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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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als ich die Küche betrat. Owen sah auf und lächelte mich an. Er war bereits vollständig angezogen und hatte seine Kontaktlinsen eingesetzt.
    »Guten Morgen zusammen!« Ich steuerte auf direktem Wege die Kaffeekanne an, schenkte mir eine Tasse ein und setzte mich neben Owen an den Tisch.
    »Nimm dir doch heute frei, damit du den Tag mit deinem Freund verbringen kannst«, schlug Dad vor. »Wenn man bedenkt, dass ich dir außer Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld kein richtiges Gehalt zahle, hast du schwerer geschuftet, als du eigentlich müsstest. Außerdem ist heute Samstag, und wir haben ohnehin nur den halben Tag geöffnet. Wenn jemand schon den ganzen Weg aus New York kommt, dann solltest du auch Zeit für ihn haben.« Ich schloss aus diesen Worten, dass Dad von Owen voll und ganz angetan war.
    »Na gut, wenn du drauf bestehst«, gab ich zurück. »Allerdings bin ich mir nicht sicher, was wir machen sollen. Wir haben die hiesigen Sehenswürdigkeiten gestern schon besichtigt. Alle zwei.«
    »Euch wird schon etwas einfallen«, warf Mom ein.
    »Ich weiß, was wir machen!«, rief ich. »Vielleicht können wir eine Führung durchs Gerichtsgebäude bekommen. Die Architektur ist ganz interessant, und dann ist da ja auch das kleine Museum der Rechtspflege in Cobb County.«
    »Das macht bestimmt Spaß«, sagte Owen. Er warf mir einen Blick zu und nickte kaum merklich, um mir zu bedeuten, dass er meine Vorstellung von Spaß nicht total bizarr fand. »Ich finde, wir sollten uns definitiv den Gerichtsplatz anschauen. Und dann können wir ein wenig das Umland erforschen. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nicht so viel freies Feld gesehen.«
    »Ich packe euch zu Mittag ein Picknick ein«, trällerte Mom. »Oh, Frank, klingt das nicht romantisch?« Dad raschelte mit der Tageszeitung, blätterte um und faltete sie neu.
    Das hörte sich tatsächlich romantisch an, aber ich zwang mich dazu, nicht zu viel zu erwarten. Nach Romantik schien Owen bisher nicht der Sinn zu stehen. »Apropos Romantik«, warf ich ein, »ist Dean gestern Abend nach Hause gekommen?«
    »Warum sollte er?«, fragte Mum.
    »Ich hab ihn und Sherri im Restaurant gesehen, wie sie wieder einmal einen ihrer Zweikämpfe ausgefochten haben. Normalerweise kommt er danach immer hier angekrochen, weil sie ihn rausschmeißt. Ich frage mich, wo er übernachtet hat, wenn er nicht hierhergekommen ist.«
    »Sag nicht immer solche Sachen über deinen Bruder. In seiner Ehe läuft es vielleicht nicht so gut, aber das ist nichts, worüber du tratschen solltest. So, gib mir ein paar Minuten, dann habe ich das Picknick für euch fertig. Aber bleibt nicht zu lange weg. Heute Abend ist das große Familien-Festessen, und du willst dich vorher doch bestimmt noch frischmachen und umziehen. Ich glaube, Owen möchte dich auch mal in was anderem als deiner Jeans sehen. So zieht man sich in New York sicher nicht an.«
    »In New York hatte ich auch keinen Job, bei dem ich säckeweise Dünger und Viehfutter schleppen musste«, gab ich zurück. Ich warf Owen einen Blick zu, und er sah aus, als würden ihm vor Anstrengung, sich das Lachen zu verkneifen, bald ein paar Äderchen platzen. Ich verdrehte die Augen, und er begann auf eine Weise zu husten, die verdächtig nach Gelächter klang.
    Als wir mit einem Picknickkorb, von dem eine ganze Pfadfindertruppe hätte satt werden können, sicher aus dem Haus waren, meinte ich: »Bei deiner Familie war es so viel einfacher.«
    »Für dich vielleicht.«
    »Ach, du übertreibst. Okay, du hast dir ein oder zwei Predigten anhören müssen, und sie sind nicht direkt auf Kuschelkurs, aber sie waren doch ganz nett. Wenigstens mussten wir nicht versuchen, irgendwas zu verschweigen oder zu verschleiern.«
    »Aber nur deshalb, weil sie sowieso schon alles wissen – und ich meine wirklich alles. Es hat überhaupt keinen Sinn, etwas vor ihnen verheimlichen zu wollen.«
    »Tja, aber im Vergleich mit meiner Familie sind sie völlig normal.«
    »Da kann ich nicht widersprechen.« Jetzt war es an mir, ein Lächeln zu unterdrücken. Ganz allmählich taute er ein wenig auf. In den entspannteren Augenblicken war er wieder fast der Alte.
    Unter dem Vorwand, die erwähnte Führung zu machen, fuhren wir direkt zum Gerichtsplatz. Die örtliche Polizei hatte anscheinend jeden Zentimeter gelbes Absperrband aus ihrem Bestand eingesetzt, um die meisten Läden rund um den Platz abzuschirmen. Alle Fensterscheiben waren wieder da, und um die Absperrung herum hatte

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