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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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dieses Bild zuschieben, obwohl du deine Barrieren noch nicht richtig unter Kontrolle hast. Das hat mich überrascht. Doch jetzt ergibt das Sinn  – du stützt deine Barrieren nicht von deinem Zentrum aus. Wenn du das erst tust, werden sie sehr viel wirksamer sein.«
    »Das wäre schön. Mein Kopf fühlt sich immer noch an wie verbarrikadiert.«
    Jennie lächelte. Ungeduldige Hexe. »Denk daran, wie stark und beweglich du dich gefühlt hast, als du gestern mit Aervyn verbunden warst. Das ist unser Ziel. Versuch es jetzt. Visualisiere dieses Nest, deine Couch, als dein Zentrum, und lass Barrieren daraus emporwachsen.«
    Um ihrer Schülerin zuzusehen, öffnete Jennie erneut den Supervisionskanal. Lauren schwankte eine Weile hin und her, ließ sich dann aber doch auf ihrer Couch nieder. Ausgezeichnet. Einen Augenblick später quoll pinkfarbenes klebriges Zeug aus der Couch hervor. Igitt, was war das denn? Kaugummi. Dummerchen. Jennie ließ die Blase platzen, um Laurens Aufmerksamkeit zu erregen, und klinkte sich dann aus der inneren Verbindung aus, um ihre Reaktion abzuwarten.
    »Musstest du meine Blase platzen lassen? Das Zeug kriege ich nie wieder aus meiner Couch raus.«
    Jennies Mundwinkel hoben sich. »Dann mach deine Barrieren nicht aus Kaugummi, mein Kind. Das Bild muss Teil deines Zentrums sein, es muss quasi aus ihm erwachsen.«
    Lauren guckte verwirrt und nickte dann. »So wie dein Objektiv eine Erweiterung deiner Kamera ist.«
    Kluges Kind. Jennie nickte.
    »Okay, das ergibt Sinn, aber wie soll ich Barrieren aus einer Couch herauswachsen lassen? Was soll ich tun, riesige Kissen drauflegen?«
    »Eigentlich keine schlechte Idee. Die Visualisierung muss nicht total realistisch sein. Du könntest eine Barriere mit
weichen Kissen bauen; wahrscheinlich sind sie ein sehr guter Puffer. Aber es muss dein Bild sein. Denk an etwas, das auch sonst zu deiner Couch gehört, das du einfach verändern kannst.«
    Lauren dachte kurz mit geschlossenen Augen nach. Jennie nahm die geistige Verbindung mit ihr wieder auf. Für eine Schülerin fand Lauren dieses Mal ihr Zentrum in Lichtgeschwindigkeit.
    Zuerst passierte nichts, dann erhob sich über Lauren und der Couch ein regenbogenfarbenes Kuppeldach  – warm und weich wie eine riesige Decke. Jennie sah zu, wie sich die Textur dieser schützenden Hülle änderte und sie seidiger und transparenter wurde.
    Sie ging hinüber und gab der Kuppel einen sanften, prüfenden Stups. Bravo, Mädchen  – sehr gut gemacht. Jetzt zeig, was du kannst.
    Jennie trat ein paar Schritte zurück, stellte sich einen Ball aus Licht vor und warf ihn gegen Laurens Kuppeldach. Als der Ball abprallte, lächelte sie und manifestierte einen weiteren Ball. Dieses Mal dachte sie an ihre Zeiten als Pitcher des Jahres in der Little League und schleuderte die Kugel wie einen Baseball. Im nächsten Moment hüpfte sie fluchend herum. Der Ball war zurückgesprungen und gegen ihr Bein geknallt. Mist, damit hätte sie rechnen müssen. Sie wurde alt.
    Jennie blickte auf und sah, wie Laurens Regenbogenkuppel bebte. Oje, hatte der Baseballwurf doch Schaden angerichtet? Sie öffnete einen Kanal, der tiefer reichte.
    Die junge Dame lachte über sie. Trainerstolz siegte über ihr verletztes Ego. Nicht nur, dass Lauren nun einen
ausgezeichneten Schutzschild hatte, sie konnte offensichtlich auch hinaussehen. Gute Arbeit für einen halben Vormittag.
    Nell: Morgen, alle zusammen. Jamie sollte auch bald hier sein.
    Sophie: Also, Nell, nun hast du Lauren ja kennengelernt.
    Nell: Ja.
    Moira: Und, was hältst du von ihr?
    Nell: Ich fürchte, bis sie tatsächlich hier war, ist mir gar nicht klar gewesen, wie turbulent die letzten Tage für sie gewesen sein müssen. Ich mag sie, sie hält sich ziemlich gut. Im Moment hat sie ihre erste Unterrichtsstunde bei Tante Jennie. Aber es gibt bereits von gestern einiges zu berichten.
    Sophie: Oh, erzähl!
    Nell: Keine Frage! Aber vorher muss ich ein wenig mit meinem jüngsten Hexenkind angeben. Auf dem Flug hierher wurde Lauren durch den von Jamie umgebauten iPod abgeschirmt, aber bei der Landung gab der Akku den Geist auf. Daraufhin hat Aervyn Barrieren für sie gezaubert, mitten auf dem Flughafen von San Francisco.
    Sophie: Wow. Da sind eine Menge Leute zu neutralisieren.
    Nell: Genau.
    Moira: Du bist ihm eine wunderbare Mutter, Nell. In der Entwicklung seiner Kräfte bekommt er mehr Unterstützung als jedes andere Hexenkind. Er kann sich glücklich schätzen.
    Jamie: Dich hat er ja

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