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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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sogar schon tagsüber, die Bank auszukundschaften, um zu sehen, wo das Problem liegt.«
    »Aber er kommt auch bei Tageslicht nicht rein, oder?«
    »Nein. Was vielleicht sogar bedeuten könnte, dass wir unseren Täter leicht erkennen und morgen nicht wieder die ganze Nacht aufbleiben müssen. Hast du morgen irgendetwas Dringendes zu erledigen?«
    »Ich sollte wohl mal ein paar Stunden ins Büro gehen, um nicht zu sehr mit meiner Arbeit ins Hintertreffen zu geraten. Du könntest mich begleiten und dir anschauen, wie schön es in so einem Familienbetrieb ist. Dann hast du Ruhe vor Mom. Und ich könnte früh Schluss machen.«
    »Ich glaube, ich helfe lieber Sam dabei, die Bank zu überwachen. Ich möchte diese Sache wirklich unter Dach und Fach bringen.«

    Sherri erschien am nächsten Morgen pünktlich zur Arbeit, was eins der Anzeichen dafür war, dass die Apokalypse bevorstand. Und sie hatte ein Geschenk dabei, was definitiv ein Omen für das Ende aller Tage war. In einer Aluschale brachte sie einen Kuchen mit ins Büro. »Ist Owen da?«, fragte sie. Das erklärte sowohl ihre Pünktlichkeit als auch den Kuchen.
    »Nein, er hat ein paar Dinge zu erledigen. Warum?«
    »Ich wollte mich noch mal entschuldigen, dass Dean sich ihm gegenüber gestern so unmöglich benommen hat. Ich hab ihm diesen Kuchen gebacken, weil ihr doch bei uns keinen Nachtisch mehr bekommen habt.« Ihre Augen waren verquollen und rot gerändert, und sie tat mir tatsächlich ein bisschen leid.
    »Du hast dir doch nichts vorzuwerfen«, sagte ich und nahm ihr den Kuchen ab, um ihn auf meinen Schreibtisch zu stellen. »Dean war doch derjenige, der sich schlecht benommen hat.«
    »Ich weiß nicht, was ich mit Dean machen soll«, platzte sie schluchzend heraus. »Ich glaube, er hat sich auf irgendwas Schlimmes eingelassen.«
    Ich führte sie zum Sofa im hinteren Teil des Büros. »Was ist denn los?«, fragte ich, setzte mich neben sie und hielt ihre Hand.
    »Ich glaube, er hat sich auf was Illegales eingelassen, um an Geld zu kommen. Du weißt ja, wie er ist. Er ist immer auf der Jagd nach irgendwas, was ihn reich machen soll, und jedes Mal reitet er uns nur noch mehr rein. Bislang hat er es ja wenigstens auf die ehrliche Tour versucht. Mehr oder weniger. Aber jetzt kauft er mir viel zu viele Sachen, und ich weiß zwar, dass ich mich nicht beschweren sollte, aber so viel Geld haben wir einfach nicht. Er ist ständig unterwegs; er kommt und geht, ohne mir Bescheid zu sagen, und ich glaube, er trifft sich mit zwielichtigen Typen. Ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn er ins Gefängnis muss.« Sie brach schluchzend zusammen.
    Dean brachte mich zwar hin und wieder auf die Palme, aber wenn sie sich schon so viele Sorgen machte, dass sie sogar Geschenke in Frage stellte, sorgte ich mich unwillkürlich um ihn, auch wenn er sich den Ärger selbst eingebrockt hatte. Ich hatte bloß gerade keine Zeit, mich dieser Sache anzunehmen, nicht solange wir auf der Jagd nach unserem Zauberer waren. Warum musste meine Familie ausgerechnet jetzt in die Krise geraten? Aber andererseits war Sherri vielleicht eine nützliche Quelle, falls Dean irgendwas mit dem Zauberer zu tun hatte. »Behalt ihn ein bisschen im Auge und gib mir Bescheid, wenn dir etwas Verdächtiges auffällt, ja?«, sagte ich und drückte ihre Schulter. »Vielleicht hilft es, wenn wir wissen, mit wem er Geschäfte macht und woher er all diese Sachen hat. Aber wir kümmern uns darum, versprochen.«
    Sie brach erneut schluchzend an meiner Schulter zusammen, und ich klopfte ihr sanft auf den Rücken, bis sie sich wieder gefangen hatte. »Danke, Katie«, sagte sie schniefend und versuchte zu lächeln. »Ich geh wohl besser mal zur Toilette und bringe mein Gesicht wieder in Ordnung, bevor ich mich an die Kasse setze.«
    Der restliche Vormittag verging ohne weitere Szenen. Gegen Mittag war ich mit meiner Arbeit fertig. Ich nahm die Einnahmen vom Vormittag und fuhr zur Bank. Das war eine Erledigung, die ich ohnehin machen musste, aber sie lieferte mir natürlich auch den perfekten Vorwand, um mal nach Owen und Sam zu sehen.
    In der Bank war an einem Montagmittag immer viel los. Ich musste einen Block entfernt parken und das letzte Stück zu Fuß gehen. Owen lehnte auf der anderen Straßenseite mit einem Becher Kaffee in der Hand an einer Mauer. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn ansprechen sollte oder ob er für alle anderen außer für mich unsichtbar war. Aber er sprach mich an: »Du musst zur Bank?«, fragte

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