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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Erpresserin?«
    Hannah hob traurig, doch zugleich würdevoll den Kopf. »Man hat mich erpreßt. Wir glauben, daß die Leiterin der Wycherley Agentur dafür verantwortlich war. Sie hat auch eine Bekannte von Mrs. Bright erpreßt, aber dann wurde sie von einem ihrer anderen Opfer ermordet.«
    »Das nahmen wir zumindest an«, sagte Marcus.
    »Großer Gott«, flüsterte Sands. Er blickte Marcus an, und dann ging er hinüber zu seiner Frau und zog sie in seine Arme. »Du mußt mir alles erzählen, Hannah. Um Himmels willen, die Wahrheit kann nicht schlimmer sein als das, was ich in den letzten Tagen gedacht habe.«
    Hannahs Augen füllten sich mit Tränen. »Du wirst dich angewidert von mir abwenden.«
    »Niemals«, schwor Sands. »Niemals, meine Liebe. Nichts, was du jemals getan hast, kann mich dazu bringen, mich von dir abzuwenden. Der einzige Weg, um mir das Herz zu brechen, wäre, daß du dich einem anderen zuwendest.«
    »Oh, Edward, ich habe ihn umgebracht.« Hannah vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. »Ich habe ihn erschossen. Und es tut mir noch nicht einmal leid. Ich hatte nur Angst, daß du dahinterkommen würdest.«
    »Wen hast du umgebracht?« Sands strich ihr sanft über den bebenden Rücken.
    »Spalding.«
    Sands runzelte die Stirn. »Deinen ersten Ehemann?«
    »Ich habe ihn eines Nachts erschossen, als er betrunken nach Hause kam und anfing, mich zu schlagen. Ich konnte seine Wutanfälle einfach nicht mehr ertragen.« Hannah schluchzte. »Ich habe die ewige Angst einfach nicht mehr ausgehalten. Die Grausamkeit. Ich hatte Angst, daß er das Kind töten könnte, das ich vielleicht einmal erwartet hätte. Oh, Edward, ich hatte immer so furchtbare Angst. Nur Marcus kannte die Wahrheit.«
    Sands blickte Marcus über Hannahs Kopf hinweg an. »Masters? Was haben Sie damit zu tun? Damals hieß es, Sie hätten ihn getötet.«
    »Ich kam fünf Minuten, nachdem sie ihn erschossen hatte, ins Haus«, sagte Marcus mit ruhiger Stimme. »Ich habe die Leiche verschwinden lassen. Hab’ sie in den Fluß geworfen. Es sollte aussehen, als sei er von einem Straßenräuber erschossen worden.«
    »Aber das war noch nicht alles, was er für mich getan hat.« Hannah schneuzte sich erneut. »Er hat all die Verdächtigungen und all den Klatsch ertragen. Alle Welt dachte, daß Marcus von Spaldings Tod profitiert hätte. Aber in Wahrheit hatte mein Mann ihn und viele andere betrogen. Der Investmentfonds, den sie gemeinsam gegründet hatten, stand kurz vor dem Bankrott.«
    »Ich kam an dem Tag nach London, um Spalding zur Rede zu stel-len«, erklärte Marcus. »Ich kam spätabends und ging direkt zu seinem Haus in der Fulston Street. Als ich reinkam, hatte Hannah die Pistole noch in der Hand.
    »Ich war kurz davor zusammenzubrechen.« Hannah sah Sands an. »Vollkommen panisch. Ich war erleichtert, daß Spalding tot war, aber zugleich hatte ich entsetzliche Angst davor, wie es weitergehen würde. Masters hat sich um alles gekümmert.«
    »Ich verstehe.« Sands bedachte Marcus mit einem nachdenklichen Blick. »Sie haben also nicht nur für sich behalten, daß Hannah etwas mit Spaldings Tod zu tun hatte, sondern Sie haben auch über die finanziellen Schwierigkeiten des Investmentfonds geschwiegen.«
    »Ich hatte keine Wahl«, gestand Marcus. »Es stand einfach zuviel auf dem Spiel.«
    Hannah schob sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Wenn es sich herumgesprochen hätte, daß der Fonds kurz vor dem Bankrott stand, wären die Investoren in Panik ausgebrochen und hätten ihre Anteile mit erheblichen Verlusten verkauft. Für zahlreiche Leute hätte das den Ruin bedeutet.« Sie lächelte wehmütig. »Marcus hat sich um den Investmentfonds gekümmert und die Situation gerettet.«
    »Und dabei ist er reich geworden«, bemerkte Sands mit neutraler Stimme.
    Marcus zuckte nur mit den Schultern.
    »Oh, Edward, es tut mir so leid, daß du die Wahrheit auf diese Art erfährst«, flüsterte Hannah. »Marcus hat darauf bestanden, daß ich dir alles sagen sollte. Er meinte, es sei die einzige Möglichkeit, den Erpressungen ein Ende zu machen, aber ich hatte Angst davor, dir die Wahrheit zu sagen. Ich habe dich einfach zu sehr geliebt, um zu riskieren, daß du dich von mir abwenden würdest.«
    »Ich habe immer schon gewisse Vermutungen über Spalding angestellt.« Sands zog sic sanft an sich. »Ich habe schließlich die Gerüchte gehört. Aber du weißt, wie die Leute sind. Sie ziehen es vor, solche unangenehmen Dinge zu ignorieren.«
    »Ich

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