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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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die war nicht stark genug.«
    Jamie lachte. Wütende Hexen waren immer unberechenbar, ob sie nun acht oder achtundzwanzig Jahre alt waren. »Als du das Loch hineingetreten hast, hast du meinen Verstärkungszauber kurzgeschlossen. Dadurch allein sind deine Barrieren viel schwerer aufrechtzuerhalten gewesen. Was ist dann passiert?«
    »Es war, als würde ein Damm brechen. Ich habe Kates und Mitchs Gedanken und Empfindungen wahrgenommen.« Sie machte eine Pause. »Und die des Babys.«
    Nats Augen weiteten sich. »Das Baby in Kates Bauch? Lauren, sie ist doch gerade erst schwanger geworden?«
    »Ich weiß, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es so war. Nat, es war ein so unglaubliches Gefühl, das Baby zu spüren, so friedlich. Ich konnte Kates Herzschlag hören. Ein Teil von mir wollte einfach dortbleiben.«
    Um Himmels willen. Noch ein Kardinalfehler, dachte Jamie schuldbewusst. Die Liste wurde immer länger. Das musste ein Ende haben.
    »Lauren.« Er wartete, bis beide Frauen ihn ansahen. »Du musst mit mir nach Kalifornien kommen und zwar auf der Stelle. Du brauchst eine umfassendere Ausbildung, als ich dir geben kann. Meine Tante Jennie ist eine starke Mentalhexe, sie wird mit dir arbeiten.«
    Protestierend schüttelte Lauren den Kopf. »Ich kann nicht, Jamie. Ich habe hier meine Arbeit. Vielleicht im Sommer, wenn das Immobiliengeschäft ein wenig ruhiger läuft.«
    Jamie hob die Hand. »Ausbilder-Veto. Es wäre gefährlich, damit zu warten. Eine Mentalhexe zu sein birgt Risiken. So besteht zum Beispiel die Gefahr, sich so stark mit einem anderen Geist zu verbinden, dass man sich verirrt und nicht wieder hinausfindet. Heute mit dem Baby bist du dem schon sehr nahe gekommen.«
    Nat wurde blass. »Warum hast du sie nicht gewarnt?«
    Weil er ihr nicht noch mehr Angst einjagen wollte. »Man muss sowohl ein sehr starker Empath als auch ein guter Channeler sein, um so tief in einen anderen Geist einzudringen. Eigentlich dürfte Lauren dazu noch gar nicht in der Lage sein. Wenn eine geschulte Hexe eine solch tiefe Verbindung eingeht, ist normalerweise ein Supervisor dabei, der sie, wenn nötig, wieder zurückholen kann.«
    Lauren wollte erneut abwehrend den Kopf schütteln, aber Jamie gebot ihr mit strengem Blick Einhalt. »Wir dürfen keine Risiken mehr eingehen. Du bist eine starke
Hexe, Lauren. Wir brauchen Tante Jennie, damit sie umfangreichere Tests mit dir durchführt und deine Ausbildung übernimmt  – zumindest so weit, dass du weder dich selbst noch andere in Gefahr bringst. Das ist das erste Gesetz der Hexenkunst: Schade niemandem.«
    Lauren wurde so blass wie Nat. »Habe ich dem Baby vielleicht geschadet?«
    Herzlichen Glückwunsch, Jamie  – jetzt hast du den beiden so richtig Angst gemacht. »Nein, das glaube ich nicht, aber du hättest dir selbst schaden können. Ich habe nun schon zweimal als Ausbilder versagt und habe nicht vor, es noch einmal zu tun. Ich werde für morgen zwei Tickets buchen.« Er zog ihre Barrieren lang genug herunter, dass sie seine Ernsthaftigkeit und Nats Sorge deutlich spüren konnte. Unfair, ja vielleicht, aber er musste sie dazu bringen, mit ihm nach Kalifornien zu kommen. Er brauchte Hilfe.
    Lauren nickte nur stumm.
    Nat griff nach der Hand ihrer Freundin und sah Jamie in die Augen. »Buch drei Tickets.«

10

    »Lauren, wach auf.« Was tat Nat in ihrem Zimmer? Vorsichtig öffnete Lauren ein Auge.
    »Lass mich. Bin müde.«
    »In ein paar Stunden geht unser Flug. Ich bin hier, um dir beim Packen zu helfen. Komm hoch  – ich habe Kaffee für dich.«
    Lauren rappelte sich unter der Decke hervor und nahm den Pappbecher. »Gott segne dich. Und jetzt, was hat das alles zu bedeuten?«
    Nat grinste und fing noch einmal von Neuem an. »Um zwölf Uhr fliegen wir alle zusammen nach Kalifornien. Jamie hat die Tickets gebucht. Er kommt uns in zwei Stunden abholen. Du musst packen und dir eine Woche Urlaub nehmen.«
    Lauren schnaubte. »Kein Problem. Ich wedele einfach mit meinem Zauberstab. He, warte  – kannst du denn auch für eine Woche weg? Was ist mit deinem Studio?«
    »Ich habe heute Morgen mit Todd und Carissa geredet. Sie werden sich meine Stunden aufteilen, bis ich zurück bin.«
    »Ich schätze, das heißt, dass ich tatsächlich da hinmuss.«
    Nat legte den Kopf schief. »Nein, das kannst du mir nicht in die Schuhe schieben. Und Jamie auch nicht, obwohl er dich ziemlich wirkungsvoll unter Druck gesetzt hat.«
    Lauren seufzte. Manchmal war die Wahrheit wirklich

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