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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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und setzte eine Kanne entkoffeinierten Kaffee auf, da ich wusste, dass sie nicht so viel Koffein zu sich nehmen sollte und an diesem Tag bestimmt schon mehrere Tassen getrunken hatte. Für uns andere war es definitiv auch besser, wenn sie nicht noch mehr auf Touren kam; sie war so schon schlimm genug. Ausnahmsweise stritt sie nicht mit mir darüber, wer den Kaffee kochen sollte. Stattdessen schien es ihr zu gefallen, am Küchentisch zu sitzen und sich von uns bedienen zu lassen.
    Was wahrscheinlich damit zusammenhing, dass sie mit Dean noch nicht fertig war. Sie schlug ihm erneut mit ihrem Stock gegen die Kniescheiben, und er wich klugerweise einen Schritt zurück, um außer Reichweite zu sein. »Jetzt, wo du deinen Spaß gehabt und allen gezeigt hast, was du kannst, wirst du doch hoffentlich alles brav zurückgeben, oder?«, sagte sie. Sie formulierte es als Frage, aber gemessen an ihrem Tonfall war es ein Befehl. »Ich würde deiner Mutter nur sehr ungern erzählen, was für eine Enttäuschung du bist.«
    »Ja, Ma’am«, antwortete Dean. »Ich meine, ich würde es ja gern, aber ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll, ohne geschnappt zu werden. Sie fahren jetzt häufiger Streife, und es war ohnehin schon pures Glück, dass ich es geschafft habe, an die Sachen ranzukommen.«
    »Nun, wenn du es getan hast, dann hast du es ja vielleicht auch verdient, geschnappt zu werden. Es ist immer noch besser, wenn du beim Zurückbringen der Sachen erwischt wirst – selbst wenn du während der Öffnungszeiten mit Kisten voller Diebesgut hineingehen musst –, als wenn man den Kram bei dir im Haus oder am Handgelenk deiner Frau findet. Du wirst keinen Erfolg haben, bis du diesen Fehler wieder gutgemacht hast.«
    Dean stöhnte. »O, nein – Sherri. Von der kriege ich die Sachen niemals zurück. Wo ich sie doch endlich mal glücklich machen konnte.« Offenkundig hatte er bei dem, was sie vorher gesagt hatte, nicht zugehört. Ich vermutete, dass in Wahrheit er die Sachen nicht zurückgeben wollte und Sherri nur ein willkommener Vorwand war.
    Ein Kreischen an der Hintertür gab mir recht. »Dean Chandler, bist du hier?« Sherri kam in die Küche gestapft. Ihre Haare hingen ihr unordentlich im Gesicht, und sie war völlig aufgebracht. »Was für ein Spiel treibst du eigentlich genau?«
    Er ging einen Schritt von ihr weg, nur um festzustellen, dass er sich damit wieder in Reichweite von Omas Stock begeben hatte, also wich er zur Seite aus. »Was meinst du, Liebling?«, fragte er so cool und unschuldig, als könne er kein Wässerchen trüben.
    »Was ich meine?«, rief sie eine Oktave höher. »Worauf hast du dich da eingelassen? Und spiel jetzt nicht den Unschuldigen! Ich weiß, dass du was im Schilde führst.«
    Deans unschuldige Miene bekam für den Bruchteil einer Sekunde Risse, aber dann setzte er wieder sein übliches freches Grinsen auf. »Würde es dir was ausmachen, mir zu erklären, was du meinst, Schatz?«
    Sie hob ihren Arm und zeigte ihm ihr nacktes Handgelenk. »Ich bin zum Juwelier gegangen, um mein neues Armband schätzen zu lassen, und rate mal? Sie haben mir gesagt, es würde sich um gestohlenes Eigentum ihrer Firma handeln. Da hab ich ihnen gesagt, ich hätte es geschenkt bekommen. Und es zurückgegeben.«
    »Wie, das war echt gestohlen?«, fragte er und mimte weiterhin den Unschuldigen. Oma beugte sich vor, um ihn mit ihrem Stock erreichen zu können, und schlug einmal kräftig zu. »Au!«, protestierte er. »Okay, ich hab den Kram von einem Typen, den ich kenne. Ich wusste nicht, dass er gestohlen ist, aber ich gebe alles zurück, versprochen!«
    Normalerweise war das der Punkt, an dem Sherri dahinschmolz, sich dafür entschuldigte, jemals Zweifel an ihm gehabt zu haben, und anfing, ihn mit ekelhaften Kosenamen wie »Zuckerbärchen« anzusprechen, während wir anderen an uns halten mussten, um uns nicht an Ort und Stelle zu übergeben. Diesmal warf sie jedoch einfach nur ihre Haare nach hinten und rief: »Das will ich dir aber auch geraten haben! Ich werde ein paar Tage bei Mom wohnen, und wenn ich zurückkomme, ist der ganze Krempel verschwunden, sonst packe ich meine Sachen und gehe für immer!« Damit drehte sie sich um, marschierte aus der Küche, knallte die Tür zu und hinterließ eine unbehagliche Stille.
    »Ich glaube nicht, dass Sherri was dagegen hat, dass du die Sachen zurückbringst«, brach ich das Schweigen, bevor es zu unheimlich wurde.
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, gab Dean verlegen

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