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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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er.
    »Ja, kaum zu glauben, was? Ich muss Geld einzahlen.«
    »Soll ich dir dabei Gesellschaft leisten?«
    »Klar, wenn du so verzweifelt darauf wartest, irgendetwas tun zu können.«
    »Ich würde gern mal sehen, wie es da drinnen aussieht. Nur für den Fall.«
    »Ich nehme an, du hast noch keine Kunden beobachtet, die abgewehrt wurden?«
    »Nicht einen.«
    Als wir uns der Bank näherten, sah ich Dean auf die Eingangsstufen zueilen. Auch wenn ich eigentlich mal mit ihm über Sherris Sorgen und über die Dinge reden wollte, die mir aufgefallen waren, war er in diesem Moment der letzte Mensch, dem ich begegnen wollte. Ich spürte, wie auch Owen neben mir erstarrte. Offenkundig war auch er nicht allzu begeistert, Dean über den Weg zu laufen. Wir wurden beide schlagartig langsamer, so dass Dean zu den Stufen der Bank abbog, ohne uns erspäht zu haben. Ich seufzte erleichtert, dass uns wenigstens eine unangenehme Begegnung erspart geblieben war, als er den Eingang erreichte.
    Da prallte er gegen etwas Unsichtbares und landete rücklings auf dem Boden.

12
    Das war doch nicht möglich. Ich hätte es in einer Million Jahren nicht geglaubt, wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie er von dem magischen Schutzschirm abgeprallt war. Mein Bruder war der hiesige Zauberer. Der lügende, stehlende, betrügerische Zauberer von Cobb. Ich eilte zu ihm, Owen war direkt hinter mir. »Dean? Du warst das also?«, platzte ich unwillkürlich heraus, während mein Bruder mich schockiert ansah.
    »Was war ich?«, fragte er ausweichend. Panik huschte über sein Gesicht. Er rollte auf die Seite, als wollte er sich aufrappeln und wegrennen. Owen bückte sich, nahm seinen Arm und half ihm auf. Aber danach ließ er ihn nicht wieder los. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor, so fest umklammerte er Deans Arm. Dean machte Anstalten, sich loszureißen, und ein leichtes Kribbeln verriet mir, dass Magie im Einsatz war. Dean murmelte hektisch einige Worte und sah Owen mit immer größeren Augen an, da er einfach an Ort und Stelle stehenblieb und Deans Bemühungen nicht die geringste Wirkung auf ihn hatten.
    Nach ungefähr einer Minute umfasste Owen Deans Arm noch fester und sagte ganz leise zu ihm: »Denk nicht mal dran. Du bist so schlecht, dass du nicht mal ahnen kannst, in welcher Liga ich spiele.« Dann ließ Owen Dean ziemlich plötzlich los und machte einen Schritt zurück. Deans Muskeln spannten sich an. Er wollte weglaufen, kaum dass er losgelassen war, aber er kam nicht vom Fleck; er stand wie angewurzelt da und konnte keinen Fuß vor den anderen setzen. Owen beobachtete ihn völlig entspannt mit vor der Brust verschränkten Armen.
    Dann schrie Dean aus Leibeskräften: »Hey, das hier ist euer Einbrecher! Er ist der Typ, der’s getan hat!« Die Leute gingen weiter, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    »Du bist nicht der Einzige, der verbergen kann, was er im Schilde führt«, sagte Owen sanft. Dann fügte er hinzu: »Katie, ich bleibe hier draußen und leiste deinem Bruder Gesellschaft, während du deine Einzahlung machst. Wir sollten uns mal über ein, zwei Dinge unterhalten.«
    »Was machst du mit meiner Schwester, du Verrückter? Katie, komm zurück, hör nicht auf ihn!«, rief Dean. Dann murmelte er einige Worte und wackelte dabei mit den Fingern. Ich spürte natürlich die Magie, aber sie bewirkte nichts.
    »Lass gut sein, Dean«, sagte ich seufzend. »Ich muss jetzt dieses Geld einzahlen.« Ich ließ die beiden ungern allein, aber ich hatte die Morgeneinnahmen bei mir, inklusive der Schecks, die übers Wochenende eingetroffen waren. Es kam also nicht in Frage, dass ich die Sache verschob. Ich betrat die Bank, erschauderte, als ich den Schutzschirm auf der Schwelle durchschritt, und warf noch einen letzten Blick über die Schulter, bevor ich weiterging. Ich war mir nicht sicher, ob die Schlangen vor den Schaltern länger waren als sonst oder ob ich es mir nur einbildete, weil ich nicht erwarten konnte wieder rauszukommen, um zu sehen, was da vorging.
    Mein Bruder war also der kriminelle Zauberer des Ortes? Da musste irgendwie eine Verwechslung oder ein Missverständnis vorliegen. Vielleicht war er am Eingang gestolpert oder ausgerutscht und doch gar nicht an dem magischen Schutzschirm abgeprallt. Aber nein, er hatte magische Kräfte gegen Owen und mich eingesetzt – oder es zumindest versucht. Es konnte kein Zweifel bestehen, es sei denn, es gab vor Ort noch einen Zauberer, der die ganzen Gesetzesverstöße begangen

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