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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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Karneol zur Förderung des kreativen Denkens; Zitrin für die Arbeit mit der Macht; Smaragd mit heilenden Kräften für den Geist  – denn bevor die Ausbildung beendet war, würde Lauren sicher noch einmal eine Überlastung erleiden; weißer Mondstein für Ausgeglichenheit; und am wichtigsten: Lapislazuli für geistige Klarheit und die Verbindung zum Herzen.
    Sophie schob den großen, intensiv blauen Lapislazuli in eine Hülle aus Silberdraht. Sie liebte die Verbindung der Kristalle mit dieser kunstvollen Fassung. Instrumente erfüllen ihre Aufgabe besser, wenn sie von Schönheit umgeben sind. Sie ließ den so umwickelten Lapislazuli auf eine Silberkette gleiten. Das war ein wirklich passendes Geschenk für eine Mentalhexe.
    Sie würde Lauren das Päckchen über Nacht schicken, zusammen mit einigen Anweisungen, wie jeder der Kristalle einzusetzen war. Und vielleicht auch mit etwas
Lavendellotion; sie war sehr wirksam für die Entspannung und Reinigung von Kommunikationskanälen.
    Sophie nahm den Lapislazuli, griff mit der anderen Hand nach dem Moosachat, der um ihren Hals hing, und sammelte ihre Kräfte.
    »Mächte der Erde, steht mir zur Seit.
Stärkt diese Gabe, macht sie bereit,
Lauren zu helfen, wenn sie erkennt,
welch Kräfte ihr Eigen sie nennt.
Dies ist mein Wille, also geschehe es.«
    Jamie und Nat blickten gleichzeitig auf, als Lauren durch die Tür zu ihrer Wohnung stolperte. Beim Anblick der gefüllten Teller auf dem Tisch verzog sich ihr Gesicht zu einem erschöpften Lächeln.
    »Tja, fühlt euch ganz wie zu Hause. Das Essen riecht lecker.«
    Nat reichte ihr eine Tasse Tee. »Jamie hat gekocht. Ich war Vorkosterin  – es ist fantastisch. Komm, setz dich.«
    Lauren ließ sich auf einen Stuhl fallen, nahm einen Schluck Tee und verzog das Gesicht. »Jesses, Nat  – hast du da eine Tasse Zucker reingetan?«
    »Du brauchst Energie. Dein Blutzucker ist viel zu niedrig.« Jamie brachte zwei weitere Tassen Tee an den Tisch und setzte sich. Vorsichtig prüfte er, ob der Zauber, der Laurens Barrieren verstärkte, noch hielt. Mist, er war fort.
    Er suchte weiter, dieses Mal intensiver. Nicht nur der Verstärkungszauber war futsch, auch die Backsteinwand hatte sich merklich verändert. Das Moos sah zwar gut
aus, doch es würde die Wand schwächen. Frauen. Versuchten immer, alles aufzuhübschen. Kein Wunder, dass sie erschöpft war.
    Lauren kippte ihren Tee hinunter. »Ekelhaft, aber du hast recht; er hilft. Hast du wirklich gekocht, Jamie?«
    Nat nickte. »Hat er. Grünes Curry mit Kürbis und Avocado. Superlecker. Und zum Nachtisch gibt es Schokoladenkuchen.«
    Lauren kostete einen Bissen und schloss verzückt die Augen. »Willst du mich heiraten?«
    Sie riss die Augen wieder auf. »Okay, ihr beiden. Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgeht, und im Moment bin ich zu erschöpft, um mich damit zu beschäftigen. Aber wenn ihr beiden in Panik geratet, nur weil ich das Wort ›heiraten‹ sage, könntet ihr das wenigstens nicht in meinem Kopf tun?«
    Sie rieb sich die Stirn. »Jamie, ich frage ungern, aber meine Barrieren werden nicht mehr lange halten. Kannst du welche für mich errichten, so wie gestern?«
    Jamie verpasste sich eine gedankliche Ohrfeige, dass er nicht schon früher dafür gesorgt hatte, zumal wenn sie das H-Wort so beiläufig fallen ließ. Interessant, dass er nicht der Einzige war, den das in Aufruhr versetzt hatte. Doch eine Frau nach der anderen  – als Erstes musste er sich um diese Junghexe kümmern.
    Er formte die Barrieren für Lauren und konnte förmlich sehen, wie sich die Erleichterung in ihr breitmachte. »Harter Tag heute?«
    »Ja. Ich fühle mich, als könnte mir jeden Moment das Blut aus den Ohren laufen.«
    »Kann es sein, dass das etwas mit deinen umdekorierten Barrieren zu tun hat?« Lauren errötete. Klar, er konnte ja wohl kaum annehmen, dass das rein zufällig passiert war.
    Als Nat verwirrt guckte, klärte er sie auf. »Die Barrieren, die wir gestern geübt haben, waren einfache Backsteinwände, die wir Mentalhexen immer als Erstes beibringen. Sie sind sperrig, aber effizient, weil sie alles außen vor halten. Anschließend arbeiten wir langsam daran, diese Wände weicher und durchlässiger zu machen, um sie besser kontrollieren zu können. Wenn ich mir allerdings Laurens Barrieren so ansehe, hat sie heute selber daran herumgepfuscht.«
    Lauren sah überrascht aus. »Das kannst du sehen?«
    »Das ist mein Job. Warum hast du das getan? Es wäre sehr viel weniger

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