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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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Freundin als Mutter vorzustellen. Auch das war nicht schwer. Endlich würde Nat sich die Familie schaffen können, die sie immer gewollt hatte.
    Oder ein Teil der Familie werden, die Jamie schon hatte. Aervyn hatte nicht unrecht. In Berkeley gab es viele Spielkameraden und viel Hilfe mit dem Baby. In Chicago hatten sie nur sie. Bei einem nächtlichen Baby-Notfall würde wohl jeder vernünftige Mensch eine erfahrene fünffache Mutter wie Nell zu Hilfe rufen und nicht sie.
    Warum waren dann alle so fest davon überzeugt, dass Nat und Jamie in Chicago leben würden? Nur wegen Jamies Vision? Das schien ihr kein hinreichender Grund zu sein, zumal, wenn man bedachte, was sich auf der anderen Seite der Waagschale befand.
    Nats Studio? Ja, das war ein guter Grund. Aber würde Nat es für Jamies lärmende, herzliche Familie eintauschen? Wenn ein Baby unterwegs war? Aber natürlich. Und Berkeley war nicht gerade der schlimmste Ort, um ein neues Yoga-Studio zu eröffnen.
    Lauren lehnte sich in ihrem Sitz zurück und hing unruhig und einsam ihren Gedanken nach.
     
    Nell stellte zwei Becher auf den Küchentisch. »Möchtest du Kekse dazu?«
    Lauren hielt sich den Bauch. »Nein, danke. Aervyn und ich haben uns während des Fluges so mit Snacks vollgestopft, dass ich eine Woche lang satt sein werde.«
    Nell lachte. »Heute Nachmittag kommt Tante Jennie, um mit Aervyn und Ginia zu arbeiten. Mach doch mit  – das regt deinen Appetit fürs Abendessen an. Sie würde sich bestimmt freuen. Dass du früher gekommen bist, weiß sie noch gar nicht.«
    »Ich muss noch ein bisschen was einkaufen, aber das kann ich auch morgen erledigen.«
    »Super. Vielleicht kann ich dich dazu überreden, für mich ein paar Dinge für die Party abzuholen.«
    Lauren grinste. Es tat gut, wieder hier zu sein. »Natürlich. Hat Jamie dir gesagt, dass wir Laptops für die Mädchen gekauft haben?«
    Nell stöhnte in gespieltem Protest. »Das hat uns gerade noch gefehlt  – mehr Computer. Was habt ihr für sie?«
    »Hochgetunte MacBooks. Jamie sagt, du wirst neidisch sein. Er hat sie mit Login-Zauber versehen, die nur die Mädchen kennen.«
    Nell schnaubte. »Das hält vielleicht Aervyn ab, aber jeder andere in diesem Haus, der keinen Login-Zauber knacken kann, ist ein Wechselbalg.«
    Lauren lachte. »Es liegt mir fern, Jamies Können zu verteidigen. Das muss er schon selbst tun.«
    »Wie geht es ihm überhaupt?«
    Nell klang viel zu beiläufig. Lauren zögerte mit der Antwort, unsicher, wie sie die Untiefen einer geschwisterlichen
Beziehung durchsteuern sollte. »Er liebt Nat wirklich. Ich glaube, er geht jeden Tag zum Yoga. Er kann jetzt seine Zehen berühren und so.«
    »Aber?«
    Herrje. »Aber er vermisst seine Familie ganz schrecklich. Und ich glaube, er vermisst die Magie sehr.«
    Nell runzelte die Stirn. »Er kann doch auch in Chicago Magie wirken.«
    »Hab ich schon versucht.« Lauren erzählte Nell von dem bunt zusammengewürfelten Coven, in dessen Treffen sie geplatzt waren.
    Nell schüttelte den Kopf. »Jamie ist nicht gerade taktvoll, vor allem wenn jemand keine Ahnung von Magie hat. Er ist ein wunderbarer Ausbilder, aber am besten kann er mit Kindern umgehen.«
    »Deswegen hast du ihn zu mir geschickt?«, fragte Lauren lachend. »Vielen Dank auch.«
    »Das war etwas anderes. Wir wussten ja nicht einmal mit Sicherheit, ob du eine Hexe bist. Und er hatte gerade nichts zu tun. Wenn ich gewusst hätte, dass er bei der Gelegenheit in Chicago Aervyns Channeler und seine zukünftige Frau finden würde, hätte ich für Verstärkung gesorgt.«
    Aervyns Channeler. Seit Wochen hatte sie niemand mehr so genannt. Es fühlte sich unerwartet gut an.
    »Da wir gerade von seiner zukünftigen Frau sprechen«, sagte Nell, »wie geht es Nat? Jamie hat etwas von einem Gebäude erzählt, das er kaufen will.«
    Nun, dachte Lauren, das Baby würde diese Pläne sicher über den Haufen werfen. War es schlimm, wenn sie
ein Geheimnis verriet, von dem Jamie und Nat noch nicht einmal etwas wussten? Doch andererseits wusste Aervyn davon. Lauren traf eine Entscheidung und nahm Nells Hand. »Ich brauche deine Hilfe, um eine Überraschung vorzubereiten.«
    Nell hob eine Augenbraue. »Ein Haus zu kaufen ist eine ziemlich große Überraschung.«
    »Diese hier ist größer, auf eine Art. Aervyn sagt, Nat wäre schwanger  – er hat es mir auf dem Flug hierher erzählt. Ich glaube nicht, dass es Jamie und Nat schon wissen.«
    Nell klappte regelrecht die Kinnlade herunter. »Das

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