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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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hatte. Dann gab es allerdings keine Erklärung für Deans zahlreiche Neuanschaffungen.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich drankam, und obwohl ich sonst froh war, dass der Kassierer das Geld stets zweimal nachzählte, trommelte ich diesmal ungeduldig mit den Fingern auf den Tresen. Ich riss ihm den Einzahlungsbeleg förmlich aus der Hand und steckte ihn in meine Handtasche, während ich durch die Lobby zum Ausgang trabte.
    Owen und Dean standen noch da, wo ich sie zurückgelassen hatte, und lieferten sich ein Blickduell. »Fertig!«, rief ich. »Wo gehen wir jetzt hin?«
    »Wo können wir denn ungestört reden, ohne dass jemand mithört oder uns unterbricht?«, fragte Owen.
    »In dieser Stadt? Lass mich mal überlegen. Mom ist bestimmt zu Hause. Sherri macht bald Feierabend, also kommt Deans Haus nicht in Frage. Ach, ich weiß! In der Scheune können wir reden.«
    »Gute Idee, Katie«, erwiderte Owen. Er klang noch immer ruhig und gefasst, aber mir fiel auf, dass ein kleiner Muskel in seinem Kiefer zuckte.
    »Katie, jetzt sag nicht, dass du mit diesem Kerl unter einer Decke steckst«, sagte Dean mit einem leisen verzweifelten Unterton. »Weißt du, was er ist?«
    »Ich weiß genau, was er ist. Ich weiß nur nicht, ob du dir eigentlich darüber im Klaren bist, worauf du dich eingelassen hast. Und ich habe den Eindruck, dass ich nicht mehr weiß, was du eigentlich bist.«
    Owen machte eine angedeutete »Nach dir«-Geste, worauf sich Deans Beine in Bewegung setzten und ihn in die Richtung von Owens Mietwagen trugen. Zumindest von Zeit zu Zeit. Dean zuckte, als versuchte er sich zu befreien, aber Owen intensivierte seine Kontrolle über ihn nur noch. Schließlich zwang er Dean, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen.
    Dann nahm Owen ein kleines Handy – beziehungsweise etwas, das einem Handy sehr ähnlich sah, aber, wie ich mir vorstellen konnte, besondere magische Fähigkeiten besaß – aus seiner Brusttasche und drückte auf einige Tasten. »Sam, komm zur Scheune hinter Katies Elternhaus«, sprach er dann hinein. »Und sei vorsichtig. Du kennst ja ihre Mutter.« Daraus, dass Owen das Telefon anschließend sehr weit vom Ohr weghielt, schloss ich, dass Sam sich definitiv an meine Mutter erinnerte. Sie hatte ihm ihre Handtasche an den Kopf geknallt, als sie über Thanksgiving in New York gewesen war, da sie ihn für eine unnatürlich große Fledermaus hielt.
    Ich holte meinen Wagen, und Owen fuhr bis zum Haus hinter mir her. Damit man es vom Haus aus nicht sehen konnte, stellte ich mein Auto auf der Pferdekoppel hinter der Scheune ab. Sobald auch Owen geparkt hatte, ging ich voraus in die Scheune. Die Hunde kamen angerannt, um uns zu begrüßen, blieben jedoch ein paar Meter vor uns abrupt stehen. Es wirkte fast so, als spürten sie, dass hier etwas vor sich ging, womit sie lieber nichts zu tun haben wollten.
    Owen drückte Dean im Innern der Scheune auf eine Holzkiste und baute sich vor ihm auf. »Was wolltest du eigentlich für eine Nummer abziehen? Hast du im Ernst geglaubt, du kämst damit durch?«, schrie er. Ich zuckte unwillkürlich zusammen und trat einen Schritt zurück. Es kam sonst so gut wie nie vor, dass Owen seine Stimme erhob.
    »Durchkommen womit?«, fragte Dean und versuchte – ohne Erfolg – unschuldig dreinzuschauen. Ich kannte diese Taktik noch aus unserer Kindheit. Er wollte erst mal hören, was genau unsere Eltern ihm vorwarfen, und achtete darauf, nicht versehentlich etwas zuzugeben, wovon sie noch gar nichts wussten.
    Ich wollte gerade dazu ansetzen, seine Vergehen aufzuzählen, als Daisy, unsere alte Stute, ihren Kopf durchs Scheunentor hereinstreckte, um zu sehen, was das für ein Aufruhr war. Dean klopfte auf sein Bein, um sie hereinzulocken. Er hatte schon immer das beste Verhältnis zu Daisy gehabt, und ich vermutete, dass er einen Fluchtweg gefunden zu haben glaubte. Doch Daisy ging schnurstracks zu Owen und schnüffelte derart an seinem Hals rum, dass ich fast ein bisschen eifersüchtig wurde. Dean nutzte die Ablenkung aus, sprang von der Kiste auf und rannte zur Tür in der Seitenwand der Scheune. Owens Kopf zuckte kaum merklich und die Tür schlug mit einem lauten Knall zu. Bevor Dean zum vorderen Scheunentor rennen konnte, gab Owen Daisy ein Zeichen mit der Hand, und sie stellte sich so hin, dass sie den Ausgang blockierte. Als Dean Anstalten machte, in ihre Richtung zu laufen, scharrte sie mit den Hufen und legte ihre Ohren flach an den Kopf. Dean machte große Augen;

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