konnte ich nur die Augen erkennen. Aber nach dem zu urteilen, was ich sah, war ich auch ganz froh, dass sie mir größtenteils verborgen waren.
    Die, die uns angesprochen hatte, befand

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