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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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Überraschung. Sieh mal, Aervyn: Cat Woman! Als er sich suchend umdrehte, fuhr sie schnell ein paar Ranken aus, um ihn unter den Rippen zu kitzeln.
    Das von ihr beschlagnahmte Matchbox-Auto wartete direkt vor seinen Barrieren und sauste in dem Moment, als sie zu wackeln anfingen, mitten hindurch. Sie hatte sich ein rotes ausgesucht, das aussah, als wäre es besonders schnell. Das war nötig für das, was sie vorhatte. Sie trat aufs Gaspedal und lehnte sich aus dem geöffneten Fenster, um in voller Fahrt nach Jennies Gedanken zu greifen.
    Als sie die Augen öffnete, starrte Aervyn sie überrascht an. »Das war clever! Ein wirklich guter Trick.«
    Jennie kitzelte ihn an den Zehen. »Bei den Cleveren heißt es Aufpassen! Das Feuerwehrauto war übrigens eine gute Idee. Das hätte Lauren fast übersehen.«
    Sie sah Lauren an und nickte lediglich. Doch Lauren fühlte sich, als hätte sie einen lebenslangen Vorrat an Ben & Jerry’s gewonnen.
     
    Nat trat aus der Shattuck Lounge und nahm einen tiefen Atemzug. Nach einigen Stunden auf der überfüllten Tanzfläche tat die kühle Luft gut.
    Sie sah Jamie an. »Das war lustig, aber auch seltsam.«
    Jamie grinste. »Etwas zu tun, von dem ich bereits eine Erinnerung habe? Ja. Aber in natura macht es viel mehr Spaß. Du tanzt echt sexy.«
    Nichts war besser, als mit einem Mann zu tanzen, der nur Augen für sie hatte. Nat fehlten die Worte; sie ließ einfach ihr Herz leuchten.
    Jamie legte den Arm um ihre Schultern. »Also, wie kommt es, dass du so ruhig auf all das reagierst?«
    Viel Übung, dachte Nat. In der Ruhe hatte sie schon immer ihre Zuflucht gefunden. »Ich denke, wir alle haben eine Zukunft. Ich weiß nur zufällig ein bisschen mehr darüber, wie meine aussehen könnte.« Sie lächelte Jamie an und sagte leise: »Und die Optionen gefallen mir.«
    Jamie zog sie in seine Arme. »Mach die Augen zu und halt dich fest.«
    Nat fühlte sich, als würde sie mit einem Aufzug nach oben fliegen, und als sie die Augen wieder öffnete, waren sie an einem Strand. Einem sehr verlassenen Strand. Sie streifte die Schuhe ab. »Wo sind wir?«
    Jamie grinste. »Ich dachte, wir haben uns etwas verdient, von dem wir noch nichts wissen. Dies ist der Point Reyes National Seashore . Hier oben auf den Klippen
kommen wir für einen vollen Kreis zusammen. Es ist einer meiner Lieblingsorte.«
    Langsam drehte Nat sich um und betrachtete die brausenden Wellen und den prachtvollen Nachthimmel. Sogar sie konnte die Macht an diesem Ort spüren. Es war kein Zufall, dass er sie gerade jetzt hierhergebracht hatte. So locker Jamie auch wirken mochte, bei den wirklich wichtigen Dingen machte er alles richtig.
    Sie blickte zu ihm hinüber. Er wartete, vollkommen ruhig. Sie hatte den ganzen Abend mit dem Mann getanzt. Jetzt war es Zeit, den Hexer kennenzulernen.
    Sie nickte, nur ein einziges Mal. Jamie hob die Hand gen Himmel, und mit einem Schimmern der Macht ließ er einen Regen aus Sternenlicht auf ihre Köpfe niedergehen.
    Dann küsste er sie, und das Licht in ihrem Herzen tanzte mit den Sternen.

13

    Nat saß im Gras in Jamies Garten und wartete geduldig darauf, dass ihre Schüler sich versammelten.
    Tante Jennie hatte schon schweigend Platz genommen, die Beine zu einem bequemen Lotussitz verschlungen, der von langer Übung zeugte. Das Morgen-Yoga für Mentalhexen war ihre Idee gewesen.
    Lauren trat zusammen mit Aervyn aus dem Haus. Es war rührend mitanzusehen, wie sich das Band zwischen ihnen verstärkte. Jennie winkte Lauren zu sich und Aervyn auf die andere Seite. Nat nickte zustimmend. Es war immer gut, die Unruhestifter getrennt zu halten.
    Bisher hatte sie nicht viel Zeit gehabt, mit Lauren zu sprechen, aber es schien, als würde sich die widerstandsfähige Natur ihrer Freundin bemerkbar machen. Hoffentlich hatte sie entdeckt, dass ihre neuen Kräfte ihr auch nützlich sein konnten. Mit Aervyn zu üben machte sicher Spaß.
    Jamie schlenderte als Letzter aus dem Haus und sah für einen erwachsenen Mann ziemlich trotzköpfig aus. Zuerst hatte er Tante Jennies Idee prima gefunden  – bis sie befand, dass auch ihm ein bisschen Yoga guttun würde.
Er ließ sich ganz hinten nieder. Kein Problem, dachte Nat. Auch in der letzten Reihe konnte man sich nicht vor ihr verstecken.
    Nat stellte fest, dass sie sein Unbehagen genoss, selbst wenn das kleinlich von ihr war. Die letzten beiden Tage hatte sie in seiner Welt verbracht. Jetzt lernte er ihre kennen. Und nirgendwo fühlte sie sich sicherer als vor

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