Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
Vom Netzwerk:
mir leid. Ich hätte den Abwehrzauber längst aufheben sollen, aber bei all dem, was hier gerade vor sich geht, wollte ich sichergehen, dass die Bank geschützt ist. Ich werde mich noch heute Abend darum kümmern, damit Sie morgen hineingehen und Ihren Scheck einreichen können.« Er sprach ganz ruhig, so als führte er ein völlig normales Gespräch.
    Das machte Oma sprachlos. Sie war es gewohnt, dass man sie ignorierte und belächelte, aber nicht, dass man sie ernstnahm. »Sie wurden uns also geschickt, um uns vor dem Halunken zu beschützen, der uns mit Hilfe seiner magischen Kräfte Schaden zufügt«, sagte sie und schaute ihn unverwandt an.
    »Ja, das stimmt.«
    »Sie besitzen starke magische Kräfte; sie sind stärker als alles, was ich je vorher gespürt habe.« Sie verfiel in diesen falschen irischen Akzent, weshalb es Teddy, Dean und mir schwerfiel, nicht zu lachen, aber Owen verzog keine Miene. »Ich kenne ein, zwei Tricks, die meine Großmutter mir beigebracht hat, aber nichts von dem, was Sie tun. Sie haben unserem Übeltäter das Handwerk gelegt, nicht wahr?«
    »Ja, ich glaube schon. Er wird keine weiteren Probleme mehr verursachen.«
    Ihr Blick schoss sofort zu Dean, der nicht schnell genug reagieren konnte, um eine falsche unschuldige Miene aufzusetzen. Sein schlechtes Gewissen war ihm deutlich anzusehen. Omas Augen verengten sich zu Schlitzen. »Du! Ich hätte es wissen sollen. Du warst schon immer ein Unruhestifter.« Sie schlug mit dem Stock gegen seine Knie, woraufhin Dean in die Luft sprang und vor Schmerz aufschrie.
    »Es ist gefährlich, eine solche Gabe zu missbrauchen«, fuhr sie dann fort und ignorierte Dean, der sich die Knie rieb. »Man verbrennt sich leicht die Finger, wenn man mit Magie herumspielt, und wenn man sie zu seinem persönlichen Vorteil ausnutzt, fällt man der Finsternis nur umso schneller anheim. Ich hätte dir beigebracht, wie man damit umgeht, aber deine Mutter hat mich für verrückt erklärt. Sie hat eine andere Form von Sehergabe, aber auch eine andere Auffassung von dieser Gabe als ich.«
    »Warte mal kurz«, sagte ich. »Heißt das, du wusstest die ganze Zeit über Dean Bescheid?«
    »Natürlich. Schon als ich ihn als Baby zum ersten Mal im Arm hielt, habe ich die Magie in ihm gespürt. Du bist allerdings wie deine Mutter. Und Teddy auch. Meine Großmutter pflegte zu sagen, die Familie hielte diese Dinge stets im Gleichgewicht, damit wir uns gegenseitig in Schach halten können – die Magischen und die Immunen, die alles sehen.«
    »Und was ist mit Frank junior?«, fragte ich und hatte fast Angst vor ihrer Antwort. Wenn ein Bruder ein Zauberer war und der andere immun gegen Magie, musste man, was den dritten anging, mit allem rechnen.
    »Ach, der ist genauso normal wie dein Vater. Und wir können Gott danken, dass hier auch noch normale Menschen rumlaufen.«
    »Ich musste erst nach New York gehen, um zu erfahren, dass es Magie gibt, und du hast es die ganze Zeit gewusst?«
    Sie schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge. »Ich hab es dir, ich weiß nicht wie oft, gesagt, aber du wolltest mir einfach nicht zuhören. Ich hab sogar versucht, dich vor den Dingen zu warnen, denen du in der Stadt begegnen würdest.« Das erklärte teilweise, warum ich mich an ihre Warnungen nicht erinnerte. Die Familie hatte mir so eifrig eingeredet, dass ich in New York garantiert lauter Kriminellen und Perversen begegnen würde, dass eine weitere verrückte Ermahnung wohl einfach eine zu viel gewesen wäre.
    »Aber Oma«, sagte Teddy. »Wir dachten, du würdest mal wieder Phantasiegeschichten erzählen.«
    »Phantasiegeschichten! Also wirklich! Diese Kinder haben keinen Respekt vor der älteren Generation.« Sie wandte sich wieder Owen zu. »Sie dagegen, nehme ich an, hören auf Ihre Großeltern.«
    »Ich habe keine Großeltern«, sagte er, »aber meine Pflegemutter ist in Ihrem Alter.«
    »Das erklärt es. Sie mussten den Alten zuhören. Gibt es hier eigentlich keinen Kaffee?« Ohne eine Antwort abzuwarten, wirbelte sie herum und stürmte so schnell in die Küche, dass ich mich fragte, ob sie Magie einsetzte, um ihr Tempo zu steigern.
    »Ich koche welchen«, sagte ich und eilte ihr hinterher. Es war gut, dass ich meine große Krise schon gehabt und mich inzwischen wieder einigermaßen beruhigt hatte. Sonst weiß ich nicht, wie ich darauf reagiert hätte, dass meine Großmutter magiebegabt war und über all das schon seit langem Bescheid wusste.
    Ich war vor Oma an der Maschine

Weitere Kostenlose Bücher