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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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es wirklich komisch wird.«
    Owen kniete sich wieder hin und legte erneut die Hände auf den Boden. Alles veränderte sich. Als mir die abendliche Brise ins Gesicht wehte und ich all die leisen nächtlichen Geräusche wahrnahm, die verstummt gewesen waren, wurde mir erst richtig klar, wie versteinert alles unter dem Zauber gewesen war. Das Martinshorn kreischte laut auf, als das Polizeiauto plötzlich wieder losfuhr und dann quer auf einer Reihe von Parkbuchten vor dem Juwelierladen anhielt. Owen zeigte in die Richtung, in der er sein Auto geparkt hatte, und wir rannten los. Sam flog in geringer Höhe hinter uns her.
    Kaum hatten wir das Auto erreicht, ging Sam auf Owen los: »Was zum Teufel sollte denn die Nummer?« Owen klappte den Mund auf, um zu antworten, aber Sam schnitt ihm mit einem Flügelschlag das Wort ab. »Ich will die Theorie gar nicht hören. Ich will bloß wissen, was dich geritten hat, das auch nur auszuprobieren. Mit solchen Sachen spielt man nicht rum, auch wenn du so ungefähr der Einzige bist, der so was durchziehen kann.«
    Gut. Ich war also nicht die Einzige, die das Ganze ein bisschen erschreckt hatte. Aber jetzt wurde mein Schrecken nur noch größer, denn ich hatte Sam noch nie so außer sich erlebt. Sam kannte die Details der magischen Welt in- und auswendig. Und wenn Sam sich über das, was Owen getan hatte, Sorgen machte, hatte ich erst recht allen Anlass dazu.
    »Es war ein kalkuliertes Risiko«, begann Owen, sobald Sam ihn zu Wort kommen ließ. »Das hier ist eine nichtmagische Gegend, und es waren nicht viele Zivilisten anwesend. Je eher wir diesen Typen schnappen, desto geringer ist unser Risiko aufzufallen. Ich weiß, was ich tue, und ich fand, es war den Versuch wert. Es ist in diesem Fall entscheidend, schnell zu reagieren, Sam.«
    Sam verschränkte die Arme vor der Brust und faltete seine Flügel auf dem Rücken zusammen. »Hmmm. Werd bloß nicht übermütig, mein Lieber. Ein außer Kontrolle geratener Zauberer reicht.«
    »Ich glaube nicht, dass ich Gefahr laufe, mich an meiner Macht zu berauschen. Im Gegenteil, ich bin eigentlich sogar ziemlich erschöpft.«
    »Wir müssen diesem Typen Einhalt gebieten«, warf ich in der Hoffnung ein, das Gespräch auf den Anlass zurückzuführen, dessentwegen wir hier waren. »Unser hiesiger Zauberer ist auf gewisse Weise sogar schlimmer als Idris, denn soweit ich weiß, haben wir Idris nie dabei erwischt, wie er Magie regelrecht zu kriminellen Zwecken eingesetzt hat. Idris’ Zauberformeln mögen ja auf der moralischen Schattenseite sein, und vielleicht regt er auch andere dazu an, schlimme Dinge anzustellen, aber wir haben nie erlebt, dass er Magie zum Stehlen eingesetzt hat, oder?«
    »Das muss er gar nicht, solange er andere Leute dazu bringen kann, für ihn die Drecksarbeit zu erledigen«, erwiderte Owen. »Wahrscheinlich nimmt er eine Kommission.«
    »Also bleiben wir dran«, sagte Sam. »Ich behalte den Platz im Auge, passe auf, wann die Glasscheiben zurückkommen, und sorge dafür, dass sonst niemand die Lage ausnutzt. Und ihr zwei verschwindet jetzt besser von hier, bevor euch jemand sieht.«
    »Und bevor meine Eltern merken, dass wir nicht da sind«, fügte ich hinzu.

    Am nächsten Morgen stand ich früh genug auf, um meine Haare einmal anders zu tragen, als zum Pferdeschwanz gebunden. Sie waren inzwischen mehr als schulterlang und schienen nichts Besseres im Sinn zu haben, als leblos von meinem Kopf herunterzuhängen. Ich gab alles und legte auch noch ein wenig Make-up auf. Am Tag davor mochte Owen mich ja vielleicht unvorbereitet angetroffen haben, aber ich wollte ihm beweisen, dass ich mich nicht völlig hatte gehenlassen. Ich wusste, es war eine blöde Idee, auch nur daran zu denken, wieder mit ihm zusammenzukommen. Wir mussten unsere Beziehung strikt auf der beruflichen Ebene belassen, aber ich wollte natürlich auch in einer geschäftlichen Beziehung gut aussehen. Jedenfalls redete ich mir das ein, während ich Lipgloss auftrug.
    Unten angekommen fand ich Owen bereits am Küchentisch vor, wo er sich mit meinem Vater die Tageszeitung teilte und schweigend Kaffee trank. Mom bereitete ein üppiges Frühstück zu. Sie plapperte vor sich hin, während die Männer sie mehr oder weniger ignorierten. Hin und wieder reichte Dad einen Teil der Zeitung an Owen weiter. Soweit ich erkennen konnte, hatte nichts in Moms Plaudereien mit etwaigen Verdächtigungen betreffend unseres nächtlichen Ausflugs zu tun.
    »Katie!«, begrüßte mich Dad,

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