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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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aufbauten, und fragte mich, welches Aussehen er uns wohl gab. Als Owen mir zunickte, klopfte ich an die Tür und rief: »Reinigungsservice!«
    Mit angehaltenem Atem wartete ich auf eine Reaktion. Nachdem fast eine ganze Minute vergangen war, klopfte ich erneut und rüttelte am Türgriff. Dann öffnete Idris die Tür endlich einen Spalt breit. »Was ist denn los?«, giftete er mich an.
    »Frische Handtücher«, sagte ich und schob mich, dicht gefolgt von Owen, an ihm vorbei ins Zimmer. Idris trat widerstrebend zur Seite. Auf seinem Bett lagen ein Laptop, ein Handy, ein Stapel Zeitungen und eine Landkarte von Texas. Als wir alle im Zimmer waren, schlug die Tür plötzlich mit einem lauten Knall zu, obwohl niemand von uns sie berührte, und ich spürte, wie die Magie um uns herum nachließ.
    »Du bist das!«, rief Idris und sah Owen erschrocken an. Ich legte den Stapel Handtücher am Fußende des Bettes ab. Als er sich mir zuwandte, erkannte er auch mich: »Und du auch! Was wollt ihr denn hier?«
    Owen und ich schauten uns an. Mit dieser Reaktion hatten wir nicht gerechnet. Ich hatte gedacht, er würde schon auf uns lauern und auf uns losgehen, wenn wir nicht schneller waren als er. »Meinst du hier in diesem Zimmer oder hier in dieser Stadt?«, fragte ich.
    »Hier«, stammelte er.
    »Nun, ich wohne hier – ich meine, ich komme von hier, und meine Familie wohnt hier«, sagte ich. »Und er ist gekommen, um deinen neuesten Plan zu durchkreuzen. Wusstest du das noch nicht?«
    Er klappte den Laptop zu und zog einige Kissen über seine Papiere. »Woher soll ich das wissen?«
    »Weil du hier bist. Warum solltest du sonst hier sein? Das ist nicht der Ort, an den Leute kommen, weil sie mal rauswollen und gerade Lust dazu haben. Warum solltest du ausgerechnet nach Cobb kommen?«
    Allmählich fasste er sich und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, so dass er Owen überragte. Dann faltete er die Arme vor der Brust. »Das geht euch nichts an.«
    »Ach, tatsächlich. Das erstaunt mich, wenn man bedenkt, dass du meinem Bruder das Zaubern beigebracht hast.« Er sah ehrlich überrascht aus, als hätte er keine Ahnung, wovon ich spreche. »Dean Chandler? Der Typ, der dich mitten in der Nacht angerufen hat, weil er nicht gegen einen Abwehrzauber ankam? Ich nehme an, das ist der Grund, weshalb du hier bist.«
    Seine Miene war unbezahlbar. Mein Vater hätte gesagt, er sähe aus wie vom Donner gerührt. Er vergaß, dass er größer sein wollte als Owen, und setzte sich aufs Bett. »Das ist dein Bruder?«
    »Einer von ihnen. Ist dir nicht aufgefallen, dass wir denselben Nachnamen tragen und beide aus Texas sind?«
    »Du bist aus Texas?«
    Ich drehte mich Owen zu. »Ich dachte, das wäre mir quer über die Stirn tätowiert. In Manhattan weiß jeder, dass ich aus Texas komme.«
    »Aber das ist kein besonders seltener Name«, murmelte Idris. »Der Abwehrzauber, gegen den er nicht ankam, ist also dein Werk, nehme ich an?«, sagte er zu Owen.
    »Ja, der stammt von mir, und er hat sich gelohnt, denn er hat Dean davon abgehalten, einen sehr großen Fehler zu begehen. Ich dachte, das wäre der Grund für dein Kommen. Weil du herausgefunden hast, dass ich hier bin.«
    »Nein, ich bin hier, weil hier kein Zauberer registriert ist und meine Schüler noch nicht so weit sind, dass sie Abwehrzauber installieren können. Ich habe mir Sorgen gemacht, ich könnte hier einen Konkurrenten haben oder dass jemand die Absichten eines meiner Schüler durchschaut hat und ihn entlarven will.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Du kommst extra in diese Stadt, die man auf kaum einer Karte findet und von der die meisten Leute in Texas noch nie was gehört haben, nur weil du glaubst, hier wäre ein anderer Magier, der einschreiten und dir deine Schüler klauen oder sie der Zauberei überführen könnte?«
    Er setzte dieselbe Miene auf wie Dean, wenn er kapierte, dass ihm jetzt ganz schnell eine gute Begründung für irgendetwas einfallen musste. Aber zu seinem Pech war er nicht annähernd so alert wie Dean. »Nun ja, ähm, es klang halt so, als hätte mein Schüler andere auf sich aufmerksam gemacht. Und wenn, ähm, jemand die Bank mit einem Abwehrzauber geschützt hat, bedeutete das in meinen Augen, dass ein Könner über diese Angelegenheit Bescheid wissen musste.« Er zog ein Kissen auf seinen Schoß und knetete es mit den Fingern, doch als er bemerkte, dass seine Papiere nun unseren Blicken ausgesetzt waren, legte er es schnell wieder zurück. »Ich hab noch

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