Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
Vom Netzwerk:
Und während dieser Zeit herrschte hier eine
ganz schöne Aufregung, nachdem Jamies Brüder erzählt hatten, er wäre mit Nell in China.«
    Jennie lächelte, als sie daran zurückdachte. Keine ihrer Töchter hatte je Anzeichen von magischen Kräften gezeigt, deshalb hatte sie sich über die Streiche der Kinder ihrer Schwester amüsiert und sie stets ein wenig darum beneidet.
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Lauren. »Ich werde meine Eltern wissen lassen, wie leicht sie es hatten. Und ein paar Fragen habe ich auch an sie. Angeblich zeigen sich doch die meisten magischen Begabungen schon im Kindesalter. Warum nicht bei mir?«
    »Oh, wahrscheinlich haben sie sich gezeigt. Vermutlich hast du schon immer Bilder und Gefühle von anderen aufgeschnappt. Wenn man bedenkt, wie sensibel du bist, wirst du schon recht jung gelernt haben, sie zu blocken. In einer Hexenfamilie hätten wir die Anzeichen gesehen und dich früh genug getestet. Dann wärst du in dem Wissen aufgewachsen, eine Hexe zu sein.«
    »Dann glaubst du also, meine Eltern haben nur nicht zu deuten gewusst, was sie an mir beobachtet haben?«
    Jamie zuckte die Achseln. »Vielleicht gab es nicht viel zu beobachten. Mentalbegabungen machen sich oft auf subtile Art bemerkbar. Kinder mit Elementarkräften fallen viel eher auf. Frag Nell irgendwann einmal nach Aervyns ersten Lebenswochen. Da wir gerade davon sprechen, er kommt heute Nachmittag, um mit dir zu üben, und vorher haben wir noch einiges zu tun. Machen wir also weiter. Erzähl mir, was passiert, wenn du versuchst, Barrieren zu errichten.«
    Lauren seufzte. »Ich dachte, du würdest dich bei mir einklinken und es dir selbst ansehen.«
    »Das habe ich bereits. Aber ich möchte von dir hören, wie es sich anfühlt.« Etwas verhindert diese Mauern, dachte Jennie. Mal sehen, ob sie selbstkritisch genug ist, um das Problem zu lösen.
    »Nun, ich visualisiere die Backsteine genau wie Jamie und ich es geübt haben. Das klappt noch gut. Aber wenn ich versuche, sie zusammenzusetzen, ist es, als würde sehr viel Reibung entstehen. In Chicago sind sie ganz einfach aufeinandergeglitten.« Lauren machte eine Pause. »Es ist, als würde ein Teil von mir sie nicht wollen und sich wehren.«
    Gut, jetzt machten sie Fortschritte. »Ah. Und was willst du?«
    Lauren rutschte hin und her. »Ich will Cat Woman. Nicht die Illusion, aber als Aervyn und ich verbunden waren, habe ich mich ganz anders gefühlt. Stark und beweglich  – als könnte ich alles sehen, was ich wollte. Ich will nicht undankbar klingen, aber mit den Backsteinen ist es, als wäre ich in einem Gefängnis eingesperrt. Mit Jamies Gerät auch.«
    »Gut.« Jennie war zufrieden. Lauren war schnell und widerstandsfähig, auch wenn sie von ihren neuen Mentalkräften nicht besonders begeistert war. »Die Backsteine sind nötig, um dich zu schützen, nachdem Jamies Vision deine Kanäle aufgerissen hat. Normalerweise gehen wir ein bisschen sanfter vor.«
    »Es war nicht seine Schuld.«
    Für ein Einzelkind zeigte sich Lauren beeindruckend
loyal. »Glaub mir, ich weiß, wie schnell Überraschungen passieren, wenn man eine Junghexe ausbildet. Er hat gut daran getan, dich hierherzubringen. Mentalmagie ist nicht seine Stärke. Das kleine Gerät war eine gute Idee  – er ist ein sehr kreativer Hexer.«
    »Das ist er. Und ich kann selbst auch ziemlich kreativ sein. Kann ich mal kurz etwas ausprobieren? Etwas, das so ähnlich ist wie das, was Aervyn und ich getan haben. Vielleicht kannst du mir dann sagen, wieso das Aufbauen der Barrieren jetzt so anders für mich ist.« Lauren kniff die Augen zusammen, um sich zu konzentrieren.
    Jennie empfing das Bild, das sie ihr sendete: Jamie im Cat-Woman-Anzug, der mit einem Zauberstab in Richtung einiger fliegender Sushi-Teller wedelte. Sie war amüsiert und beeindruckt. Eigentlich sollte Lauren noch gar nicht in der Lage sein, Bilder so kontrolliert zu schicken, vor allem kein bewegtes Bild. Es war zwar ein wenig verschwommen, aber trotzdem. Sie warf einen Blick auf den Supervisionskanal, den sie zwischen ihnen geöffnet hatte, um herauszufinden, wie Lauren ihre Macht kontrollierte.
    Kleine Wesen aus Licht huschten in einen warmen, grünen Schatten und wieder hinaus. Sich langsam nach innen vorarbeitend begriff sie, dass die Wesen winzige Leuchtkäfer waren. Wenn sie aufblitzten, kamen kleine Mengen von Gedanken oder Gefühlen herausgeflossen. Jamie erkannte einige Bilder aus ihrem eigenen äußeren Geist. So, so. Die

Weitere Kostenlose Bücher